Der Essener Chemiekonzern Evonik treibt den umfassendsten Umbau seiner Unternehmensgeschichte voran, während zeitgleich positive Prognosen für das laufende Geschäftsjahr die Anleger aufhorchen lassen. CEO Christian Kullmann setzt auf einen klaren Kurs, der den Konzern durch turbulente Zeiten navigieren soll – mit spürbaren Auswirkungen für Aktionäre und Mitarbeiter.
Dreisprung für die Zukunft
„Unser Dreisprung – sparen, umbauen, wachsen – ist komplex genug“, sagte Kullmann der „Rheinischen Post“. Mit dieser prägnanten Formel beschreibt der Konzernchef seine Strategie für die kommenden Jahre. In den nächsten beiden Jahren werden keine Zukäufe getätigt, stattdessen konzentriert sich das Management voll auf den internen Wandel. Die Umstrukturierung zeigt bereits erste Erfolge: Beim geplanten Stellenabbau in der Verwaltung ist die Hälfte erreicht. Bis 2027 sollen insgesamt 2.000 Stellen, davon 1.500 in Deutschland, wegfallen.
Robuste Zahlen trotz Gegenwind
Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds erwartet Evonik für 2025 eine weitere Steigerung des operativen Gewinns. Im abgelaufenen Jahr konnte der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um beachtliche 25 Prozent auf fast 2,07 Milliarden Euro gesteigert werden. Für das laufende Jahr stellt der Vorstand 2,0 bis 2,3 Milliarden Euro in Aussicht, wobei bereits im ersten Quartal ein operatives Ergebnis über den 522 Millionen Euro des Vorjahreszeitraums erzielt werden soll.
Evonik Aktie Chart
Internationales Geschäft als Schutzschild
Mit Blick auf die aktuellen internationalen Handelsstreitigkeiten sieht sich Evonik gut positioniert. „Rund 80 Prozent der in den USA verkauften Produkte werden auch dort hergestellt“, betonte Kullmann. Diese lokale Produktionsstrategie schützt den Konzern vor möglichen Zöllen und könnte sich im aktuellen Umfeld sogar als Wettbewerbsvorteil erweisen. Mit 24 Prozent des Gesamtumsatzes ist Nordamerika ein wichtiger Markt für den Spezialchemiekonzern.
Die Fokussierung auf profitablere Spezialchemie-Geschäfte und erfolgreiche Sparmaßnahmen haben bereits Früchte getragen. Besonders das Tierfutter-Eiweiß Methionin und Produkte für die Farben- und Beschichtungsindustrie trugen zum Erfolg bei. Finanzchefin Maike Schuh unterstrich: „Mit Disziplin bei Kosten und Investitionen schaffen wir das Fundament für mehr Profitabilität und Rentabilität.“
Während viele deutsche Industrieunternehmen mit Unsicherheiten kämpfen, scheint Evonik einen klaren Kurs eingeschlagen zu haben. Anleger werden die weitere Entwicklung des Umbaus genau verfolgen.
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