Magdalena Martullo-Blocher, Chefin der Ems-Chemie, äußert sich kritisch zur Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump. Für ihr eigenes Unternehmen erwartet sie jedoch nur begrenzte Auswirkungen. Sie hält weiterhin an der Möglichkeit eines Freihandelsabkommens zwischen der Schweiz und den USA fest.
"Da dachte ich: Das darf doch nicht wahr sein!", erinnert sich die SVP-Nationalrätin an den 2. April, als Trump seine Strafzölle ankündigte. Für die Ems-Chemie hätten die neuen Zölle allerdings kaum direkte Folgen. "Wir produzieren bereits viel in den USA." Die Auto- und Medizinalindustrie seien ihre Hauptkunden, und die Produkte von Ems-Chemie würden als Spezialitäten im "National Interest" der USA eingestuft. "Wir können deshalb fast ausschließlich ohne Zölle liefern."
Bedenken zu Trumps Handelspolitik
Trumps Vorgehen beschreibt Martullo-Blocher als "sehr aggressiv" mit schädlichen Nebenwirkungen und hohen Risiken. "Weltweit sind die Finanzmärkte stark eingebrochen, viele Lieferketten wurden unterbrochen und unternehmerische Entscheide verschoben." Dies wirke sich negativ auf die Weltkonjunktur aus und verursache eine breite Verunsicherung. Daher fordert sie: "Die Zölle müssen jetzt rasch wieder gesenkt werden."
Chancen für die Schweizer Wirtschaft
Für die Schweiz sieht die Unternehmerin gerade jetzt eine bedeutende Gelegenheit: "In dieser Deal-Phase schlägt nun die Stunde der Schweiz." Diese Phase sei durch das ermutigende Telefongespräch zwischen Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und US-Präsident Trump eingeleitet worden. Der Bundesrat und das Staatssekretariat für Wirtschaft müssten nun intensiv Gespräche führen. "Die Zusatzzölle müssen ausgesetzt werden und ein Freihandelsabkommen soll verhandelt werden."
China als Wachstumsmarkt der Zukunft
Mit Blick auf die nächsten zehn Jahre prognostiziert Martullo-Blocher, dass China für Industriezulieferer wie Ems-Chemie wichtiger sein wird als die USA. Bereits jetzt sei China der größte Industriemarkt. "Es würde mich sehr wundern, wenn Amerika noch aufholen könnte."
Die aktuelle Stimmung in China beschreibt sie als "sehr amerikafeindlich". Die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten seien komplett gekappt. "Unsere chinesischen Kunden sagen, sie wollen sämtliche amerikanischen Lieferanten ersetzen."
Die Schweiz profitiere dabei von ihrem seit zwölf Jahren bestehenden Freihandelsabkommen mit China. "Die Chinesen wollen deshalb noch mehr von uns beliefert werden. Bei unseren China-Gesellschaften laufen die Kunden jetzt Sturm, um unsere Produkte zu erhalten."
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