Ende August und Anfang September zeichnete sich noch eine leichte Erholung der GameStop-Aktie ab. Doch am gestrigen Mittwoch war mit dieser Kurserholung erstmal Schluss. Das Papier der Videospielhandelskette krachte mit einem Kursverlust von über 15 Prozent in den Keller. Was war geschehen?
Gewinn trotz Umsatzerosion
Es war die Präsentation der Quartalszahlen, die Anlegern übel aufstieß. Der Umsatz von GameStop erodierte im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf nur noch 798 Millionen US$. Analysten hat mit 896 Millionen US-Dollar einen wesentlich höheren Wert auf dem Zettel.
Erstaunlicherweise schaffte es GameStop trotz des dramatischen Umsatzrückgangs, in die Gewinnzone zurückzukehren. Die Videospielhandelskette lieferte einen Gewinn von vier Cent je Aktie. Analysten waren von einem Verlust ausgegangen. Die drastischen Kostensenkungen des Unternehmens zeigten offenbar Wirkung.
Genauso schlecht wie die Umsatzentwicklung dürften Anleger auch die Nachricht aufgenommen haben, dass GameStop eine weitere Kapitalerhöhung durchführen wird. Das Unternehmen will bis zu 20 Millionen neue Aktien ausgeben. Wofür genau das Geld gebraucht wird, ist allerdings unklar.
Wo bleibt die Strategie?
Die katastrophale Umsatzentwicklung macht klar, dass GameStop immer noch keine Zukunftsstrategie besitzt. Auch bei Videospielen verliert der stationäre Einzelhandel seit geraumer Zeit stark an Bedeutung. Spiele werden zunehmen als digitale Downloads oder über Streaming-Dienste angeboten. GameStop hat noch keine Antwort auf diese Entwicklung gefunden.
Solange das Management keinen konkreten Plan hat, wie das Unternehmen in Zukunft ausgerichtet werden soll, bleibt GameStop wohl eine Meme-Aktie. Der Aktienkurs wird auch weiterhin vom Influencer Roaring Kitty und seiner Gefolgschaft manipuliert werden.
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