Liebe Leserin, lieber Leser,
der August war bislang wahrlich nicht der Monat für FREYR Battery: 8,35 US-Dollar – so lautete der Schlusskurs der Aktie noch am letzten Handelstag im Juli. Am Donnerstag drohten die Papiere des Batterie-Entwicklers für die Automobil- und Speicherbranche sogar unter die Marke von 6 Dollar zu fallen, das Tief aus dem Mai bei 5,60 Dollar war wirklich nicht mehr weit. Doch die FREYR-Aktie konnte sich danach ein wenig stabilisieren, notierte am Freitag zum Börsenschluss in New York bei 6,50 Dollar. Ab Montag jedenfalls wartet auf Birger Stehen wohl jede Menge Arbeit, auch um die Aktionäre wieder zu überzeugen.
Bei FREYR Battery startet jetzt der neue CEO
Birger Stehen? In der Tat, seit gut einer Woche ist bekannt, dass an diesem Tag ein Führungswechsel beim sich im Aufbau befindlichen Unternehmen ansteht – und Stehen die Verantwortung übernehmen wird. Er, bislang Vorstandsvorsitzender von Nordic Semiconductor ASA und Pagero AB, werde mit Wirkung zum 21. August zum Chief Executive Officer von FREYR ernannt, schon zum 9. August werde er Vorstandsmitglied, hatte man am 8. August mitgeteilt. Es war zudem Tag des Quartalsberichts. Insofern ist es daher kaum einordnen, was an den Märkten nun so schlecht ankam:
- Waren es die (eigentlich erwarteten) Verluste aus dem 2. Quartal?
- Oder doch der unerwartete Wechsel an der Unternehmensspitze?
Tatsache ist, dass der Mitbegründer und bisherige FREYR-CEO Tom Einar Jensen am Montag seinen Posten räumen wird, allerdings dem Unternehmen erhalten bleibt: Er war zum Executive Chairman des Board of Directors ernannt worden; Torstein Dale Sjøtveit, Gründer und bis dato mit dieser Aufgabe betraut, ging laut Mitteilung im Rahmen der Nachfolgeregelung am 9. August in den Ruhestand. Jensen hingegen werde eng mit dem Führungsteam zusammenarbeiten, „um wichtige globale Unternehmensentwicklungsinitiativen, Kapitalbildung und die Zusammenarbeit mit den Kapitalgebern von FREYR auf der Grundlage eines kundenzentrierten und partnerschaftlichen Ansatzes voranzutreiben“, wie es hieß.
„Das nächste Kapitel bei FREYR“
„Ich freue mich, dieses nächste Kapitel bei FREYR aufzuschlagen“, kommentierte Tom Einar Jensen, den Wechsel. Da sich FREYR nun von einem anfänglichen Konzept zu einem börsennotierten Hersteller von Batterien der nächsten Generation entwickelt habe, sei dies „der ideale Zeitpunkt für uns, uns auf die Skalierung unseres Geschäfts zu konzentrieren, indem wir strategische Allianzen entwickeln, kommerzielle Vereinbarungen abschließen und mit unseren Kapitalgebern zusammenarbeiten“. Im Namen der Investoren, des Vorstands, des Führungsteams und der Mitarbeiter von FREYR bedanke er sich herzlich bei Torstein Dale Sjøtveit „für seinen Beitrag, wir wünschen Torstein alles Gute für seinen Ruhestand“.
Zugleich freue er sich sehr, Birger Steen in der Rolle des CEO und als Vorstandsmitglied begrüßen zu dürfen, ließ sich der bisherige FREYR-Chef zitieren. Dieser sei „eine herausragende Führungskraft“ und bringe mehr als 30 Jahre Erfahrung in der Skalierung von Unternehmen und tiefes Fachwissen aus dem Technologiesektor zu FREYR ein.
- Bevor er zu FREYR kam, war Birger Steen Thematic Partner bei Summa Equity
- Zudem Vorstandsvorsitzender bei Nordic Semiconductor ASA und Pagero Group AB
- Er sitzt darüber hinaus im Board von Nordea Bank Abp und von Pragmatic Semiconductor LLC
FREYR-Aktie 70 Prozent unter Oktober-Hoch
Wer allerding geglaubt hatte, der Einstieg eines solch erfahrenen Managers bei FREYR Battery könnte am Aktienmarkt einen Impuls setzen, sah sich getäuscht. Fast unverändert gingen die Papiere an jenem Tag bei 7,80 Dollar aus dem Handel an der Nasdaq, nur um in der Folge dann deutlich Federn zu lassen. In der zurückliegenden Woche beläuft sich das Minus auf annähernd 15 Prozent. Die Erholung aus dem Juli hat sich längst verflüchtigt: Seit ihrem Höchststand im Oktober 2022 bei 17 Dollar hat FREYR mehr als 60 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
Analysten sagen Kursverdopplung voraus
Die Analysten haben sich bislang nicht zu einer Neubewertung des Batterie-Entwicklers durchringen können. Morgan Stanley hatte Ende Juni zum Kauf der Anteilscheine geraten und das Kursziel auf 13 US-Dollar festgesetzt. Goldman Sachs die FREYR-Aktie hingegen auf Neutral herabgestuft. Insgesamt allerdings gehen die laut marketscreener.com derzeit acht Beobachter des Start-up von steigenden Kursen aus. Mehr noch:
- Das durchschnittliche Kursziel liegt aktuell bei gut 13 US-Dollar
- Das impliziert nichts weniger als eine mittelfristige Kursverdopplung
Ob es wirklich dazu kommt? Völlig ungewiss! Denn noch ist überhaupt nicht klar, welche Kunden FREYR neben dem japanischen Speicherspezialisten Nidec tatsächlich als Kunden gewinnen kann. Außer Absichtserklärungen liegt bislang kaum etwas vor. Immerhin konnte das international aufgestellte Unternehmen jüngst eine 100 Millionen Euro schwere Finanzspritze durch die Europäische Union verbuchen, gedacht für das Giga Arctic Projekt, das sich seit Juni 2022 in Norwegen im Bau befindet. Die Produktionsanlage ist nach Firmenangaben mit einer Nennkapazität von 29 GWh konzipiert. Sollte es denn genügend Abnehmer geben.
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