Enagás, einer der führenden europäischen Betreiber von Gasinfrastrukturen, hat seine Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres 2024 veröffentlicht. Das Unternehmen, das sich auf die Versorgungssicherheit und den Ausbau von nachhaltiger Energie konzentriert, konnte trotz des volatilen Umfelds in der Energiebranche eine stabile Entwicklung verzeichnen. Besonders im Hinblick auf seine langfristigen Ziele im Bereich der Wasserstoffinfrastruktur und Effizienzsteigerungen zeigt sich Enagás gut positioniert.
Einnahmen und operative Leistung: Solide trotz leichtem Rückgang
Im Zeitraum bis September 2024 erwirtschaftete Enagás 665,2 Millionen Euro, was einem leichten Rückgang von 1,1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Dieser Rückgang war teilweise auf regulatorische Anpassungen zurückzuführen, die sich auf die Einnahmen aus regulierten Aktivitäten auswirkten. Trotz dieses Rückgangs bleibt der operative Gewinn stabil. Der EBITDA betrug 572,8 Millionen Euro, was im Vergleich zu 2023 kaum Veränderung zeigt.
Die Umsatzeinbußen konnten durch den Anstieg anderer regulierter Einnahmen, insbesondere durch die Inbetriebnahme der Musel E-Hub-Anlage im Juli 2023, kompensiert werden. Gleichzeitig hat Enagás seine Effizienzmaßnahmen verstärkt, um den Anstieg der Betriebskosten auf 1 % pro Jahr zu begrenzen. Dies ist ein bemerkenswerter Erfolg angesichts der allgemeinen Inflation, die in Spanien im September 2024 bei 1,5 % lag.
Kennzahl | 9M 2024 | 9M 2023 | Veränderung |
---|---|---|---|
Gesamtumsatz | 665,2 Mio. EUR | 672,7 Mio. EUR | -1,1 % |
EBITDA | 572,8 Mio. EUR | 572,0 Mio. EUR | +0,1 % |
EBIT | 323,8 Mio. EUR | 334,8 Mio. EUR | -3,3 % |
Nettoschulden | 2,4 Mrd. EUR | 3,3 Mrd. EUR | -27 % |
Bruttoschuldzins | 2,7 % | 2,8 % | -0,1 % |
Kostensenkungen und Liquidität: Erfolgreiche Schuldentilgung nach Vermögensrotation
Ein bedeutender Meilenstein in diesem Jahr war der Verkauf der Beteiligung an Tallgrass Energy für 1,1 Milliarden US-Dollar. Diese Transaktion ermöglichte Enagás, seine Nettoschulden um 1 Milliarde Euro zu reduzieren, wodurch die Verschuldung zum 30. September 2024 bei 2,4 Milliarden Euro lag. Diese deutliche Reduzierung stärkte nicht nur die Bilanz, sondern führte auch zu einer Verbesserung der Kreditwürdigkeit: S&P und Fitch stuften Enagás auf BBB+ herauf.
Durch den Schuldenabbau sank der Zinssatz für Bruttoschulden von 2,8 % auf 2,7 % zum 30. September 2024, mit einer weiteren erwarteten Senkung auf 2,6 % bis Ende des Jahres. Diese Verbesserung der Finanzkosten wird Enagás nach eigenen Angaben jährliche Einsparungen von 40 Millionen Euro bringen.
Die deutliche Reduktion der Nettoschulden und die Effizienz bei den Finanzkosten spiegeln sich auch in der Kennzahl des Verschuldungsgrads wider. Zum 30. September 2024 betrug das Verhältnis von Nettoschulden zu bereinigtem EBITDA 3,2x, was eine signifikante Verbesserung im Vergleich zu 4,3x zum Jahresende 2023 darstellt. Die Finanzkosten wurden durch die festverzinslichen Schulden sowie durch Absicherungsgeschäfte weiter optimiert.
Effizienzsteigerung und Kostensenkungsmaßnahmen
Enagás hat seinen Effizienzplan intensiviert, um die Auswirkungen der Inflation auf die Betriebskosten zu minimieren. Die wiederkehrenden operativen Kosten blieben im Rahmen der prognostizierten 1 % Steigerung pro Jahr, was auf eine strikte Kontrolle und Effizienzsteigerung zurückzuführen ist. Auch die Schuldentilgung nach dem Verkauf von Vermögenswerten wie Tallgrass Energy verbesserte die finanzielle Situation deutlich. Der finanzielle Spielraum, der durch die Schuldenreduzierung gewonnen wurde, wird es Enagás ermöglichen, langfristige Investitionen in Wasserstoffprojekte voranzutreiben.
Enagas Aktie Chart
Fortschritte bei der Energiewende: Fokus auf Wasserstoff
Denn im Rahmen seines strategischen Plans 2022–2030 setzt Enagás weiterhin auf den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur. Ein zentraler Bestandteil dieses Plans ist die Genehmigung des spanischen Wasserstoffnetzes H2Med, dessen Planung und Bau Enagás mit Genehmigung der spanischen Regierung vorantreibt. Ziel ist es, eine führende Rolle in der europäischen Wasserstoffversorgung zu übernehmen, was auch den Iberischen Wasserstoffkorridor umfasst, der ab 2030 eine wichtige Rolle für den Export von grünem Wasserstoff spielen wird.
Zudem wurde im dritten Quartal 2024 die finale Version des Nationalen Integrierten Energie- und Klimaplans (PNIEC) veröffentlicht, der Spanien im Bereich der erneuerbaren Energien und Wasserstofftechnologien an die Spitze der europäischen Energiewende stellt. Diese Fortschritte unterstreichen die Entschlossenheit von Enagás, in den kommenden Jahren eine Vorreiterrolle in der Dekarbonisierung einzunehmen.
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