Fed-Chef Powell fühlt mit Investoren – aber helfen will er (noch) nicht

Jerome Powell zeigt Verständnis für Börsenverluste – doch seine Zurückhaltung bei Zinsschritten sorgt für Frust bei Anlegern.

Auf einen Blick:
  • Powell erkennt Belastung durch Zölle an, bleibt aber passiv
  • Handelskonflikte und KI-Chip-Verbote drücken auf Tech-Aktien
  • Anleger fliehen in Gold, Versorger und Tagesgeld

In stürmischen Börsenzeiten sehnen sich Anleger nach einem sicheren Anker. Ein solcher Anker war in der Vergangenheit oft die US-Notenbank – mit Jerome Powell an der Spitze. Doch diesmal ist alles anders. Powell sieht die Turbulenzen an den Märkten, spricht offen über die Probleme – bleibt aber bewusst zurückhaltend. Und genau das bringt viele Investoren zur Weißglut.

Wenn sogar Powell die Zölle spürt

Jerome Powell ist kein Mann für dramatische Worte. Umso mehr ließ seine Aussage aufhorchen, dass die Auswirkungen der neuen US-Zölle – inklusive der sogenannten „Liberation Day“-Maßnahmen – selbst der Federal Reserve Sorgen bereiten. Die Märkte litten zuletzt deutlich: Der S&P 500 verlor 1,5 %, der Nasdaq 2,6 %, der Dow Jones sogar 2,7 %. Powell sprach von „normaler Volatilität“ – ein Satz, der für viele Anleger wie Hohn klang.

Was Powell damit meint: Die Börsen sollen laut seiner Einschätzung die aktuellen Risiken einpreisen – unter anderem die Eskalation im Handelskonflikt mit China. Denn hier liegt ein echter Nerv: Neue Exportverbote für KI-Chips treffen insbesondere Tech-Schwergewichte wie Nvidia hart.

KI-Chip-Drama: Nvidia als Spielball der Politik

Ein Beispiel, das für Schlagzeilen sorgte: Nvidia-CEO Jensen Huang reiste überraschend nach Peking – eingeladen von einem chinesischen Handelsverband. Hintergrund: Das US-Verbot von KI-Chips wie dem Modell H20, das extra für frühere Restriktionen angepasst wurde. Ein Schachzug, der nach hinten losging.

Nigel Green, CEO der DeVere Group, nennt das Ergebnis „ein Paradebeispiel für unbeabsichtigte Nebenwirkungen“. Denn statt China wirtschaftlich zu isolieren, stoßen diese Maßnahmen Unternehmen weiter in Pekings Richtung – wirtschaftlich, politisch und diplomatisch.

Unsicherheit frisst Vertrauen – und Rendite

Das Problem ist nicht nur die Konjunktur, sondern die dauerhafte Unsicherheit. Jonas Goltermann von Capital Economics bringt es auf den Punkt: Die Spannbreite möglicher Zukunftsszenarien sei größer denn je. Für risikobehaftete Anlagen, also Aktien und auch Anleihen, verschlechtert sich dadurch das Umfeld deutlich.

Besonders bitter: Selbst klassische „sichere Häfen“ wie Staatsanleihen liefern derzeit kaum Schutz. Früher boten sie Rückhalt in unsicheren Zeiten – heute sind sie Teil des Problems. Die Folge: Anleger suchen Zuflucht in Versorger-ETFs, Konsumwerte, Tagesgeld oder Gold. Letzteres glänzt aktuell wieder – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Fed bleibt passiv – und das sorgt für Ärger

Was viele Investoren am meisten ärgert: Die Fed beobachtet – aber sie handelt nicht. Powell selbst sagte, es brauche mehr Klarheit, bevor geldpolitische Anpassungen denkbar seien. Das passt nicht zur Erwartungshaltung vieler Marktteilnehmer, die sich nach einem Signal zur Stabilisierung sehnen.

UBS-Strategen weisen darauf hin, dass die Zölle die Inflation anheizen könnten – und damit den Handlungsspielraum der Notenbank einschränken. Powell hat dieses Dilemma benannt, ohne eine Lösung anzubieten. Das sorgt für wachsende Kritik, auch aus dem Weißen Haus.

Anleger auf sich allein gestellt

Was bleibt, ist eine Börse im Schwebezustand. Kein klarer Stimulus, keine geldpolitische Stütze – und gleichzeitig eine wachsende Liste an globalen Risiken. Ob China, Zinsen oder KI-Politik: Die Zahl der Unsicherheiten wächst, doch eine Richtung fehlt.

Die vielleicht bitterste Erkenntnis für viele Investoren: Selbst Jerome Powell kann ihnen aktuell nicht helfen. Er fühlt mit – aber mehr als ein freundliches Nicken gibt es nicht. Und genau das macht seine Rolle in dieser Phase so bemerkenswert – und so frustrierend.

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