Das populärste Währungspaar im Forexhandel ist mit Abstand Euro-US-Dollar (EUR/USD). Deshalb blicken viele Anleger immer wieder auf die Wochenanalyse des Euro-Dollar-Währungspaares. Kein Wunder, denn mit dem Euro und dem US-Dollar handelt es sich um nicht weniger als die beiden „Weltwährungen“ unserer Zeit. Zudem darf behauptet werden, dass das Währungspaar von mehr Faktoren betroffen ist, als alle anderen Währungspaare. Anleger weltweit erfreuen sich deshalb einer hohen Volatilität des Kurses und genug News um sogar Newstrading in kürzeren Zeiträumen zu rechtfertigen (bis runter in den 1-Minuten-Chart).
Aber es soll heute nicht um Handelsstrategien wie das sog. Newstrading gehen. Es geht darum zu prognostizieren, wo es mit dem Euro und dem US-Dollar hingeht und wie diese beiden Richtungen das Währungspaar und dessen Börsenkurs beeinflussen. Eine typische Wochenanalyse also? Nun, sofern von „typisch“ beim EUR/USD die Rede sein kann, schon.
Aktueller Stand des EUR/USD
Wir starten unsere Euro-Dollar Wochenanalyse mit der Feststellung, dass am gestrigen Handelstag bereits weitere Gewinne beim Euro zu verzeichnen waren. Die europäische Gemeinschaftswährung knüpfte damit an die Performance der Vorwoche (KW11) an. Noch vor Mittag konnte der Euro ein neues Tageshoch erreichen. Zwischenzeitlich verweilte er dabei bei 1,1350 US-Dollar. Am vergangenen Freitagnachmittag gab die Europäische Zentralbank (EZB) den sog. Referenzkurs aus, welcher bei 1,1308 US-Dollar ansetzte.
Die gute Entwicklung des Euro gegenüber des US-Dollars kann auf enttäuschende Industrieproduktionsdaten aus den USA zurückgeführt werden. Der US-Dollar steht seither noch mehr unter Druck und das stützt den Euro. Anleger im Forexhandel blicken nun auf die US-Notenbank Fed, die dem US-Dollar wieder Auftrieb verleihen könnte. Es geht hierbei natürlich um den Leitzins und dessen Entwicklungen einerseits, aber andererseits auch um die neuen Zinsprognosen. Diese werden am Mittwoch nach der Zinssitzung bekannt gegeben.
Sollte die US-Notenbank hierbei zum Entschluss kommen, dass es eine Zinsanhebungspause geben wird, dann wird gespannt darauf geblickt werden, wie lange diese Pause anhalten soll. Analysten erwarten diese Zinsanhebungspause und warnen zeitgleich vor dem Handel mit dem Euro-Dollar Währungspaar 30 Minuten vor und nach Bekanntgabe der Zinsprognosen. Der Kurs kann hier äußerst volatil werden und zeitweise unberechenbar.
Wichtige Wirtschaftsdaten diese Woche
Bei den wichtigsten Wirtschaftsmeldungen für die Euro-Dollar Wochenanalyse (KW12) sind die folgenden zu nennen:
Heute werden die Daten zur ZEW Konjunkturerwartung in Deutschland und Europa veröffentlicht (Monat März). Zudem die Lohnentwicklung und der Arbeitskostenindex der Eurozone. Eventuell kommt auch eine erneute Entscheidung des britischen Parlaments zu den Brexit-Verhandlungen, was allerdings offen ist. Analysten rechnen heute mit keinem besonders starken Impulsen aus der Welt der Wirtschaftsdaten für den EUR/USD.
Am morgigen Mittwoch, 20. März 2019, steht wie bereits erwähnt die Zinsprognose der US-Notenbank Fed an. Zudem kommen Zahlen von den Rohöllagerbeständen aus den USA auf den Tisch. Für den Euro werden keine Impulse am Mittwoch erwartet, es dürfte aber spannend sein, wie sich der US-Dollar entsprechend der Fed-Bekanntgaben verhalten wird.
Am Donnerstag, 21. März 2019, steht der Monatsbericht der EZB an. Dabei geht die EZB auf das allgemeine Interesse am „Geldmarkt“ ein. Es geht aber auch um Wachstumsprognosen, Ersparnistrends und weitere Themen aus Finanzen und Wirtschaft. Auch findet das EU-Gipfeltreffen der 27 EU-Mitgliedsstaaten statt. Es wird unter anderem um die Verschiebung des Brexit-Datums gehen. Diese Verschiebung ist noch längst nicht in trockenen Tüchern, denn es müssen alle 27 Staats- und Regierungschefs der Verschiebung zustimmen.
Zum Wochenschluss am Freitag, 22. März 2019, kommen erneut Meldungen mit hohem Potential für Volatilität beim Euro. Zunächst wird Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, eine Rede halten. Anleger hören hier gerne genau hin, denn seine Worte beinhalten oftmals Aussichten auf zukünftige Geldpolitik. Es folgen Daten zum Einkaufsmanagerindex (EMI) für verarbeitendes und dienstleistendes Gewerbe in Deutschland (Monat März). Dasselbe steht dann nochmals an, diesmal aber für die gesamte Eurozone. Zudem erfolgt das zweite EU-Gipfeltreffen. Aus den USA kommen noch Daten zum Immobilienmarkt hinzu.
Technische Analyse zur Euro-Dollar Wochenanalyse
Alles in allem steht dem Währungspaar EUR/USD eine spannende Woche bevor. Heute wird es vermutlich ein wenig ruhiger zugehen. Der Euro steht aktuell (08.45 Uhr deutscher Zeit) bei 1,1347 US-Dollar. Sehen wir uns die anstehenden Wirtschaftsdaten und deren Erwartungen an, dann können wir kaum ernsthafte Gefahren für den Euro sehen. Die Entwicklungen beim US-Dollar sind hier schwieriger vorherzusagen. Der morgige Mittwoch wird hierbei eine tragende Rolle spielen.
Auf der technischen Seite spricht nichts gegen einen weiteren Anstieg des Euros im Vergleich zum Dollar. Obwohl RSI (14), als auch der MACD (12, 26) lediglich neutral oszillieren, zeigen die Gleitenden Durchschnitte das insgesamt vorhandene Potential für weitere Aufwärtsbewegungen. Auf dem Weg nach oben warten allerdings schon die ersten Widerstände auf den Euro. Diese wären bei 1,1356, 1,1378 und 1,1396 zu finden. Sollte der Euro, entgegen aller Erwartungen, fallen, so finden sich wichtige Unterstützungszonen bei 1,1317, 1,1298 und 1,1277.
Zusammenfassend lässt sich nach Betrachtung des Charts in verschiedenen Zeitfenstern (Tageschart, 4h-Chart, 1h-Chart, 30-Minuten-Chart) festmachen, dass die erwartete Range, also die Preisspanne, in der sich der EUR/USD-Kurs heute voraussichtlich bewegen wird, auf 1,1331 bis 1,1360 Punkte festmachen. Für die Gesamtwoche bis einschließlich 22. März, kann ein Kursziel von 1,1385 US-Dollar auf der bullischen und 1,1318 auf der bärischen Seite genannt werden. Erwartbar ist hierbei das erstere Szenario, sollte der Kurs die 1,1345er Marke halten und die 1,1356er Zone durchstoßen.
Fazit: Aufwind für den Euro mit möglichen Turbulenzen nach der Fed-Zinsentscheidung
Sollte der Euro jedoch scheitern und im Bereich 1,1356/60 abprallen, so könnte es erstmal seitwärts weitergehen. Diese Entwicklungen sind allerdings spekulativer Natur, da wir weder in die Zukunft blicken, noch die detaillierten Entwicklungen im Falle von spezifischen Szenarien mit absoluter Genauigkeit berechnen können.
Der Euro selbst wird aktuell eher durch den schwachen US-Dollar beflügelt, als durch eigene Kraft. Die Eurozone sieht mehreren Unsicherheiten entgegen, nicht zuletzt dem weiteren Verlauf des Brexit. Italien könnte bei einer Verschiebung des Austrittsdatums Großbritanniens aus der Europäischen Union das Zünglein an der Waage sein. Nur eine Gegenstimme würde reichen, um die Briten und die Europäer in einen ungeregelten, sog. No-Deal-Brexit zu stürzen. Die Folgen sind rein spekulativ.
Der US-Dollar auf der anderen Seite wird warten müssen, bis die Fed-Zinsentscheidungen gefallen sind. Danach könnten wir entweder einen weiteren Verfall bei der nordamerikanischen Währung sehen oder aber ein Erstarken, was schlechte Neuigkeiten für den Euro bedeuten würde. Deshalb ist unsere Empfehlung bei der aktuellen Euro-Dollar Wochenanalyse: Euro steigt bis Mittwoch, Verlauf danach ungewiss, aber technisch betrachtet dennoch positiv.
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