FREYR Battery-Aktie: Allem zum Trotz!

Die Aktie von FREYR Battery hat sich von ihrem Tiefpunkt wieder deutlich entfernt, just aus Norwegen kamen gute Nachrichten. Ein echter Börsenerfolg ist das aber kaum.

Auf einen Blick:
  • Die Aktie von FREYR Battery notiert wieder bei mehr als 2 US-Dollar
  • Damit hat sie sich von ihrem historischen Tief bei 1,40 Dollar wieder deutlich entfernt
  • Tatsächlich gab es mal gute Nachrichten aus Norwegen
  • Mittel- und langfristig aber ist die Kursentwicklung weiter desaströs

Liebe Leserin, lieber Leser,

betrachtet man lediglich die Kursentwicklung seit dem 9. November, hat die Aktie von FREYR Battery massiv Fortschritte gemacht. Auf 1,40 US-Dollar waren die Papiere des Batterieentwicklers nach den Zahlen aus dem 3. Quartal 2024 abgestürzt, nun haben sie in New York die Marke von 2 US-Dollar überschritten. Mittel- und langfristig allerdings ist und bleibt die FREYR-Aktie ein enormer Verlustbringer. Aller vermeintlich positiven Nachrichten zum Trotz.

FREYR Battery mit Meilenstein in Mo i Rana

Denn FREYR Battery hatte Ende November ein Update über die betrieblichen Fortschritt in der Kundenqualifizierungsanlage („CQP“) im norwegischen Mo i Rana veröffentlicht. „Nach erfolgreichen Anpassungen der Kathodengussausrüstung, zu denen auch Aktualisierungen des Vakuumsystems gehörten, begannen die FREYR-Teams am CQP mit automatisierten Kathodengussläufen mit einem Mindestdüsenabstand von 0,26 mm“, hieß es in der Mitteilung. „Diese erfolgreichen, automatisierten Kathodengussläufe mit Lösungsmittelaufschlämmung waren ein wichtiger Vorläufer für den Abschluss der Inbetriebnahmepakete für das Gießen und die Einheitszellenmontage sowie den schließlichen Beginn der automatisierten CQP-Produktion.

Er freue sich sehr, am CQP einen weiteren, vorläufigen Meilenstein erreicht zu haben, kommentierte Mike Brose, FREYRs Leiter des Asset Mo-Teams. „Damit haben unsere Mitarbeiter und Partner ihre gemeinsame Fähigkeit unter Beweis gestellt, kleine, aber entscheidende Schritte systematisch miteinander zu verknüpfen, um das gewünschte Ergebnis zu erzielen.“

  • Somit habe FREYR die Übergabe von 342 der 388 diskreten Inbetriebnahme- und Testpakete für Produktionslinienausrüstung am CQP beendet
  • Das entspricht 88 Prozent der Testpakete, die einer Inbetriebnahme der Anlage bislang noch entgegenstehen

FREYR-Aktie mit 80 Prozent im Jahresminus

Mit Blick auf das Jahr 2024 besteht laut Brose nun „die oberste Priorität“, die Inbetriebnahme am CQP abzuschließen und mit der automatisierten Produktion von spezifikationsgerechten, vom Kunden testbaren Batterien zu beginnen. „Nachdem wir diesen jüngsten Meilenstein hinter uns haben, werden wir uns weiterhin unbeirrt auf die verbleibenden Aufgaben konzentrieren, die zur Erreichung dieses Ziels erforderlich sind“, sagte er.

Es waren nun tatsächlich Nachrichten aus Norwegen, die einen Impuls an der Börse setzen konnten. Am Tag des Updates ging es mit der FREYR-Aktie von zuvor 1,42 bis auf 1,70 US-Dollar nach oben. Nach einem weiteren Rücksetzer bis auf 1,53 Dollar begann dann eine beständige Erholung, die nun bei gut 2 US-Dollar allerdings ihre Grenze gefunden hat, seit Tagen pendeln die Papiere um diese Marke.

  • Ein Erfolg ist das aber kaum, aufs Jahr gesehen hat FREYR damit noch immer rund 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt
  • Allein das Minus aus dem zurückliegenden Monat beläuft sich, trotz aktueller Erholung, auf mehr als 40 Prozent
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Batterieentwickler steckt in Geldnöten

Der Absturz hatte seine Gründe, spätestens nach dem Quartalsbericht vor knapp einem Monat hatten die Anleger offenbar jegliches Vertrauen in das Start-up verloren. Zwar hatte FREYR Battery die Verluste im 3. Quartal von 93,9 Millionen US-Dollar noch im Vorjahr auf 9,79 Millionen US-Dollar deutlich reduziert, steckt aber dennoch offenbar in Geldnöten: Kostensenkungsmaßnahmen werden notwendig, Investitionen wurden gekappt oder zurückgestellt.

FREYR habe unter anderem beschlossen, „die Ausgaben für Giga Arctic im Jahr 2024 zu minimieren“, hieß es. Im Vorquartal hatte man für das Vorhaben in Mo i Rana noch 100 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds der Europäischen Union erhalten. Nun sollen Investitionen in die Fabrik eingedämmt werden, zugleich will das Start-up die europäische Regierung laut Medienberichten um weitere Subventionen bitten. Dass ausgerechnet von dort nun Fortschritte gemeldet wurden, hat offenbar bei einzelnen Anlegern wieder ein kleines Fünkchen Hoffnung entfacht.

FREYR mit neuer Organisationsstruktur

Auch auf Organisationseben hat das Unternehmen reagiert und den gesamten Führungsstab umgebaut. Im Rahmen der neuen Organisationsstruktur von FREYR werden einige Mitglieder des Führungsteams von FREYR „mit sofortiger Wirkung erhöhte Verantwortung übernehmen“, wie es am 27. November hieß: So wurde etwa Andreas Bentzen vom Executive Vice President of Technology zum Chief Technology Officer befördert. Ryuta Kawaguchi wird die Rolle des Chief Strategy Officer & Technical Fellow übernehmen; Mike Brose, der als Senior Vice President of Operations bei FREYR in den USA tätig war, alle Aktivitäten von FREYR in Mo i Rana leiten.

„Die neue Organisationsstruktur soll gemäß den obersten strategischen Prioritäten von FREYR für 2024 einen langfristigen Wert für die Aktionäre schaffen“, ließ man wissen: Neben dem Abschluss der letzten Phasen der Inbetriebnahme und dem Beginn der automatisierten Produktion im CQP, sei die Etablierung der USA als wichtigstes strategisches Produktionszentrum von FREYR „oberstes Ziel“. Man wolle die erste Produktion bei Giga America vorantreiben, um damit die Vorteile des Kreditprogramms des US-Energieministeriums und der im Rahmen des Inflation Reduction Act verfügbaren Steuergutschriften zu maximieren.

  • Zudem will der Batteriezellenentwickler den Sitz des Tochterunternehmens FREYR Battery, Inc., von Luxemburg in die USA verlegen.
  • Der Vorstand ist davon überzeugt, dass der Umzug den langfristigen Aktionärswert steigern werde, hieß es

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