Für die Gazprom-Aktie ging es gestern ein weiteres Mal bergab. An der Frankfurter Börse verlor der Titel des russischen Gaskonzerns abermals rund 20 Prozent. Damit summieren sich die Verluste in den letzten beiden Handelswochen auf fast 70 Prozent. An einigen deutschen Börsen bzw. Handelsplattformen ist die Gazprom-Aktie inzwischen überhaupt nicht mehr handelbar. Was steckt dahinter?
Der Handel wird zunehmend schwierig
In Deutschland wird die Gazprom-Aktie als sogenannter „American Depository Receipt“ gehandelt. Dabei handelt es sich um eine Art Ersatzaktie. Ein ADR ist ein von einer US-amerikanischen Bank herausgegebener Hinterlegungsschein, der eine bestimmte Anzahl hinterlegter Aktien eines ausländischen Unternehmens verkörpert und der an deren Stelle an US-Börsen gehandelt werden kann.
Gestern verlautbarte die russische Zentralbank, dass es Wertpapierhändlern ab sofort untersagt sei, russische Wertpapier im Besitz von Ausländern zu verkaufen. Momentan ist deshalb unklar, wie es mit den ADRs weitergeht. Und Unklarheit ist bekanntermaßen Gift an den Börsen.
Der Imageschaden für Gazprom ist sowieso schon gewaltig. Zwar liefert der russische Gasriese nach wie vor wie in Friedenszeiten Gas nach Europa, doch inzwischen wenden sich immer mehr Unternehmen von Gazprom ab. So beispielsweise der Ölmulti Shell, der aus diversen Joint Ventures mit den russischen Gaskonzern aussteigen will.
Weniger als ein Zockerpapier!
Die Gazprom-Aktie ist inzwischen zu einem reinen Zockerpapier verkommen. Selbst Zocker sollten sich in Acht nehmen, denn möglicherweise ist der Handel mit der Aktie bald überhaupt nicht mehr möglich. Zudem sind angesichts der drohenden weiteren Eskalation des Ukraine-Krieges weitere Kursverluste der Gazprom-Aktie fast vorprogrammiert.
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