Eckert & Ziegler: Trifft „Schacht Konrad“-Drama die Aktie?

Deutschlands einziges genehmigtes Atomendlager im Bau steht auf der Kippe. Die Probleme zeigen auf, mit welchen Hürden Eckert & Ziegler zu kämpfen hat.

Auf einen Blick:
  • Hohe Margen im Isotopengeschäft
  • Rückstellungen deutlich erhöht
  • Politische Risiken bei Entsorgung
  • Aktie zeigt negative Tagestendenz

Deutschland und Atomkraft, das ist nicht erst seit gestern ein aufgeheiztes Verhältnis. Seit Jahrzehnten ist vor allem die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle ein umkämpftes Thema – keiner will den Atommüll direkt vor der Haustür. Egal ob Gorleben oder Schacht Konrad, geplante Standorte sehen sich oftmals regulatorischen und politischen Streitigkeiten ausgesetzt. Die Risiken trägt Eckert & Ziegler indirekt mit, denn der Konzern aus Berlin produziert radioaktive Komponenten für verschiedenste Industriezweige.

Ein Produkt, viele Möglichkeiten

Krebstherapien, Nuklearmedizin und die Messung radioaktiver Elemente in der Erdoberfläche – die Anwendungsbereiche der Produkte des spezialisierten Herstellers sind vielseitig. Neben dem Verkauf von diesen sogenannten „isotopentechnischen Komponenten“ verdient die Firma auch durch entsprechende Dienstleistungen ihr Geld.

Komplex aber wichtig

Denn das technische und wissenschaftliche Know-How, die für die Produktion, Instandhaltung und Entsorgung dieser Produkte notwendig sind, machen den Konzern so besonders. Alleine im vergangenen Jahr setzte das Unternehmen mit dem Segment Isotope Products deshalb über 158 Millionen Euro um, eine Steigerung von 13 Prozent zum Vorjahr.

Ein profitables Monopol

Der Geschäftsbereich ist hochprofitabel und hatte vergangenes Jahr eine Rohmarge von 45 Prozent – ein guter Wert. Denn Konkurrenz in der Größenordnung ist vor allem auf dem internationalen Markt quasi nicht vorhanden. Das erklärt auch, warum der Gewinn von 71,6 Millionen Euro (plus 20 Prozent) überproportional zum Umsatz wächst. Entsprechend überzeugt das EBIT mit 31 Millionen Euro ebenfalls. Alles eigentlich gute Nachrichten für einen Investor, doch wo sind jetzt die Probleme?

Eckert & Ziegler Aktie Chart

Der Preis des Profits

Der Burggraben den sich Eckert & Ziegler durch die Breite seiner Produktpalette aufgebaut hat, basiert vor allem auf einer Vielzahl an regulatorischen Hürden und politischen sowie wissenschaftlichen Faktoren. Diese Risiken können im Ernstfall die Kosten der Firma drastisch steigern, vor allem bei der Entsorgung der radioaktiven Stoffe. Der Vorfall rund um Schacht Konrad zeigt die komplexe Gemengelage auf – der Tagestrend der Aktie zeigt nach unten.

Wird Konrad zum Alptraum für Eckert & Ziegler

Wegen Verstöße gegen das niedersächsische Landesrecht droht, dass das potenzielle Endlager schlussendlich 2030 viel weniger Atommüll aufnehmen kann als bisher angenommen. Es steht sogar im Raum, ob das Projekt nicht komplett eingestampft wird, auch weil benötigte Abfallgebinde für die Entsorgung der Atombestände fehlen. Auch medizinische Abfälle sollten in dem ehemaligen Bergwerk eingelagert werden. Der politische Spielraum ist so begrenzt wie mögliche Einlagerungsstätten für die radioaktiven Reststoffe –die Zündschnur für Konflikte ist sehr kurz.

Komplikationen drücken die Bilanz

Auch in Braunschweig wo Eckert & Ziegler eine Lagerstätte betreibt sind lokale Widerstände vorhanden. Die Probleme schlagen sich auch in der Bilanz wieder, der Konzern steigerte zuletzt seine Rückstellungen um 14,7 auf 82,8 Millionen Euro. Vor allem wegen gestiegener Kosten beim Rückbau- und der Entsorgung der eigene Produkte. Die politische Situation, besonders bei der Endlagerung solcher radioaktiven Produkte, sollten Investoren bei ihren Entscheidungen unbedingt berücksichtigen.

Anmerkung der Redaktion: Im letzten Absatz stand ursprünglich fälschlicherweise „…der Konzern steigerte zuletzt seine Rückstellungen von 14,7 auf 82,8 Millionen Euro …“ Das Unternehmen steigerte seine Rückstellungen aber von 68,1 Mio. auf 82,8 Mio. EUR, also um 14,7 Mio. EUR. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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