FREYR Battery gilt als eines der ambitioniertesten Batterie-Unternehmen Europas. Schon bis zur Mitte des Jahrzehnts will FREYR auf eine Produktionskapazität bei Batteriezellen von jährlich 50 Gigawattstunden (GWh) kommen und dadurch von Trends wie der Elektromobilität profitieren.
Vor wenigen Tagen hat das Unternehmen nun neue Geschäftszahlen veröffentlicht. Wobei der Begriff „Geschäftszahlen“ hier wohl etwas übertrieben ist. Denn bis dato ist noch keine der von FREYR geplanten Produktionsstätten gänzlich fertiggestellt.
Q2 2024: FREYR Battery muss Nettoverlust einstecken
Der Nettoverlust belief sich im zweiten Quartal 2024 auf 25,3 Millionen US-Dollar. FREYR begründet den Fehlbetrag mit den hohen Ausgaben für die Projekt- und Geschäftsentwicklung sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung. Immerhin: Ende Juni 2024 verfügte das Unternehmen noch über liquide Mittel und eingeschränkte Barmittel in Höhe von 382,8 Millionen US-Dollar.
Der operative Cashflow lag indes bei -34,7 Millionen Dollar und der Cashflow aus Investitionstätigkeiten bei -131,0 Millionen Dollar. FREYR Battery hat damit im zweiten Quartal 2024 deutlich mehr Geld für Investitionen ausgegeben als im Vorjahreszeitraum. Der größte Kostenpunkt war die Anschaffung von Sachanlagen.
Batteriefabriken: Fortschritte in Norwegen und den USA
Immerhin: Das Unternehmen sieht sich beim Hochlauf seiner Produktion auf Kurs. Nachdem FREYR im Juni seine ersten Batterieeinheitszellen in der Kundenqualifizierungsanlage im norwegischen Mo i Rana („Giga Arctic“) zusammengebaut und erfolgreich aufgeladen hatte, konnte man nun erste Produktpakete übergeben. Der Bau der gesamten Fabrik in Norwegen schreitet derweil wie geplant voran. FREYR hofft dabei auch auf Unterstützung der norwegischen Regierung.
Zudem setze man die beschleunigte Entwicklung der Batteriefabrik in den USA („Giga America“) fort, hieß es weiter. Derzeit sucht FREYR hier noch nach strategischen und finanziellen Unterstützern. Eine entsprechende Ausschreibung läuft seit Juni. Zudem setzt FREYR in den USA ähnlich wie in Norwegen auf Rückendeckung der dortigen Politik. Die Genehmigungsverfahren für die Bauvorbereitung, den Bau und den späteren Betrieb seien noch im Gange, so das Unternehmen.
FREYR als Teil einer starken Batterieallianz
Fortschritte sieht FREYR zudem bei der Entwicklung seiner globalen Lieferketten. Demnach evaluiert das Unternehmen aktuell Rohstoffvereinbarungen mit seinem wachsenden Partnernetzwerk.
FREYR hat sich kürzlich mit Großkonzernen wie Glencore, Caterpillar, Siemens und Nidec in einer Batterieallianz zusammengeschlossen. Gemeinsam wollen die Partner Batterielieferketten etablieren: angefangen bei den Rohstoffen bis hin zur Verarbeitung in Elektroautos.
FREYR Battery-Aktie unter Druck
An der Börse sind die Ambitionen der aufstrebenden Batteriefirma bis dato nicht wirklich gezündet. Auf 12-Monats-Sicht steht die hoch volatile FREYR Battery-Aktie derzeit mit 38 Prozent im Minus. Am Freitagmittag verzeichnete das Papier einen Verlust von 2,06 Prozent auf 6,9 Euro (Stand: 11.08.2024, 13:00 Uhr).
FREYR muss jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um seine Produktion möglichst schnell hochzuskalieren. Erst dann dürfte die Börse nachhaltiges Vertrauen in die Aktie setzen können.
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