Eigentlich könnte es für Gazprom derzeit kaum besser laufen. Dank der historisch hohen Gaspreise verdient das Unternehmen sich eine goldene Nase und in absehbarer Zeit dürften die Ergebnisse in jeglicher Hinsicht traumhaft ausfallen. Der Aktienkurs spiegelt diese Ausgangslage aktuell allerdings nicht wider.
Stattdessen musste die Gazprom-Aktie in den letzten vier Wochen Abschläge von etwa 14 Prozent verkraften und mit 7,12 Euro am Wochenende ist sie vom 52-Wochen-Hoch bei 9,44 Euro ein gutes Stück entfernt. Die Gründe dafür sind vor allem politischer Natur und sie dürften das Geschehen an der Börse noch etwas länger bestimmen.
Was passiert als nächstes?
Die Beziehungen zwischen dem Westen und Russland sind so schlecht wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr. Spekulationen über eine mögliche Invasion Russlands in der Ukraine treiben sowohl Aktionäre als auch alle anderen Beobachter um. Sollte Präsident Putin sich zu einem solchen Schritt entscheiden, wäre das katastrophal für die Gazprom-Aktie.
Der Westen würde in einem solchen Fall sehr wahrscheinlich mit schweren Sanktionen reagieren und vermutlich auch der Pipeline Nord Stream 2 ein Ende bereiten. Da dieses Szenario noch immer nicht vollständig ausgeschlossen werden kann, verhalten die Aktionäre sich betont zurückhaltend.
Die Gazprom-Aktie fängt sich
Immerhin konnten die Bullen zuletzt den Abwärtstrend etwas aufhalten. Bei der Marke von 7 Euro konnte die Gazprom-Aktie sich in dieser Woche etwas stabilisieren. Die negative Tendenz ist aber weiterhin deutlich zu erkennen. Sollte die politische Situation sich zuspitzen, könnte es auch wieder zur harten Unterstützung bei 6,30 Euro abwärts gehen.
Die Lage bleibt weiterhin angespannt und einzig spekulative Anleger dürften derzeit noch Gefallen an der Gazprom-Aktie finden. Alle anderen bleiben bis auf Weiteres auf der Seitenlinie, denn die weiteren Entwicklungen sind schlicht und ergreifend nicht abzusehen. Die Erfahrung zeigt aber, dass es an der Börse gefährlich wird, sobald die Politik bei einer Aktie zum dominierenden Faktor wird.
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