Auch am Donnerstag ist für Gazprom kein neuer Kurs in Deutschland festgestellt worden. Alles aus, könnte es für das Papier des russischen Gasunternehmens heißen. Die Wertpapiere sind, wie auch die Aktien anderer Unternehmen aus Russland, vom Handel ausgesetzt worden. Zuletzt hatte es ohnehin nur wenige realistische Kursfeststellungen für einige dieser Papiere gegeben. Inzwischen wird selbst in London, an einer für diese Titel bedeutenden Börse, der Handel nicht mehr betrieben. Was passiert nun?
Noch nicht vollkommen wertlos: Gazprom
Tatsächlich ist die Aktie allerdings bei dieser bemerkenswerten Entwicklung nicht real wertlos, sondern nur allem Anschein nach. Der Stop an Börsen bedeutet formal lediglich, dass die Aktie nicht so einfach gehandelt werden kann wie zuvor. Es gibt für Anteilseigner weiterhin die Möglichkeit, die Titel an Andere zu verkaufen.
Das ist wiederum noch kein Signal dafür, dass die Aktie nie wieder an den westlichen Börsen gehandelt werden wird. Insofern ist noch nicht „alles aus“.
Wirtschaftlich jedoch gestaltet sich das Bild – auf Basis recht dürrer Informationen und Spekulationen – zusehends düsterer. Zumindest versucht die EU, Alternativen für die russischen Gaslieferungen zu erzeugen. So wird ein weiteres Terminal gebaut werden, das US-Flüssiggas in Empfang nehmen soll. Auch haben die Politiker westlicher Regierungen oder aus der EU-Kommission schon über „grünen“ Wasserstoff als alternative Energiequelle gesprochen.
Deshalb ist es aus der aktuellen Situation heraus weniger gut vorstellbar, dass es für Gazprom eine schnelle wirtschaftlich tragbare Lösung geben wird. Im wirtschaftlichen Sinn also ist die Aktie bis auf Weiteres allem Anschein nach nicht mehr attraktiv – auch wenn der Handel lediglich an den großen westlichen Börsen eingestellt worden ist.
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