Gamestop-Aktie: Enttäuschend!

Schwache Zahlen und ein reichlich nichtssagender Stream von "Roaring Kitty" schicken die Gamestop-Aktie schon wieder auf Talfahrt.

Auf einen Blick:
  • Die plötzliche Euphorie um GameStop scheint schon wieder geplatzt zu sein.
  • Verluste des Unternehmens fielen höher als erwartet aus.
  • Zudem verunsicherte die Ankündigung einer weiteren Kapitalerhöhung die Anleger.
  • Da konnte auch Finfluencer "Roaring Kitty" nichts mehr retten.

In der vergangenen Woche sorgte die Aktie von GameStop mal wieder mit schier wahnsinnigen Kursaufschlägen für Aufsehen. Dafür ausgereicht hatte die einfache Ankündigung von Finfluencer Keith Gill alias „Roaring Kitty“, am Freitagabend einen Livestream durchführen zu wollen. Gill galt schon im Jahr 2021 als federführend bei den Kurseskapaden von Gamestop.

Auf die Ankündigung folgte allerdings erstaunlich wenig. Eine knappe Stunde lang versuchte Gill sichtlich bemüht, seine zeitweise zwei Millionen Zuschauer zu unterhalten. Handfeste Argumente für weitere Kurssprünge konnte er aber nicht vorlegen. Er vertraue auf das Management von Gamestop und habe „so ein Gefühl“, hieß es.

Gamestop bricht wieder ein

Zuvor meldete Gamestop selbst enttäuschende Nachrichten. Nicht überraschend war, dass die kriselnde Einzelhandelskette wieder einmal Verluste vorweisen musste. Jene fielen aber noch einmal dramatische als gedacht aus. Statt den von Analysten erwarteten -0,09 US-Dollar je Aktie wurden -0,12 Dollar je Anteilsschein ausgewiesen. Es steht also noch schlechter um den Konzern, als bisher gedacht.

Nettogewinn pro Quartal für GameStop

Quartal
Mio. €
31.07.24
14,8
30.04.24
-32,3
31.01.24
63,1
31.10.23
-3,10
31.07.23
-2,80
30.04.23
-50,5
31.01.23
48,2
Entwicklung des Nettogewinns bei GameStop

Richten soll es nun wohl eine weitere Kapitalerhöhung, bei der 75 Millionen neue Aktien auf die Märkte geworfen werden sollen. Damit will Gamestop offensichtlich noch von den vergleichsweise hohen Kursen profitieren. Mit diesem Manöver wird der Kurs aber weiter verwässert und für die Anleger ist es folgerichtig keine gute Neuigkeit.

Im freien Fall

Es bleibt dabei, dass Gamestop auf dem absteigenden Ast ist und das Interesse am Kauf von Videospielen im Einzelhandel im digitalen Zeitalter immer weiter zurückgeht. Symptomatisch dafür stehen auch jüngst vorgestellte Xbox-Konsolen, bei denen lediglich das teuerste Modell überhaupt noch ein Laufwerk erhält. Die Kurskapriolen waren wieder einmal viel heiße Luft um nichts. Erfahrungsgemäß könnte es jederzeit wieder zu explosionsartigen Anstiegen kommen. Solange dahinter aber kein Funke von fundamentalen Verbesserungen steht, ist zu gebührendem Abstand zu raten. Investments bei Gamestop bleiben auch weiterhin hemmungslose Zockerei.

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