Der dramatische Kurssturz der Enphase Energy-Aktie hört einfach nicht auf. Das Papier des US-Solartechnikkonzerns fiel zum Handelsschluss am Freitag auf ein neues 4-Jahrestief. Innerhalb von zwei Monaten hat sich der Aktienkurs von Enphase fast halbiert. Warum springen Anleger in Scharen von Bord dieses Schiffes?
Wirtschaftliche und politische Gründe
Es gibt zwei wesentliche Gründe für die Anlegerflucht. Der eine ist wirtschaftlicher und der andere politischer Natur. Beide sind allerdings stark miteinander verknüpft.
Der wirtschaftliche Grund für den Kurssturz ist die Tatsache, dass Enphase Energy keine Wachstumsgeschichte mehr ist. Nachdem der Umsatz im Jahr 2023 bereits gegenüber dem Vorjahr rückläufig war, deutet sich 2024 ein weiterer Umsatzrückgang an.
Die Umsatzentwicklung im abgelaufenen dritten Quartal war miserabel. Die Erlöse brachen um über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr ein. Viele Kunden sitzen nach wie vor auf gut gefüllten Lagern, was die Nachfrage nach Wechselrichtern drückt.
Der politische Grund ist die erneute Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Trump ist bekanntermaßen Fan fossiler Energieträger und Gegner erneuerbarer Energien.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass er gestern den Fracking-Unternehmen und Klimawandelleugner Chris Wright als neuen US-Energieminister vorschlug. Wright dürfte unter Trump die Förderungen erneuerbarer Energien stark reduzieren oder vielleicht sogar komplett streichen.
Ein massives Sparprogramm
Keine guten Vorzeichen für Enphase Energy. Das Unternehmen kündigte deshalb vor wenigen Tagen ein massives Sparprogramm an. Rund 17 Prozent der Stellen sollen eingespart und eine Produktionsstätte in Mexiko geschlossen werden.
Die Enphase Energy-Aktie dürfte angesichts der Personalie des Energieminister erneut eine schwere Woche vor sich haben. Eine Bodenbildung zeichnet sich noch nicht ab.
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