Liebe Leser,
die Aktionäre von Uniper haben es nicht leicht: Blickt man auf die Jahresperformance der Aktie, so dreht es einem den Magen um. Aktuell erstrecken sich die Verluste auf rund minus 90 Prozent. Dabei ist es nun abzusehen, dass Uniper staatliche Förderungen zum Überleben benötigt. Hierbei genießt das Unternehmen den Status der Systemrelevanz. Das ist ein wichtiger Fakt, denn hierfür hat der Bund bereits ein Rettungspaket von 20 Milliarden Euro geschürt. Im Zuge dessen haben einige Analysten die Kursziele angepasst. Gemeinsam betrachten wir alle wichtigen Hintergründe zur Uniper-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen
Uniper-Aktie: Wenig überrascht
Im Zuge des herben Kursverfalls hat die US-Bank JPMorgan eine neue Analyse über die Uniper-Aktie veröffentlicht. Dabei wurde die Einstufung auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 4,10 Euro belassen. Aus der Analyse von Vincent Ayral lässt sich entnehmen, dass es den Analysten wenig überrascht habe, dass der Versorger und die Bundesregierung nach erneuten Stabilisierungsmaßnahmen suchen würden. Allerdings zeigt sich der Experte erstaunt über die Idee einer Eigenkapitalerhöhung inklusive der daraus folgenden signifikanten Mehrheit des Bundes. Denn zuletzt habe es noch geheißen, dass eine weitere wirtschaftliche Verwässerung der Uniper-Aktionäre vermieden werden sollte.
Kursziel drastisch gekappt
Ebenso ist die Aktie in den Fokus der Schweizer Bank Credit Suisse geraten. Hier wurde das Rating von „Neutral“ auf „Underperform“ abgestuft und das Kursziel von 22,60 auf 4,00 Euro gekappt. Nach der Meinung der Analystin Wanda Serwinowska sei der Energiekonzern wie kein anderes Unternehmen von Russland abhängig. Dies habe zu einem heftigen Kursverlust der Aktie geführt. Demnach dürfte aufgrund der aktuellen geopolitischen Situation die Unsicherheit im Zusammenhang mit Russland bestehen bleiben.
Verstaatlichung voraus?
Die Aktien des Energieunternehmens sind erneut eingebrochen. In einigen Foren kommentierten Händler, dass dies „nicht sonderlich vertrauenerweckend sei“. Gegenstand dieser Diskussion ist die mögliche Verstaatlichung von Uniper und Fortum. Hieraus geht hervor, dass eine Stabilisierung notwendig sei, um den Versorger langfristig vor der Insolvenz zu sichern. Durch eine mögliche Kapitalerhöhung würde der Bund eine Mehrheitsbeteiligung erhalten, wodurch Uniper faktisch ein verstaatlichtes Unternehmen werden würde.
Zuvor hatte Uniper noch versichert, dass man von einem solchen Schritt absehe. Doch offensichtlich bietet sich keine andere Möglichkeit, um das Unternehmen vor der Pleite zu schützen. Uniper ist mit 5.000 Mitarbeitern in Deutschland vertreten. Das Geschäft genießt dabei den Status der Systemrelevanz. Dafür hat der Bund bereits im Juli ein Rettungspaket im Gesamtvolumen von 20 Milliarden Euro geschnürt. Darin ist ein Bestandteil die Sicherung von Uniper. Mit einer Kapitalerhöhung soll der Bund dann mit 30 Prozent an den Unternehmungen beteiligt werden. Der Anteil des staatlichen finnischen Versorgers würde durch diese Maßnahme auf 56 Prozent verwässert werden.
LNG-Vereinbarung bleibt aus
Ein Geschäftsfeld, dass sich derzeit an einer hohen Beliebtheit erfreut, ist die LNG-Technologie. LNG ist die Abkürzung für „Liquified Natural Gas“ (Flüssigerdgas). Das flüssige Erdgas wird dabei mit minus 162 Grad so weit komprimiert, dass durch diesen Prozess das Gas um den Faktor 600 verdichtet wird. Somit kann das Gas leichter transportiert werden. Auch bei Uniper verläuft die Suche nach einer Energie-Alternative auf Hochtouren, auch, um das Geschäft zu diversifizieren. Der Energiekonzern treibt die Gespräche mit Katar über mögliche LNG-Lieferungen voran, konnte allerdings noch kein Ergebnis erzielen. Nach eigenen Angaben könnte dies auch noch etwas dauern. Katar spielt dabei eine wichtige Rolle: Hier pflegt man bereits seit längerer Zeit eine enge Geschäftsbeziehung.
Das durchschnittliche Kursziel der Uniper-Aktie!
Blicken wir nun auf die Ratings der Analysten kumuliert, um das Potenzial der Uniper-Aktie identifizieren zu können. Dabei klammern wir allerdings alle Ratings vor dem 17.08.22 aus, da sich die Unternehmenssituation nochmals verschärft hat. Dazu haben die Häuser nach dem starken Kurseinbruch das Rating noch nicht erneut angepasst. Somit wird die Uniper-Aktie von 7 Analysten der führenden Häuser gedeckt. Das errechnete durchschnittliche Kursziel beläuft sich dabei auf 4,12 Euro pro Anteilschein, wobei 4 „Hold“- und 3 „Sell“-Einschätzungen publiziert sind. Gemessen am aktuellen Kurs bei 3,70 Euro ergibt sich ein Aufwärtspotenzial in Höhe von 11,35 Prozent.
Fazit des Tages!
Das Unternehmen befindet sich in einer brenzligen Lage. Zwar ist nicht abzusehen, ob Uniper diese Krise überlebt, doch durch die Förderung des Bundes und einem systemrelevanten Geschäftsmodell ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass diese Krise überstanden werden kann. Sollte der Bund nun einsteigen, so würde es dennoch einige Jahre dauern, bis man die Förderungen vollständig zurückbezahlen kann.
Dennoch muss ich dazu sagen, dass im Bereich LNG durchaus Potenzial liegt. Deutschland hat in diesem Bereich geschlafen und muss die Technologie jetzt einkaufen. Betrachtet man jedoch alle Faktoren, so raten Experten insgesamt von einem derzeitigen Einstieg ab. Folgt man der Meinung einiger Analysten, so überwiegen derzeit das Risiko.
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