Fedex-Aktie: Crash-Warnung – ein Irrtum?

Fedex hat seine Zahlen präsentiert - mit einer Warnung

Auf einen Blick:
  • FedEx knallt um 12 % abwärts
  • Schwache Zahlen
  • JPMorgan mit herausragendem Ziel

Was für ein Absturz: Fedex ist am Freitagvormittag an den Börsen in Deutschland massiv nach unten gelaufen: -12 % heißt es in München. Dabei lag die Aktie aktuell in einem schönen, wenngleich schwankenden Aufwärtstrend. Der Hintergrund ist klar: Das Unternehmen hat schwache Quartalszahlen abgeliefert. Die Börsen sind beunruhigt.

Ein Analyst sieht das auch – und meint dennoch, die Aktie könnte klettern. Zudem ist das Kursziel beeindruckend. Wer hat Recht?

Fedex: Das war nichts!

Fedex ist ein ausgesprochen bekannter Kurierdienst aus den USA, der für gewöhnlich solche Zahlen nicht präsentieren sollte. Das Geschäft ist konjunkturanfällig, einen Einbruch gegenüber Erwartungen jedoch sollte es in der Regel nicht geben.

Dennoch zeigten sich die Börsen besorgt, weil es eine echte Gewinnwarnung für das Unternehmen gab.

FedEx Aktie Chart

Kursperformance

laufendes Jahr2,22 %254,64 €
1 Woche-12,98 %254,64 €
1 Monat-13,05 %254,64 €
3 Monate-0,24 %254,64 €
6 Monate-9,51 %254,64 €
1 Jahr-0,49 %254,64 €
3 Jahre18,02 %254,64 €
5 Jahre90,68 %254,64 €

Die Kursperformance der FedEx-Aktie

Es geht um die Zahlen aus dem ersten Quartal.

Der Umsatz ist auf den ersten Blick recht stabil. Der wurde mit 21,6 Mrd. Dollar ausgewiesen. Ein Jahr zuvor lieferte das erste Quartal (hier verschoben zum normalen Kalenderjahr) einen Umsatz von 21,7 Mrd. Dollar. Der Rückgang beläuft sich auf gerade einmal 0,5 %, was normalerweise keinen erheblichen Schock auslösen wird.

Denn: Das Unternehmen ist 73,5 Mrd. Dollar an den Märkten wert. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) wird bei etwa 0,97 ausgewiesen, was zeigt, dass der Umsatz ziemlich genau dem gesamten Unternehmenswert entspricht. Das heißt: Der Umsatzrückgang von 0,5 % kann den Marktwert nicht um -12 % nach unten setzen.

Grund für den Umsatzrückgang sollen „Verschiebungen“ im globalen Logistikmarkt sein, hier die Entwicklung in Richtung preisgünstigerer und aufgeschobener Dienstleistungen – oder anders gesagt: Kunden kaufen nicht mehr mit der Priorität auf schnelle Lieferungen, sondern greifen zu günstigeren Standards, etwa Sammelbestellungen oder auch auf weniger komfortable Versandtechniken. Aber: Der Umsatz ist wie beschrieben kaum zurückgegangen.

Gewinnentwicklung ist der Knackpunkt

Der Knackpunkt für die Börsen ist nicht der Umsatz, sondern der operative Gewinn. Der fiel um 27 % und erreichte nur noch 1,08 Mrd. Dollar. Im vergangenen Jahr schaffte das Unternehmen einen Quartalsgewinn in Höhe von 1,49 Mrd. Dollar. Die operative Marge – des immer noch fast identischen Umsatzes, s.o. -, sank auf 5,0 %. Im Vorjahr lag sie bei 6,8 %.

Der Nettogewinn fiel um 26 % auf 794 Millionen Dollar, nachdem im vergangenen Geschäftsjahr das erste Quartal noch einen Nettogewinn von 1,08 Mrd. Dollar brachte. Das heißt: FedEx ist Stand heute einfach weniger wert, was den reinen Nettogewinn betrifft.

Der sogenannte bereinigte Gewinn pro Aktie (EPS) wurde mit 3,60 Dollar ausgegeben. Im vergangenen Jahr lag der bereinigte Gewinn je Aktie bei 4,55 Dollar. Auch hier ist ein Rückgang um über 20 % zu sehen. Deshalb sank der Kurs.

Es liegt nahe sich zu fragen, ob dies dauerhaft, also über mehrere Quartale oder gar Jahre zu sehen wird. Wenn die Aktie 24 % weniger Gewinn – rechnerisch – verbucht, ist ein Rückgang des Kurses nachvollziehbar.

Die große Herausforderung: Der Markt

Wie oben beschrieben ist der Markt dazu übergegangen, kostengünstiger zu liefern bzw. liefern zu lassen. Das allerdings scheint dennoch – siehe Umsatz – kein besonderer Punkt für die Erlös-Entwicklung zu sein, sondern schlicht ein Margenproblem: Die teuersten Dienstleistungen lassen sich nicht mehr so gut verkaufen.

Das ist ggf. ein dauerhaftes Problem am Markt. Analysten werden dies in den kommenden Monaten und Jahren beobachten müssen. Gegensteuern könnte FedEx nur, wenn das Unternehmen einen größeren Marktanteil bekäme, dies ist aktuell nicht in Sicht.

Weniger statisch sind zwei andere Probleme:

Zum einen war das Quartal schlicht um einen Betriebstag kürzer, was einen kleinen Teil der Umsatzrückgänge erklärt. Zum anderen sind die Betriebskosten gestiegen. „Gekaufte Transporte“, sprich die Einbindung Externer, sind um 5 % teurer geworden.

  • Federal Express Segment: Dieses Kernsegment erwirtschaftete 18,3 Milliarden USD Umsatz, ein leichter Rückgang von 1 % im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der operative Gewinn sank um 27 % auf 953 Millionen USD, was auf die niedrigere Nachfrage nach prioritären Dienstleistungen und gestiegene Transportkosten zurückzuführen ist. Die operative Marge fiel auf 5,2 % (Q1 2024: 7,1 %).
  • FedEx Freight Segment: Das Frachtsegment erzielte einen Umsatz von 2,33 Milliarden USD, was einem Rückgang von 2 % entspricht. Auch hier sank der operative Gewinn um 9 % auf 439 Millionen USD, bei einer ebenfalls gesunkenen operativen Marge von 18,8 % (Q1 2024: 20,2 %).

Die Lösung: Kosteneffizienz und Aktienrückkäufe

Die Kosten im Gesamtbetrieb sollen indes sinken, die operative Effizienz soll steigen. Hier gilt es zu beobachten, ob dies auch gelingt. Das Gelingen des Vorhabens ist offen, weshalb hier ein Fragezeichen zu sehen ist.

Der Aktienkurs, der nun zusammenfiel, soll indes weiter gestützt werden – durch Aktienrückkäufe. Im 1. Quartal kaufte FedEx Aktien im Umfang von 1 Mrd. Dollar zurück und erhöhte den rechnerischen Ergebniswert pro Aktie um 0,03 Dollar. Im gesamten Geschäftsjahr sollen weitere 1,5 Mrd. ausgegeben werden, was ca. 0,045 Dollar Ergebnis je Aktie bringen könnte. Im Endeffekt sind diese Effekte allerdings marginal. Die Aktie wird nicht wesentlich wertvoller.

Die Aussichten für FedEx

Auf Basis dieser Zahlen erwartet das Unternehmen nun ein niedrigeres Umsatzwachstum: Es soll im niedrigen einstelligen Bereich liegen – zuvor war ein minimal höheres Umsatzwachstum bis zum mittleren einstelligen Bereich prognostiziert worden. Der „verwässerte Gewinn“ je Aktie (ohne Berücksichtigung von Sonderposten) wird auf 17,90 bis 18,90 Dollar taxiert, zuvor waren es 18,25 bis 20,25 Dollar. Der Rückgang macht – grob geschätzt – maximal 5 % aus, womit die Aktie wiederum am Freitag rechnerisch zu viel nachgegeben hätte.

Der Absturz führt den Wert in den Abwärtstrend, so die Chartanalysten und vor allem technische Analysten. Wegen der Ergebnisschätzungen für die Aktie jedoch wäre es nicht überraschend, wenn der Markt sich in diesem Punkt wieder etwas korrigieren würde. Die Reaktion fiel sehr heftig aus. Analysten werden sich bei einem solch großen Wert auch neu positionieren. Ein Analyst hat sich schon gemeldet.

JPMorgan nahm das Kursziel etwas zurück, meint aber noch immer: „Overweight“, also „kaufen“. Die Aktie habe ein Kursziel von 350 Dollar. Das wären weit über 25 % Kursgewinn!

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