Liebe Leser,
bei Thyssenkrupp schreitet der Konzernumbau weiter voran. Erst vor wenigen Tagen wurde veröffentlicht, dass einer der „größten Brocken“ auf der Verkaufsliste nun veräußert wurde. Nach einer Unternehmensmitteilung wird das Edelstahlwerk in Italien nun abgestoßen.
Allerdings reagiert die Thyssenkrupp-Aktie auf diese Meldung mit leichten Abschlägen. Dazu sind einige Branchenexperten davon überzeugt, dass bis einschließlich 2024 mit harten Zeiten zu rechnen ist. Gemeinsam beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages mit allen Hintergründen zur Thyssenkrupp-Aktie!
Einige Risiken treten früher ein als gedacht ein!
Aufgrund einiger Unsicherheiten musste die Investmentbank Barclays eine neue Analyse veröffentlichen. Zwar wurde hier das Kursziel von 8,50 auf 8,80 Euro angehoben, allerdings hat der Analyst Amos Fletcher das Rating auf „Underweight“ belassen. In der Studie wird beschrieben, dass es derzeit einige Rückschlagrisiken für Eisenerzpreise gäbe.
Diese Risiken hätten sich früher bewahrheitet als gedacht. Grund dafür seien die rasanten Einschnitte in der Stahlproduktion Chinas, welche sich 2024 fortsetzen dürften. Demnach passte der Analyst seine Schätzungen für die Eisenerzpreise an und stufte den Sektor auf „Neutral“ ab. Für Fletcher bleibt der Favorit der Branche weiterhin ArcelorMittal. Für Thyssenkrupp will der Experte weitere Schritte der Restrukturierung abwarten.
Thyssenkrupp setzt Umbau fort!
Erst vor wenigen Tagen wurde diese Meldung publiziert: Thyssenkrupp verkauft sein Edelstahlwerk in Terni, Italien. Käufer der AST-Gruppe ist der italienische Konzern Arvedi. Dabei wird der Konzern die gesamte Gruppe mit 2.700 Mitarbeitern übernehmen. Zuletzt hatte AST im Geschäftsjahr 19/20 einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro generiert.
Der Verkauf soll dann planmäßig im ersten Halbjahr 2024 abgeschlossen werden. Allerdings ist der Kaufpreis lediglich stillschweigend vereinbart worden. Für ein finales „Go“ fehlt noch die Zustimmung der Kartellbehörden sowie vom Aufsichtsrat von Thyssenkrupp.
Das deutsche Unternehmen bezeichnet den Verkauf als weiteren Meilenstein bei der Neuausrichtung des Konzerns. Nach eigenen Angaben war die AST-Gruppe der größte Brocken auf der Verkaufsliste von Thyssenkrupp. Zuvor wurden bereits andere Unternehmensteile verkauft.
Probleme sind schlimmer als Mitte 2020!
Die Probleme der deutschen Anlagen- und Maschinenbauer haben sich nach Aussagen einiger Experten verschlechtert. Aktuell leiden die Lieferketten unter den Einflüssen in der Produktion, berichtet der Branchenverband VDMA. Aktuell planen die Unternehmen ihre Lieferkettenstruktur zu verbessern – so auch Thyssenkrupp.
An der Prognose hält der Branchenverband dennoch weiterhin fest. Demnach soll in diesem Jahr ein Zuwachs des Produktionsanstiegs von 10 Prozent erzielt werden, verglichen mit den Zahlen aus dem Vorjahr. Für 2024 soll der Anstieg dann rund 5 Prozent betragen. „Laut unserer aktuellen VDMA-Blitzumfrage von Anfang September haben inzwischen 81 Prozent der Maschinenbaufirmen merkliche oder gravierende Beeinträchtigungen in ihren Lieferketten“, sagte der VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers passend dazu. Somit bleibt weiterhin abzuwarten, ob tatsächlich diese Zuwächse realisiert werden können.
Potenzial von 43 Prozent?
Vor unserem Fazit des Tages blicken wir gemeinsam auf die gesamten Einschätzungen der führenden Analysehäuser. Aktuell wird die Aktie von 13 Analysten gedeckt, wovon 10 Experten der Meinung sind, dass Anleger die Thyssenkrupp-Aktie weiterhin kaufen sollten.
Dazu sind 2 „Hold“-Einschätzungen am Markt platziert. Dementsprechend gibt es 1 „Reduce“-Empfehlung. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 13,42 Euro pro Aktie. Gemessen am aktuellen Kurs entsteht ein Aufholpotenzial auf 12-Monats-Basis von 43,4 Prozent.
Fazit des Tages!
Mit dem Verkauf des Werks in Italien wurde ein wichtiger Schritt in Richtung Konzern-Umbau vollzogen. Mit der Sanierung in Terni hatte sich Thyssenkrupp in den vergangenen Jahren schwergetan. Auch der Stellenabbau wurde von einigen Interessierten negativ aufgefasst. Hierzu hatte selbst Papst Franziskus den Konzern für die scharfen Sparpläne kritisiert. Arevedi plant hingegen „signifikante Investitionen“ in AST zu tätigen.
Dazu bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Branchenstimmung im kommenden Jahr entspannen wird. Nach den Befragungen der VDMA könnten sich die Beeinträchtigungen in den kommenden Monaten zunächst zuspitzen. Ersten Prognosen zufolge sollte sich die Lage erst Anfang 2024 vollständig erholt haben. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können Anleger die Thyssenkrupp-Aktie weiterhin halten.
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