Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Evotec hat im zurückliegenden Jahr schon so manche Höhen und Tiefen erlebt. Zwischen 14,74 Euro Ende März 2024 und 5,08 Euro im August war bei den Kursständen alles dabei. Einen derartigen Einbruch wie am Dienstag aber hatten die Papiere des Wirkstoffentwicklers noch nicht hinnehmen müssen. Von zuvor 8,15 Euro ging es mit der Evotec-Aktie im Xetra-Handel auf 7,11 Euro abwärts, ein Abschlag von fast 13 Prozent. Dabei hatte das Unternehmen just an jenem Tag eine vermeintlich gute Nachricht verbreitet. Wie kann das sein?
20 Millionen Dollar Forschungszahlung für Evotec
Denn Evotec hatte am Dienstag in der Tat „einen weiteren wichtigen Erfolg“, wie es hieß, in ihrer langjährigen Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb (BMS) bekanntgegeben. „Der jüngste wissenschaftliche Erfolg der Partnerschaft hat eine Forschungszahlung von 20 Millionen US-Dollar an Evotec ausgelöst, „die die weitere Entwicklung eines vielversprechenden präklinischen Programms zur Neurodegeneration ermöglicht“, so die Mitteilung.
Seit dem Beginn ihrer strategischen Neurologie-Partnerschaft im Dezember 2016 arbeiten Evotec und Bristol Myers Squibb demnach gemeinsam daran, krankheitsmodifizierende Therapien für ein breites Spektrum neurodegenerativer Erkrankungen zu identifizieren. „Während sich die derzeit zugelassenen Therapien in erster Linie auf die Behandlung von Symptomen konzentrieren, zielt diese Partnerschaft darauf ab, neue Therapien zu entwickeln, die das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen oder aufhalten können“, so Evotec. Damit wolle man „einen erheblichen ungedeckten medizinischen Bedarf adressieren“.
- Die Zusammenarbeit habe bereits zu guten Ergebnissen geführt, etwa die Einlizenzierung von EVT8683 (jetzt BMS-986419) durch BMS im September 2021
- Im März 2023 bekräftigten die beiden Unternehmen ihr Engagement und verlängerten und erweiterten die Zusammenarbeit um weitere acht Jahre
Evotec-CEO preist Zusammenarbeit mit BMS
„Dieser jüngste Erfolg unterstreicht die Stärke unserer Zusammenarbeit mit Bristol Myers Squibb und die Bedeutung, die sie für den gemeinsamen Aufbau einer starken Pipeline im Bereich neurologischer Erkrankungen hat“, kommentierte Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, die Millionenzahlung. Der anhaltende Erfolg unterstreiche „das einzigartige Engagement und bekräftigt unsere gemeinsame Mission, wirklich innovative Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit neurodegenerativen Erkrankungen zu entwickeln“.
Doch warum kam dieser ganze Optimismus so gar nicht am Markt an, rauschte die Evotec-Aktie hingegen auf den tiefsten Stand seit Oktober? Es könnte mit der Deutschen Bank zusammenhängen, die sich zum Hamburger Unternehmen gemeldet hat – und dieses an der Börse offenbar für massiv überbewertet hält.
Deutsche Bank erwartet Kurseinbruch bei Evotec
Denn Fynn Scherzler von Deutsche Bank Research hat die Einstufung für Evotec vor Zahlen jetzt mit einem Kursziel von gerade einmal 4 Euro auf „Sell“ belassen. Selbst nach dem Einbruch vom Dienstag sieht er somit weiteres Abwärtspotenzial von rund 45 Prozent. Der Wirkstoffforscher dürfte ein Umsatzplus von 11 Prozent erwirtschaftet haben, schrieb der Analyst im vorliegenden Ausblick auf den Bericht. Die Steigerung des operativen Ergebnisses (Ebitda) schätzt er auf 69 Prozent. An der Erwartung eines Kurseinbruchs bei Evotec änderte das offensichtlich nichts.
- Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass es auch gegenteilige Meinungen gibt
- Warburg Research etwa kam vor einem Monat zu einer völlig anderen Prognose
Warburg beließ Evotec-Kursziel bei 14 Euro
Das Analysehaus hatte die Einstufung für Evotec Anfang Februar mit einem Kursziel von 14 Euro auf „Buy“ belassen – sieht also Chancen auf eine annähernde Kursverdopplung. Die Turnaroundfantasie bleibe bestehen, der Anlauf werde aber mehr kosten, schrieb Analyst Christian Ehmann anlässlich eines FAZ-Interviews mit dem neuen Evotec-Chef. Ende Februar gab das Unternehmen dann zudem bekannt, dass Laetitia Rouxel als Chief Financial Officer zurücktrete, Paul Hitchin wurde mit Wirkung zum 1. März 2025 zum Nachfolger berufen.
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