Vor drei Wochen hat Freenet-Chef Christoph Vilanek bereits wissen lassen, was er von den Wünschen der drei deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica (O2) hält: Nichts! Diese nämlich wollen die Mobilfunkanbieter ohne eigenes Netz nicht mehr verpflichtend am künftigen 5G-Netz beteiligen. Laut Vilanek sei es aber „unbedingt notwendig, im Sinne eines diskriminierungsfreien Wettbewerbs die Diensteanbieterverpflichtung wieder zur Auflage zu machen“. Und deshalb haben die Serviceprovider nun einen gemeinsamen Appell an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gerichtet.
Gegen das Oligopol
Beim Ausbau des künftigen 5G-Mobilfunks soll der Minister Anbietern wie Freenet, 1&1, Aldi Talk oder den regionalen Anbietern Zugang zu den Netzen sichern, heißt es laut des Branchendienstes Golem in einem Schreiben an Scheuer, das dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorliegt. „Deutschland darf sich nicht auf das Oligopol der drei aktuellen Netzbetreiber verlassen“, heißt es darin.
Deal mit den großen Netzbetreibern?
Der Brief an den Minister ist auch als ein Hilfeschrei zu deuten: Die Anbieter befürchten laut Golem, „dass Scheuer beim Mobilfunkgipfel am 12. Juli einen Deal mit den großen Netzbetreibern zu ihren Lasten geschlossen hat“. Im Gegenzug zur Zusage der Netzbetreiber, Funklöcher im 4G-Netz zu schließen, sollen diese demnach bei den Lizenzen für den 5G-Mobilfunkstandard zum Zuge kommen, ohne die Wettbewerber mit berücksichtigen zu müssen. Für Freenet und Co ginge es dann schlicht um die Existenz.
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