Sie soll die Zusammenarbeit mit den russischen Partnern im beiderseitigen Interesse fördern. Am Donnerstag hat die „Deutsch-Russische Auslandshandelskammer“ (AHK Russland) nun gemeinsam mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag die Russlandkonferenz 2019 in Berlin abgehalten. Im Mittelpunkt: die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2.
Wie das Online-Portal „Sputniknews“ nun berichtete, hat sich die AHK Russland im Rahmen der Konferenz, zu der sich jährlich Hunderte Funktionäre aus Politik und Wirtschaft zusammenfinden, mit deutlichen Worten hinter die Gazprom-Röhre gestellt.
„Deutschland ist nicht der 51. Bundesstaat der USA“
„In Fragen seiner Energieversorgung darf sich Deutschland nicht dem Diktat oder Einfluss anderer Mächte unterwerfen, egal ob es dabei um Russland oder Amerika geht. Deutschland ist nicht der 51. Bundesstaat der USA“, sagte AHK-Vorstand Matthias Schepp hinsichtlich der wiederholt ausgesprochenen Sanktionsdrohungen aus Washington.
Auf der Konferenz stellte die AHK ein Positionspapier vor, das vor allem die Bedeutung des Mega-Projekts für den Mittelstand hervorhebt. Demnach seien an der Pipeline 670 europäische Unternehmen beteiligt – aus den Bereichen: Stahlindustrie, Logistik, Bauwirtschaft, Verkehr sowie Qualitäts- und Projektmanagement.
Mega-Projekt soll 30.000 Arbeitsplätze schaffen
„Etwa 350 dieser Firmen, die direkt für Nord Stream 2 arbeiten, sind Mittelständler, die Hunderte weitere, mittelständische Firmen als lokale Zulieferer und Dienstleister beauftragt haben“, hieß es in dem Papier. Zudem helfe das Projekt bei der Schaffung von 30.000 Arbeitsplätzen in Europa. Und: Nach dem Positionspapier sollen nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Endverbraucher von sinkenden Strompreisen durch Nord Stream 2 profitieren.
AHK-Präsident Seele: Brauchen Nord Stream 2 für Energiesicherheit
„Der Erdgas-Importbedarf Europas wird künftig steigen. Gründe dafür sind vor allem die rückläufige Eigenproduktion in Europa, aber auch der Kohleausstieg in Deutschland“, konstatierte AHK-Präsident Rainer Seele, der auch Konzernchef des österreichischen Energiekonzerns OMV ist. OMV ist gemeinsam mit der BASF-Tochter Wintershall, der E.ON-Abspaltung Uniper, dem Öl- und Gasgiganten Royal Dutch Shell und dem Energieversorger Engie an dem Gazprom-Projekt finanziell beteiligt.
„Um in Zukunft Versorgungssicherheit zu gewährleisten und günstige Energiepreise sicherzustellen, sind zusätzliche Transportkapazitäten sowie eine Diversifizierung der Transportrouten notwendig. Die Versorgung mit kostengünstigem Pipelinegas ist eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie“, so Seele weiter. Aus diesem Grund sei Nord Stream 2 ein „äußerst wichtiges Projekt“ für Europa.
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