Gestern habe ich Ihnen hier im Schlussgong von dem deutschen Schmiermittel-Spezialisten FUCHS PETROLUB berichtet und davon, dass das Unternehmen vergleichsweise gut durch das Corona-bedingt schwierige Jahr 2020 gekommen ist.
Im Nachgang fragte mich ein Leser, welche Fuchs-Aktie denn empfehlenswerter sei. Die Stammaktie oder die Vorzugsaktie? Darüber hinaus wollte der Leser wissen, was es mit den beiden unterschiedlichen Aktienarten auf sich hat und ob es generell besser sei, Stammaktien zu kaufen oder ob man lieber Vorzugsaktien kaufen sollte.
Stammaktien beinhalten ein Stimmrecht
Blicken wir zunächst auf die Frage, was es mit den beiden unterschiedlichen Aktienarten auf sich hat: Stammaktien besitzen, im Gegensatz zu den Vorzugsaktien, auf der Hauptversammlung ein Stimmrecht. Wer auf der Hauptversammlung die meisten Stimmen hat, kann den Kurs des Unternehmens bestimmen.
Wird eine Übernahme geplant, muss sich der Investor die Stimmrechte sichern. Daher wird ein Käufer zunächst die Stammaktien einsammeln und ist im Regelfall auch bereit, eine Prämie für das Stimmrecht zu zahlen. Bei Unternehmen mit Übernahmephantasie notieren die Stammaktien häufig deutlich höher als die Vorzugsaktien.
Ein zusätzlicher Grund für die zumeist oft höhere Bewertung der Stammaktien: Einige Fonds legen feste Anlageregeln fest. So kommt es vor, dass Fondsmanager grundsätzlich nur Aktien mit Stimmrecht kaufen dürfen. Daher ist die Nachfrage nach Stammaktien größer. Eine höhere Nachfrage führt zu höheren Preisen.
Vorzugsaktien bieten höhere Dividenden
Ein höherer Kurs bedeutet jedoch nicht automatisch eine bessere Performance. So erhalten Sie als Besitzer von Vorzugsaktien als Ausgleich für das fehlende Stimmrecht eine höhere Dividende. Diesen Mehrertrag können Sie nicht im Kursverlauf sehen, wohl aber auf ihrem Kontoauszug.
Bei der Bewertung von Stamm- und Vorzugsaktien muss daher immer die Gesamtperformance (Kursveränderung und erhaltene Dividendenerträge) betrachtet werden.
Ein weiterer Pluspunkt: Kommt es zu einer Übernahme, kauft der Investor im ersten Schritt die Stammaktien mit Stimmrecht.
Im zweiten Schritt kauft der Investor aber fast immer auch die Vorzugsaktien, um das Unternehmen von der Börse nehmen zu können. Das bedeutet: Zuerst steigen die Kurse der Stammaktien, doch oft ziehen die Vorzugsaktie in der letzten Übernahme-Phase nach und springen dann auch nach oben.
Sonderfall: Bei Fuchs sind die Vorzüge teurer
Sie haben eben erfahren, dass Stammaktien zumeist teurer sind als Vorzugsaktien, da Stammaktien im Gegensatz zu den Vorzügen ein Stimmrecht haben. Bei Fuchs Petrolub ist es andersherum. Hier sind die Vorzüge teurer als die Stämme.
Die Stämme sind aktuell sogar rund 22% günstiger als die Vorzüge. Der Grund: Die Vorzugsaktien von Fuchs Petrolub sind im MDax gelistet, die Stammaktien hingegen sind in keinem der wichtigen Auswahlindizes der Deutschen Börse gelistet und führen daher eher ein Schattendasein an der Börse.
Abschließend ein Tipp: Je größer der Kursunterschied zwischen Stamm- und Vorzugsaktien ist, desto interessanter ist die jeweils günstigere Aktiengattung. Das gilt nicht nur bei Fuchs Petrolub, sondern auch bei allen anderen börsennotierten Unternehmen, die mit beiden Aktiengattungen an der Börse vertreten sind.
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