Zu den größten Verlierern im DAX zählte zuletzt die Aktie des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC). Zwar gibt es m.E. durchaus reale Gefahren für das Unternehmen. Die aktuell, mal wieder, aufgewärmten negativen US-Gerüchte gehören da jedoch weniger dazu. Aber schauen wir uns alles, wie immer, gemeinsam in Ruhe an!
Kostenerstattung in Kalifornien wird in Frage gestellt
So berichten Branchenkenner, dass in Kalifornien ein neues Gesetz in Kraft gesetzt worden sei, dass negative Auswirkungen auf Fresenius Medical Care haben könnte. Denn da man dort Geld im Gesundheitssektor einsparen wolle, habe man die Kostenerstattungen für Dialyse-Patienten gekappt. Was an diesem aktuellen Gerücht genau dran ist, kann ich Ihnen ganz ehrlich nicht wirklich beantworten. Wahrscheinlich kann das zurzeit noch nicht einmal das Management des Konzerns abschließend bewerten.
Was ich aber weiß ist, dass solche oder zumindest ähnliche Gerüchte seit Monaten durch das Internet geistern. Immer wieder wird dabei auf neue Gesetze in US-Bundesstaaten verwiesen, die negative Auswirkungen auf die Kostenerstattung bei Dialyse-Patienten und damit auch für Fresenius Medical Care haben sollen. Doch bisher hat sich noch keins dieser Gerüchte jemals bewahrheitet und Fresenius Medical Care stets alle Erwartungen erfüllt bzw. übererfüllt.
Die wirkliche Gefahr droht aus einer ganz anderen Ecke!
Wenn diese Gerüchte aktuell alles sind, was die Bären vorzuweisen haben, sollte man den Kursrutsch der Aktie ganz klar als Kaufgelegenheit betrachten. Wer das allerdings tut, sollte sich schon bewusst machen, dass die Aktie mittel- bis langfristig nicht mehr so ein Top-Investment sein muss, wie es sie in den vergangenen rund 30 Jahren war. Vielmehr könnte mittel- bis langfristig das Geschäftsmodell Dialyse der Gesellschaft in Frage stehen. Die Gefahr droht dabei jedoch nicht von Seiten der Krankenkasse oder der Politik.
Die große Gefahr kommt vielmehr aus einer ganz anderen Ecke, nämlich dem Biotechsektor. Dank immer neuer Entwicklungen, wie zuletzt die sogenannte „Genschere“ (CRISPR/Cas9), könnten nämlich Nierenkrankheiten genau wie bspw. Diabetes bald heilbar werden. Damit aber würde heute noch unantastbaren Konzernen wie Fresenius Medical Care oder auch Novo Nordisk das Wasser abgegraben. Vergessen Sie daher die aktuellen Gerüchte und schauen Sie, wenn Sie die Kursschwäche zum Einstieg nutzen, lieber auf die Konkurrenz aus dem Biotechsektor!
Herzliche Grüße
Sascha Huber
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