Die Aktie des Tages: Uniper – um Jahre zurückgeworfen!

Uniper generiert einen großen Teil der Umsätze in Russland. Dementsprechend sieht die aktuelle Lage des Unternehmens alles andere als gut aus!

Liebe Leser,

die Uniper-Aktie wurde in den vergangenen 7 Tagen um Jahre zurückgeworfen. Aufgrund der Eskalation im Ukraine-Konflikt leidet der Konzern unter den aktuellen Marktunsicherheiten, obwohl Uniper solide Jahresergebnisse präsentiert hatte. Gerade in Russland generiert Uniper einen erheblichen Teil der Umsätze. Dazu ist das Unternehmen an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt.

Es zeichnen sich also derzeit Horrorszenarien für alle Uniper-Anleger ab. Dabei sind die Risiken schlichtweg unkalkulierbar. Sollte es zum Beispiel zu Ausfällen in der Gasversorgung kommen, so müsste der Konzern noch tiefer in die Tasche greifen, um teureres Gas dazuzukaufen. Gemeinsam steigen wir direkt ein und blicken auf alle Hintergründe zur Uniper-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

Uniper-Aktie: Was passiert hier?

Es ist ein Horror für alle Analysten. Nachdem der Konflikt in der Ukraine eskaliert war, haben gleich 6 Analysten eine neue Einschätzung veröffentlicht. Darunter befinden sich 2 „Sell“-, 3 „Hold“- und 1 „Buy“-Einschätzung. Gemeinsam blicken wir nun auf die zuletzt publizierten Meldungen.

Demnach ist die Aktie in den Fokus des Analystenhauses Bernstein Research geraten. Dabei wurde die Einstufung auf „Market-Perform“ mit einem Kursziel von 35,50 Euro belassen. Nach der Meinung der Analystin Deepa Venkateswaran habe Uniper starke Jahreszahlen abgeliefert. Allerdings werden diese von den Risiken durch den Ukraine-Konflikt überschattet. Auch verwies sie auf den schwachen Rubel und die anziehenden Gaspreise.

Solide Resultate!

Die Investmentbank Goldman Sachs hat im Zuge der Unsicherheiten ebenso eine neue Analyse veröffentlicht. Nach den Jahreszahlen wurde die Einstufung auf „Sell“ mit einem Kursziel von 34 Euro belassen. Zwar sein die Resultate des Kraftwerkbetreibers solide und der Ausblick auf 2024 sei stark ausgefallen, doch der Analyst Alberto Gandolfi verwies ebenso auf die Unsicherheiten in Russland.

Abschließend beleuchten wir die Analyse der kanadischen Bank RBC. Hier wurde nach die Einstufung nach den Zahlen auf „Sector Perform“ mit einem Kursziel von 40 Euro belassen. Der Experte John Musk schrieb in seiner Studie, dass die Zahlen des Konzerns erwartungsgemäß ausfielen, nachdem die Eckdaten bereits veröffentlicht wurden.

Hierbei wurde ein positiver Ausblick auf das Jahr 2024 veröffentlicht, aber die Dividende fast komplett gestrichen. Demnach liege der Fokus von Uniper nun auf der Liquidität und den Risiken durch mögliche Sanktionen gegen Russland.

Ziele erreicht!

Uniper hat zuletzt die Jahresergebnisse von 2021 vorgestellt. Hier konnte der Konzern von einem überaus guten Ergebnis im Segment „Globaler Handel“ profitieren. Dies sei nach den Angaben des Managements auf das internationale Portfolio zurückzuführen. Durch die ungewöhnlichen Wetterbedingungen wurde zudem das Geschäft in Nordamerika und Asien angekurbelt.

Ebenso konnte der Konzern von den steigenden Preisen im Gasgeschäft profitieren. Im gleichen Zuge wurde auch die Nettoverschuldung gesenkt. Somit konnte ein bereinigter Konzernüberschuss in Höhe von 906 Millionen Euro ausgewiesen werden.

Doch die Unsicherheiten überwiegen!

Uniper ist mit der Tochtergesellschaft Unipro auf dem russischen Markt vertreten. Das Management zeigt jedoch sich im Zuge der Veröffentlichung der Jahreszahlen „zutiefst verunsichert“. Demnach sehe der Konzern aktuell in 4 Geschäftsbereichen einige Risiken, erklärte der Vorstandschef.

Dabei könnte eine weitere Eskalation im Ukraine-Konflikt zu volatilen Preisen sowie einem höheren Margin- und Liquiditätsbedarf für Uniper führen. Allerdings leidet der Konzern ebenso unter den ersten Sanktionen gegen die Gaspipeline Nord Stream 2. Allerdings hält es der Konzernchef für unwahrscheinlich, dass das Geschäft nachhaltig beeinflusst werden könnte.

Das sagt der Analysten-Schnitt!

Die Uniper-Aktie ist in den abgelaufenen 7 Handelstagen um 25,3 Prozent abgeschmiert. Dabei haben auch die Analysten ihre Schätzungen angepasst, weswegen sich auch der allgemeine Analystenkonsens verändert hat.

Aktuell wird die Uniper-Aktie von 15 Analysten gedeckt. Derzeit ist 1 Experte der Meinung, dass Anleger die Uniper-Aktie weiterhin kaufen sollten. Darüber hinaus wurden 8 „Hold“-Empfehlungen sowie 6 „Sell“-Ratings am Markt platziert. Unterm Strich beläuft sich das durchschnittliche Kursziel auf 36,69 Euro pro Anteilschein. Gemessen am aktuellen Börsenkurs bei 29 Euro ergibt sich ein weiteres Aufwärtspotenzial von 26,52 Prozent.

Fazit des Tages!

Unterm Strich musste Uniper einen Konzernfehlbetrag in Höhe von 4,106 Milliarden Euro ausweisen. Allerdings wurde die Nettoverschuldung im gleichen Zuge von 3,05 Milliarden Euro auf 324 Millionen heruntergeschraubt. Dennoch kürzt Uniper die Dividende radikal von 1,37 Euro pro Anteilschein auf 0,07 Euro.

Das Unternehmen bezieht Erdgas aus Russland und vor allem von Gazprom. Hierbei gibt es bereits eine langjährige Geschäftsbeziehung, die nun ein Ende finden könnte. Dazu ist Uniper auch an der Finanzierung der Gaspipeline Nord Stream 2 beteiligt. Insgesamt sieht die aktuelle Lage für Uniper alles andere als gut aus. Derzeit ist nicht abzusehen, wie lange und in welchem Ausmaß das Geschäft von Uniper belastet wird.

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