Gamestop-Aktie: Was steckt hinter der Kursexplosion?

Im Januar 2021 explodierte über Nacht der Kurs der GameStop-Aktie. Privatanleger setzten große Leerverkäufer-Hedgefonds unter Druck und trieben den Kurs immer höher.

Auf einen Blick:
  • Der GameStop-Kurs verdoppelte sich binnen weniger Tage.
  • Hedgefonds sahen sich aufgrund der massiven Kurssteigerung zum
  • Neue Konsolen-Generation weckt neue Hoffnungen auf Anlegerseite.
  • GameStop setzt den Fokus verstärkt auf das Online-Geschäft.

Nachdem sich der Kurs der GameStop-Aktie innerhalb weniger Tage nahezu verdoppelt hat, wird an den Märkten heftig spekuliert, was genau der Grund für diesen unerwarteten Höhenflug sein könnte. Zweifellos sind die Zahlen für das letzte Quartal des vergangenen Jahres zu nennen. Diese fielen deutlich besser aus, als viele im Vorfeld befürchtet hatten.

Dass dies allein den rasanten Aufwärtstrend erklären kann, glaubt allerdings nicht jeder. Manche sehen in den Kursanstiegen eine aktive Abwehr der Aktionäre gegen die bis vor kurzem noch sehr aktiven Leerverkäufer, die mit den nun vergleichsweise hohen Kursen in die Flucht geschlagen werden sollen.

Erholung dank neuer Konsolen?

Andere führen den Aufschwung vor allem auf das Erscheinen der neuen Konsolen PlayStation 5 und Xbox Series X zurück. Diese bringen derzeit neuen Schwung in den Markt und erfreuen sich beide einer schier unglaublichen Nachfrage. Sobald die neuen Geräte in den Handel kommen, sind sie innerhalb von Minuten ausverkauft.

Davon profitieren nicht nur die Hersteller Sony und Microsoft, sondern auch Gamestop. Die „alten“ Konsolen in Form von PlayStation 4 und Xbox One kämpfen seit geraumer Zeit mit rückläufigen Zahlen, bei der Software sieht es nicht anders aus. Eigentlich belebt eine neue Generation immer das Geschäft.

Stagnation auf hohem Niveau

Langfristig könnte die Zukunft für Gamestop jedoch düsterer aussehen als in den vergangenen Generationen. Der digitale Vertrieb von Videospielen ist heute mehr denn je auf dem Vormarsch und manche sprechen bereits davon, dass die Tage des klassischen Einzelhändlers in diesem Bereich gezählt sind.

Gamestop begegnet diesem Trend mit einem Fokus auf E-Commerce. Auch das dürfte für gute Laune bei den Investoren sorgen. Am Dienstag zeigte die Gamestop-Aktie mit einem Minus von 1,22 Prozent zwar rote Vorzeichen. Mit einem Schlusskurs von 33,98 Euro hielt sich das Papier aber auf hohem Niveau.

+++UPDATE+++: GameStop zählt mittlerweile zu den bekanntesten „Meme-Aktien“. Dieser in den letzten Jahren populär gewordene Begriff bezieht sich auf Aktien, die durch Internet-Memes, soziale Medien oder Online-Communities große Aufmerksamkeit erlangt haben. Diese Aktien werden häufig von Kleinanlegern populär gemacht, insbesondere in Online-Foren wie Reddit.

Der Begriff „Meme“ bezieht sich normalerweise auf virale Internetphänomene wie lustige Bilder, Videos oder Sprüche, die sich schnell verbreiten und oft humorvoll sind. In Bezug auf Aktien bedeutet eine „Meme-Aktie“ typischerweise, dass das Unternehmen durch Meme oder Social-Media-Beiträge ins Gespräch gebracht wird, was zu einem schnellen Anstieg des Aktienkurses führen kann.

Ein bekanntes Beispiel für eine Meme-Aktie ist, wie bereits erwähnt, GameStop. Anfang 2021 beeinflussten Kleinanleger in Online-Foren wie dem Subreddit „WallStreetBets“ den Aktienkurs von GameStop stark, indem sie massiv Aktien kauften. Dies führte zu einem sogenannten „Short Squeeze“, bei dem Hedgefonds, die auf einen fallenden Aktienkurs gewettet hatten, ihre Positionen schließen mussten, was den Aktienkurs weiter nach oben trieb.

Immerhin gab es bei GameStop im Gegensatz zu anderen Meme-Aktien zu diesem Zeitpunkt auch fundamentale Nachrichten, die eine positive Bewertung plausibel machten. Die Handelskette für Computerspiele hatte zuvor unter der Entwicklung gelitten, dass Spiele immer weniger in Ladengeschäften, sondern vor allem digital über den Onlinehandel gekauft wurden. Damals stieg jedoch der Investor Ryan Cohen ein, der GameStop im Onlinehandel besser positionieren wollte.

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