Gazprom ist wie viele andere Aktien auch am Montagmorgen vom Coronavirus nach unten gedrückt worden. Unabhängig davon: Es gibt einen neuen Hammer, der die Preisentwicklung beeinflussen dürfte. Ein Bericht über Gazprom, der bis dato an den Börsen so noch nicht berücksichtigt sein wird, macht die Runde.
Aggressive Verkäufe von Gas
Gazprom muss nach den jüngsten Berichten nicht nur den massiven Verfall des Erdgaspreises fürchten, sondern auch noch bis Sommer weitere Rückgänge in Kauf nehmen. Wie hier berichtet mussten beispielsweise fünf sogenannte LPG-Tanker mit Flüssiggas, die sich in Richtung China aufgemacht hatten, umdrehen und werden nun ihre Ladung in Europa abgeben müssen. Da die Nachfrage insgesamt sinkt und darüberhinaus das Corona-Virus diesbezüglich weitere Rückgänge erwarten lässt, wird es langsam dramatischer für Gazprom.
Das Unternehmen verfügt jedoch über ein Set an Gegenstrategien: Wie berichtet wird jetzt ein Schiff bei der Nordseepipeline Nordstream 2 erwartet, dass bei der Fertigstellung helfen soll. Die neue Pipeline ist ein Konkurrenz“unternehmen“ für die Flüssiggaslieferungen etwa aus den USA.
Vor allem aber wurde nun bekannt, dass Gazprom begonnen hat, auf einer neuen elektronischen Handelsplattform selbst, wie die „Welt“ schreibt, „aggressiv Rekordmengen“ von Gas anzubieten. Kurzfristig, womit der Schutz durch die bis dato vor allem langfristigen Lieferverträge reduziert wird. Die Rekordmengen drücken den kurzfristigen Preis für die hier abgesetzten Mengen, dürften aber auch den Preis am Markt insgesamt senken „helfen“. Deshalb dreht Gazprom gerade an seien eigenen Rahmenbedingungen.
Die Russen zielen damit auf die US-Konkurrenz, die einen „höheren Selbstkostenpreis“ hat. Dies würde bei einem erfolgreichen Versuch den Preis und vor allem die Marktstellung nachhaltig stabilisieren. Das Risiko jedoch steigt wieder etwas – es wird höchst spannend. Der aggressive Preiskrieg kann zu steigenden Kursen führen. Charttechniker sehen bei 6,75 Euro eine erneute Wende in den Aufwärtstrend.
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