Im dritten Quartal konnte Fielmann den Konzernumsatz um beeindruckende 15,3 % auf 601 Mio. Euro steigern. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) legte um 8,8 % auf 142 Mio. Euro zu, was die Effekte des laufenden Kostensparprogramms verdeutlicht.
Allerdings musste das Unternehmen einen Gewinnrückgang von 7,3 % auf 39,2 Mio. Euro hinnehmen, belastet durch Integrationskosten aus jüngsten Übernahmen sowie Restrukturierungskosten. Analysten werteten die Zahlen als Enttäuschung, was die Aktie auch abstürzen ließ.
Regionaler Fokus
Das Umsatzwachstum resultiert zu einem Großteil aus der Expansion in den USA, während die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) aufgrund der schwächelnden Konsumstimmung nur geringe Wachstumsraten von fünf bis neun Prozent verzeichnete. Die europäischen Märkte Spanien und Polen entwickelten sich hingegen stärker. Analyst Thilo Kleibauer von Warburg Research kritisiert, dass Fielmann für eine nachhaltige Steigerung der Gewinnmargen auf ein stärkeres Eigenwachstum im Heimatmarkt angewiesen ist. Insgesamt legte der Umsatz in den ersten neun Monaten um 13 % auf 1,69 Mrd. Euro zu, wobei die US-Akquisitionen allein 127 Mio. Euro beitrugen.
Fielmann bestätigt Prognose, aber Margenziel in Gefahr?
Trotz der durchwachsenen Zahlen hält Fielmann an der Jahresprognose fest und erwartet weiterhin einen Umsatz von rund 2,3 Mrd. Euro für 2024, was einem Plus von 15 % im Vergleich zum Vorjahr entspräche. Auch bei der EBITDA-Marge bleibt die Prognose unverändert, obwohl die USA mit einer niedrigeren Marge das Gesamtergebnis belasten. Analysten bewerten die Prognose mittlerweile skeptisch, da die schwächelnde Nachfrage und die steigenden Kosten die Erwartungen an eine Margenverbesserung in Frage stellen.
Fielmann Aktie Chart
Aktie stürzt ab
Der Kurs der Fielmann-Aktie verlor nach Veröffentlichung der Zahlen im XETRA-Handel zeitweise bis auf 41,30 Euro, ein Abschlag von 10,50 %. Damit wurde auch die viel beachtete 200-Tage-Linie nach unten durchbrochen. Der Absturz auf das niedrigste Niveau seit Ende August sorgt charttechnisch für negative Signale und stellt den langfristigen Aufwärtstrend infrage.
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