Gamestop-Aktie: Auf beiden Beinen?

Gamestop entledigt sich bestimmter Kreditlinien und will damit seine stabile finanzielle Ausgangslage unterstreichen. Die Aktie verhält sich aber weiterhin sprunghaft.

Auf einen Blick:
  • GameStop kündigt einen 250 Millionen US-Dollar schweren Kreditvertrag frühzeitig.
  • Künftig will das Unternehmen sich auf vorhandene Barmittel und Einnahmen aus dem operativen Geschäft verlassen.
  • Die Aktie reagierte zeitweise mit deutlichen Zugewinnen.
  • Lange hielt die Freude jedoch nicht an.

Bei den eigenen Finanzen stellt sich Gamestop schon seit einer Weile neu auf. In der Vergangenheit nutzte das Unternehmen die diversen Kursexplosionen gezielt aus, um sich via Kapitalerhöhung frische Mittel einzuverleiben. Daraus scheint sich eine recht starke Ausgansposition entwickelt zu haben.

In der vergangenen Woche teilte die Börsenaufsicht SEC mit, dass Gamestop eine Kreditlinie in Höhe von 250 Millionen US-Dollar vorzeitig aufgekündigt hat. Regulär wäre jene erst im November 2026 ausgelaufen. Der Videospielehändler macht nun aber Nägel mit Köpfen und will sich laut eigener Aussage in Zukunft auf vorhandene Barmittel und Einnahmen aus dem operativen Geschäft für die eigene Liquidität verlassen.

Gamestop hat noch immer zu kämpfen

Auf den ersten Blick scheint das erst einmal eine gute Neuigkeit zu sein, weist es doch darauf hin, dass Gamestop finanziell auf eigenen Füßen steht. Wohl auch deshalb konnte die Aktie in der letzten Woche zeitweise um über zwölf Prozent zulegen. Aktuell gerät der Titel aber inmitten einer schwer negativen Marktstimmung wieder unter Druck. Nach Verlusten von 1,2 Prozent im regulären Handel am Dienstag ging es nachbörslich um weitere 2,5 Prozent bis auf 22,55 Dollar in die Tiefe.

GameStop Aktie Chart

Nicht hinwegtäuschen kann die Neusortierung der Finanzen darüber, dass Gamestop sich weiterhin eher auf dem absteigenden Ast befindet. Videospiele werden mehr und mehr digital gekauft, was das Kerngeschäft schwer gefährdet. Bisher kann Gamestop keine Konzepte vorweisen, welche diese Entwicklung nennenswert abmildern könnten.

Gamestop bleibt ein Meme-Stock

Hauptsächlich sind größere Kursbewegungen bei Gamestop nach wie vor auf wilde Spekulationen im Netz zurückzuführen und daran wird sich sehr wahrscheinlich so schnell auch nichts ändern. Auch wenn der Titel sich deutlich fester als noch zu Jahresbeginn zeigt, so ist er doch weiterhin anfällig für enorme Schwankungen in beide Richtungen. Gamestop ist und bleibt die Mutter aller Meme-Stocks und ist auch als solches zu behandeln. Interessant ist der Titel in erster Linie für Zocker, die sich über die enormen Risiken sehr bewusst sind.

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