Noch immer wird die Gazprom-Aktie weitgehend von der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beherrscht. Jene sorgte in den vergangenen Tagen mal wieder für Schlagzeilen. Die USA, welche den Abschluss des Projekts unbedingt verhindern wollen, sprachen davon, dass niemals Gas durch die bisher gebauten Anlagen fließen solle. Russland scheint das ganz anders zu sehen.
In einer Pressekonferenz äußerte sich jüngst niemand Geringeres als Präsident Wladimir Putin zu dem Thema. Seiner Ansicht nach sei die Pipeline „so gut wie fertig“ und es wird nicht im Ansatz damit geplant, den Bau auf Eis zu legen. Aktuell sind russische Schiffe mit dem Bau eines weiteren Abschnitts in dänischen Gewässern beschäftigt.
Wie geht es jetzt weiter?
Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Nord Stream 2 ist noch lange nicht tot, aber auch nicht unbedingt kurz vor der Fertigstellung. Unabhängigen Berichten zufolge fehlen noch etwa 160 km der Pipeline. Das ist ein nicht unwesentlicher Anteil, aber auch nichts, was nicht zu bewältigen wäre.
Deutlich zeigt sich in jedem Fall, dass die US-Sanktionen ihre Wirkung bisher zu weiten Teilen verfehlten. Es wird spannend zu sehen sein, wie die USA in Zukunft weiter verfahren werden. Gerade nach dem Führungswechsel im Weißen Haus zum 20. Januar des kommenden Jahres.
Die Aktionäre scheinen zuversichtlich
Zumindest die Anleger haben zuletzt wieder neue Hoffnung geschöpft. Darauf lässt zumindest der Aktienkurs von Gazprom schließen, welcher sich seit Anfang November wieder deutlich verbessert hat. Ausgehend von etwa 3,30 Euro konnte die Gazprom-Aktie sich im Hoch bis auf 4,78 Euro verbessern.
Am Freitag musste der Titel zwar leichte Verluste von etwas mehr als einem Prozent hinnehmen. Das beendete die aktuelle positive Tendenz aber noch lange nicht. Die Aktie dürfte bis auf Weiteres allerdings ein heißes Eisen bleiben. Vor allem, da nicht abzusehen ist, welche politischen Querelen uns in den nächsten Wochen noch erwarten.
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