Die Gazprom-Aktie, einer der Highflyer der letzten Wochen, muss am Mittwoch deutliche Abschläge hinnehmen. Es geht um gut 7 Prozent abwärts. Anleger brauchen sich jedoch keine Sorgen zu machen, denn für die Verluste gibt es keinen triftigen Grund. Die Aktie wird heute erstmals ex Dividende gehandelt und mit einem entsprechenden Abschlag bedacht. Auf Euro-Basis beträgt die Dividende 0,47 Euro, womit sich eine Dividendenrendite von über 7 Prozent ergibt. Durch den Kursrückgang hat sich das Chartbild etwas eingetrübt. Zwar verläuft der Kurs weiterhin oberhalb der 50-Tagelinie (EMA50), doch der Supertrend steht vor einem bärischen Wechsel. Aus charttechnischer Sicht ergibt sich damit ein neutrales Signal.
Auf das Jahr gesehen notiert die Gazprom-Aktie trotz des Rücksetzers immer noch mit über 61 Prozent im Plus. Im historischen Vergleich bedeutet dies eine massive Overperformance, da sich unter Berücksichtigung aller erzielten durchschnittlichen Jahresrenditen seit 2000 (laut Renditedreieck) lediglich eine Per-Annum-Rendite von 0,81 Prozent ergibt. Statistisch gesehen könnte es für die Aktie also noch deutlich nach unten gehen und die Rendite am Ende des Jahres um gut 60 Prozentpunkte niedriger ausfallen. Dies führt zu einem Verkaufssignal.
Fundamental top
Für die Aktie liegen zwar keine fundierten Einschätzungen vonseiten der Analysten vor, doch bei Betrachtung der Kennzahlen zeigt sich dennoch eine überaus attraktive fundamentale Bewertung. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2019 wird auf knapp 4 geschätzt, hinzu kommt eine attraktive Dividendenrendite von fast 7 Prozent. Aus fundamentaler Sicht ergibt sich demnach ein Kaufsignal.
Unter dem Strich erhält die Gazprom-Aktie 1,5 von 3 Punkten und ist damit insgesamt neutral einzuschätzen. Investierte Anleger können die Gewinne laufen lassen, Neueinsteiger sollten auf eine weitere Aufwärtsbewegung warten.
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