Die Evraz-Aktie erfreute sich gestern einer extrem hohen Nachfrage. Der Kurs des Stahl- und Bergbaukonzerns stieg um fast 25 Prozent. Damit setzte die Evraz-Aktie ihre Erholung der letzten Tage fort. In den letzten fünf Handelstagen ist der Kurs um rund 80 Prozent gestiegen. Sind Schnäppchenjäger dafür verantwortlich oder wurde Evraz aufgrund des Ukraine-Krieges zu Unrecht überverkauft?
Wird Evraz noch Ziel von Sanktionen?
Möglicherweise sind beide Antworten richtig. Fakt ist, dass Evraz derzeit nicht direkt von westlichen Sanktionen betroffen ist. Der Konzern teilte mit, dass das Tagesgeschäft, der Handel und die Finanzlage bisher nicht beeinträchtigt worden seien. Evraz räumte jedoch ein, dass die internationalen Sanktionen gegen Russland und die von Russland auferlegten Beschränkungen zu gewissen Reibungen bei den Liefer-, Logistik- und Finanzströmen geführt haben.
Es ist jedoch noch zu früh, Entwarnung in dieser Richtung zu geben. Die Sanktionen der USA und der Europäischen Union werden laufend erweitert. Sollte der Krieg in der Ukraine weiter eskalieren, könnte es sein, dass Evraz doch noch zur Zielscheibe von Sanktionen wird. Schließlich ist der Konzern hauptsächlich in Russland und Kasachstan in der Produktion von Eisenerz, Stahl und Vanadium tätig.
Ein weiteres Problem könnten die Dividendenzahlungen werden. In der Vergangenheit haben zahlreiche Anleger Evraz-Aktien wegen der außergewöhnlich hohen Dividendenrendite gekauft. Möglicherweise könnte Russland als Reaktion auf die westlichen Sanktionen die Möglichkeit einschränken, Dividenden von russischen Tochtergesellschaften an ausländische Konzerne auszuschütten.
Auf der Hut sein!
Die Kurserholung der letzten Tage könnte sich demnach nur als Strohfeuer erweisen. Es ist durchaus möglich, dass der Kurs der Evraz-Aktie noch nicht seinen Boden gefunden hat. Anleger sollten auf der Hut sein!
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