Als YieldCo werden börsennotierte Beteiligungen aus dem Bereich der „erneuerbaren Energien“ bezeichnet, üblicherweise Betreiber von Solar- und Windparks, Wasserkraftwerken und Geothermieanlagen ohne Erschließungs- und Entwicklungsrisiken. Die Kombination aus produzierenden Anlagen mit oftmals langlaufenden Abnahmeverträgen und festgelegter Einspeisevergütung ergänzt um je nach Land öffentliche Fördermaßnahmen sorgt wiederum für einen gut kalkulierbaren Kapitalfluss und attraktive Ausschüttungsrenditen.
Brookfield Renewable Partners ist in diesem Segment einer meiner Favoriten und seit dem Jahr 2011 eigenständig an der Börse notiert. Zuvor war das Unternehmen eine reine Tochterfirma der Brookfield Asset Management, einer kanadischen Finanzholding mit Sitz in Toronto, die derzeit 60 Prozent der Anteile an Brookfield Renewable Partners hält. Mit 23.000 Mitarbeitern und einer Marktkapitalisierung von deutlich über 50 Milliarden kanadischen Dollar gehört Brookfield Asset Management zu den weltweit größten Unternehmen (Platz 165 in der Forbes Global 2000 Liste). Ferner ist es im kanadischen Leitindex S&P/TSX 60 gelistet.
Die ehemalige Tochter Brookfield Renewable Partners, ebenfalls mit Sitz in Toronto, produziert „Ökostrom“. Und das seit 106 Jahren, also bereits zu einer Zeit, als es diesen Begriff noch gar nicht gab. Genutzt wurden dazu ab 1912 zunächst die wasserreichen Flusssysteme in Brasilien zum Bau von Wasserkraftwerken. Dem Geschäftsmodell ist das Unternehmen bis heute weitgehend treu geblieben. Derzeit betreibt der Konzern mit etwa 2.000 Mitarbeitern insgesamt 876 Kraftwerke in 13 Ländern mit einer installierten Leistung von 17.364 Megawatt (MW) und einer geplanten Jahresproduktion von etwa 66.000 Gigawattstunden (GWh) – genug um 33 Städte der Größe Kölns mit Strom zu versorgen.
Seit dem Börsengang konnte die Dividende von Jahr zu Jahr gesteigert werden. Als Ausschüttungsquote werden 60 bis 70 Prozent des Jahresüberschusses angepeilt. Dividendenzahlungen werden quartalsweise vorgenommen, die Rendite beträgt aktuell auf das Jahr hochgerechnet etwa sieben Prozent. Dennoch ist die Finanzierungsstruktur mit einer Eigenkapitalquote von gut 50 Prozent als konservativ einzustufen. Gehandelt werden kann der Titel unter dem Kürzel BEP in New York beziehungsweise unter der Wertpapierkennnummer A1JQFZ in Frankfurt.