Liebe Leser,
EDF hat ein schwieriges 1. Halbjahr hinter sich. Wie von uns erwartet, hat der Konzern dieses Jahr mit anhaltenden Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen. Der Umsatz reduzierte sich um moderate 2,6%, aber der Gewinn unter Ausklammerung von Sondereffekten ging um mehr als die Hälfte zurück. In Frankreich und Großbritannien leidet EDF unter niedrigeren Preisen für Atomstrom. Hinzu kommen die Reaktorschließungen und -überprüfungen sowie das schlechte Marktumfeld für Wasserkraft in Frankreich.
Beim Großprojekt Hinkley Point musste der Konzern die Kosten nach oben anpassen
Lediglich in Italien konnte EDF zulegen. Der operative Cashflow verringerte sich um 48%. Diese negative operative Entwicklung spiegelt sich dank der erfolgreichen Kapitalerhöhung von 4 Mrd € nicht in der Bilanz wider. Die Nettoverschuldung konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,2 Mrd € auf immer noch immense 31,3 Mrd € reduziert werden. Weiterewichtige Fortschritte auf dem Weg zur finanziellen Konsolidierung waren: Rund 80% der bis 2020 anvisierten Assetverkäufe sind beschlossen oder realisiert.
Und 70% der bis 2018 angestrebten Kostensenkungen wurden umgesetzt. Dennoch bestehen aus unserer Sicht für EDF weiterhin hohe finanzielle Risiken. Beim umstrittenen Großprojekt Hinkley Point musste der Konzern die Kosten erneut nach oben anpassen (jetzt 23,2 Mrd €) und eine längere Bauzeit einräumen, was die Renditekalkulation nach unten drückt.
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