Die mögliche Übernahme von Covestro durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc aus Abu Dhabi könnte zu einer Neuordnung im deutschen Leitindex DAX führen. Sollte die Übernahme zustande kommen, könnte sich der Chemiekonzern Evonik aus Essen als Nachfolger von Covestro im DAX positionieren.
Knackpunkt Freefloat
Doch dafür muss eine wesentliche Bedingung erfüllt werden: Der Freefloat, also der Anteil der frei handelbaren Aktien, müsste sich um mindestens 10 Prozentpunkte erhöhen. Derzeit hält der Großaktionär RAG-Stiftung, die ehemalige Ruhrkohle, noch einen beträchtlichen Anteil an Evonik. Diesermüsste unter die Marke von 50 % sinken, um die Chancen auf einen DAX-Aufstieg zu maximieren.
Evonik, ein weltweit führendes Spezialchemieunternehmen, hat ehrgeizige Pläne für die Zukunft. Unter dem Motto „Devulkanisation“ treibt das Unternehmen eine neue Innovationsstrategie voran, die das Umsatzwachstum in den kommenden Jahren deutlich ankurbeln soll. Evonik plant, bis 2032 zusätzlichen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro jährlich zu generieren. Derzeit liegt der Umsatz des Unternehmens bei etwa 15,5 Milliarden Euro pro Jahr. Evonik fokussiert sich in seiner Wachstumsstrategie auf drei zentrale Bereiche:
Evonik mit klarer Wachstumsstrategie
Ein Schwerpunkt liegt auf biobasierten Lösungen, die besonders in der Energiewende und der Kreislaufwirtschaft zum Einsatz kommen. Das Unternehmen setzt dabei auf nachhaltige und erneuerbare Rohstoffe, um umweltfreundliche Alternativen zu herkömmlichen chemischen Produkten zu schaffen. Zudem spielt die Devulkanisation eine Schlüsselrolle – ein innovatives Verfahren, das Gummi recycelbar macht und so einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leistet. Darüber hinaus verfolgt Evonik nachhaltige Wachstumsstrategien, indem es umweltfreundliche Chemikalien und Werkstoffe entwickelt, die in Zukunftsmärkten wie erneuerbare Energien und nachhaltiger Mobilität stark nachgefragt werden.
Evonik Aktie Chart
Die langfristige Umsatzperspektive sieht damit vielversprechend aus: Sollte die Strategie erfolgreich umgesetzt werden, könnte Evonik bis 2032 ein Umsatzniveau von 18 bis 18,5 Milliarden Euro erreichen und sich damit im oberen Bereich der deutschen Chemiebranche etablieren. Zum Vergleich: Covestro erwirtschaftet derzeit einen Jahresumsatz von rund 14,4 Milliarden Euro. Damit könnte Evonik, auch gemessen an den stabilen Gewinnen und einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 11,5, als solider Kandidat für den DAX gehandelt werden.
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