Vor der Aktie von Evotec liegt eine durchaus spannende Woche: Werden sich die Papiere des Wirkstoffforschungs-Unternehmens weiter so positiv entwickeln, wie das in der zurückliegenden Handelswoche der Fall war? Nur unterbrochen von einer leichten Korrektur am Donnerstag, legte die Evotec-Aktie, ausgehend von 20,38 Euro am Montag, auf 21,39 Euro zum Xetra-Handelsschluss am Freitag zu. Das Wochenplus beträgt damit rund fünf Prozent, auf Monatssicht sind es fast elf. Grundlage der Kursphantasie waren offenbar zwei gute Nachrichten aus dem operativen Geschäft.
Gemeinsame Infektionsforschung
So gab Evotec am Montag bekannt, dass man gemeinsam mit den Forschern des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) und seines Saarbrücker Standortes Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) gezielt nach neuen effektiven Wirkstoffen zur Behandlung von Tuberkulose und Malaria suche. Unterstützt wird das Projekt über drei Jahre mit 2,3 Millionen Euro von der Bill & Melinda Gates Foundation. Nach Angaben von Evotec werden zehn Wissenschaftler und Techniker an den Standorten Saarbrücken und Braunschweig sowie bei Evotec-Lyon an der Entwicklung der neuen Wirkstoffe arbeiten.
KRAS-Mutationen im Fokus
Am Donnerstag gab Evotec dann den Start eines neuen Projekts bekannt, das im Rahmen der BRIDGE LAB150, einer Partnerschaft zwischen Evotec und TIAP, entwickelt werde. Das Projekt konzentriere sich „auf Durchbrüche in neuartigen zellulären Wirkstoff-Screeningsystemen in der onkologisch ausgerichteten KRAS-Forschung von Professor Igor Stagljar an der Universität von Toronto, einem TIAP-Mitglied“. KRAS-Mutationen sind laut Evotec nachweisliche Krebstreiber. In der Entwicklung von Gegenmitteln steckt offenbar Potenzial: Obwohl ein dringender Bedarf an Therapeutika bestehe, die auf KRAS zielen, mangelt es nach Angaben von Evotec bislang an klinisch verfügbaren Arzneimitteln, „da es sehr schwierig ist, direkt auf onkogenes KRAS einzuwirken“.
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