DKV PKV: Genau hingeschaut!

Die DKV-Mutter Ergo muss sich derzeit Kritik gefallen lassen. Auch wenn die nicht auf die PKV abzielt, hinterlässt das Unternehmen damit kein gutes Bild.

Es gibt heutzutage für so ziemlich alles Versicherungen und auch bei der Privaten Krankenversicherung haben Mitglieder die Wahl aus unzähligen Tarifen mit jeweils noch einmal eigenen Bausteinen. Doch längst nicht jedes Produkt ist sinnvoll, worauf auch jedes Jahr aufs Neue der Bund der Versicherten aufmerksam macht. Eigens für besonders schlechte Produkte vergibt der eine Negativauszeichnung in Form des „Käse des Jahres“ für besonders schlechte Versicherungsprodukte. In diesem Jahr kann sich darüber die Ergo „freuen“, zu der die DKV PKV zählt.

Das ausgezeichnete Produkt stammt allerdings von der Ergo selbst und nicht aus dem Bereich der Privaten Krankenversicherungen. Stattdessen handelt es sich um die „Kidspolice Balance“, vor welcher der Bund der Versicherten mit der Auszeichnung ganz direkt warnt. Dafür wurde vorgerechnet, dass eine Police für ein 9-jähriges Kind, welche ab 1. April des laufenden Jahres mit monatlich 25 Euro ausgestattet wird, im Jahr 2080 eine gesicherte Altersrente von sage und schreibe 9,53 Euro monatlich abwirft.

Daraus können Versicherte lernen

Die Ergo selbst will das freilich nicht so stehen lassen und spricht laut „Versicherungswirtschaft heute“ davon, dass die Kritik unbegründet sei. Stattdessen ist die Rede davon, dass das Produkt sich an berechtigten Sorgen der eigenen Kunden orientiere und eine „renditestarke Anlageoption“ für den langfristigen Vermögensaufbau von Kindern und Jugendlichen sei. Wo genau die starke Rendite vorzufinden sein soll, erschließt sich dem Autor dieser Zeilen allerdings nicht.

In jedem Fall können auch die Mitglieder der privaten Kassen aus dem Ganzen eine wichtige Lektion lernen. Bei jedweder Versicherung sollten die Modalitäten genau geprüft werden, damit auch stets eine gute und fundierte Entscheidung getroffen werden kann. Wer allzu vorschnell eine private Krankenversicherung abschließt, etwa aufgrund von besonders niedrigen monatlichen Kosten, kann sich sonst auf lange Sicht schnell mal in die Nesseln setzen.

Die Stolpersteine beim PKV Wechsel

Wer mit einem PKV Wechsel liebäugelt, sollte vor allem das Thema Altersrückstellungen im Hinterkopf behalten. Die gehen bei einem Wechsel des Anbieters in der Regel ganz oder teilweise verloren, was die Belastung im Alter regelrecht in die Höhe schießen lässt. Selbst mit einer deutlichen Reduzierung der aktuellen monatlichen Prämien lässt sich das unmöglich wieder ausgleichen, weshalb nur zu empfehlen ist, seinem bisherigen privaten Krankenversicherer möglichst treu zu bleiben.

Das bedeutet allerdings nicht, dass ein PKV Wechsel keine Option wäre. Im Gegenteil, im Portfolio der privaten Kassen finden sich unzählige Tarife, zwischen denen die Mitglieder weitgehend frei hin und herspringen können. Zumeist ist es aber zu empfehlen, sich im Abstand von einigen Jahren nach dem aktuell besten Tarif für die eigenen Bedürfnisse umzusehen. Welcher genau das ist, lässt sich pauschal nicht beantworten und ist immer vom Einzelfall abhängig. Umso mehr lohnt es sich, einen genauen PKV Vergleich durchzuführen, im Zweifel mit professioneller Hilfe durch einen Makler.

Hohes Einsparpotenzial für PKV-Mitglieder

Sowohl in der DKV PKV als auch bei allen anderen Anbietern ist es mit einem Tarifwechsel oft möglich, die Kosten für die private Krankenversicherung deutlich in Richtung Süden zu befördern. Manches Mal weisen die Versicherer auf diese Möglichkeit bei der Ankündigung von Beitragserhöhungen sogar von sich aus hin. Die Empfehlungen sind aber oft nicht für voll zu nehmen, da in vielen Fällen lediglich ein Wechsel zum Basistarif mit sehr eingeschränktem Leistungskatalog in Aussicht gestellt wird.

Tatsächlich genießen Versicherte in der PKV aber weitgehend Wahlfreiheit. Solange keine zusätzlichen Leistungen gebucht werden, ist bei einem Wechsel nicht einmal eine Gesundheitsprüfung notwendig. Genau das macht es so attraktiv, von einem Altvertrag zu einer günstigeren Alternative zu wechseln. In nicht wenigen Fällen sinken die Beiträge dadurch um mehrere Hundert Euro pro Jahr, ohne in Sachen Leistungen nennenswerte Abstriche machen zu müssen. Wer Letzteres in Kauf nimmt, kann entsprechend noch mehr sparen und sich jeden Monat aufs Neue über etwas mehr finanziellen Spielraum freuen.

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