Liebe Leser,
thyssenkrupp hat erst vor wenigen Stunden die Jahresergebnisse per Ende September veröffentlicht. In einer ersten Reaktion sind die Anleger offenbar von den Vorhaben des Unternehmens überzeugt: Die Thyssenkrupp-Aktie notiert derzeit 6,46 Prozent höher.
Hintergrund dessen ist eine neue Meldung von thyssenkrupp. Das Unternehmen hat neue Details zur Abspaltung des Stahlgeschäfts präsentiert. Gemeinsam blicken wir auf die wichtigsten Hintergründe! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Was sagen die Analysten?
Zum Start in den heutigen Handelstag haben sich die führenden Analysehäuser erneut mit der thyssenkrupp-Aktie befasst und neue Analysen veröffentlicht. Gemeinsam blicken wir nun auf die neusten Einschätzungen.
So hat die Investmentbank Barclays Capital die Einstufung auf „Underweight“ mit einem Kursziel von 8,80 Euro belassen. In der Analyse schrieb der Experte Tom Zhang, dass nach einem Medienbericht die Stahlsparte im Jahr 2024 abgespalten werden könnte.
Dieser Bericht dürfte die Aufspaltungsfantasien erneut befeuern. Allerdings reiche der Zeitplan zu weit in die Zukunft, um den Markt erneut anzuheizen. Zudem hatte thyssenkrupp zuletzt erklärt, dass die Zukunft der Stahlsparte weiterhin offen sei.
„Das Schlimmste ist vorbei!“
Ebenso hat die Baader Bank die Einschätzung für thyssenkrupp erneuert. Hier wurde die Einstufung auf „Buy“ mit einem Kursziel von 16 Euro belassen. Demnach sei „das Schlimmste vorbei“, erklärte Analyst Christian Obst in einer ersten Reaktion auf den Geschäftsbericht. Der Ausblick liege für das kommende Geschäftsjahr deutlich über den Erwartungen.
Erholung deutlich spürbar!
Im abgelaufenen Geschäftsjahr per Ende September konnte thyssenkrupp mit deutlichem Wachstum von der konjunkturellen Erholung profitieren. Dazu zeigen nun die laufenden Sanierungsanstrengungen Wirkung.
thyssenkrupp konnte somit einen bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern von 769 Millionen Euro erzielen. Analysten hatten hier im Schnitt mit 742 Millionen Euro gerechnet. Unterm Strich stand dennoch nach Anteilen Dritter ein Verlust von 115 Millionen Euro in den Büchern. Im Corona-Jahr hatte hier noch ein Verlust von 1,6 Milliarden Euro zu Buche gestanden, teilte der Essener Konzern mit.
Elektrolyse-Geschäft bald abgespalten?
Während der Publikation der Jahresergebnisse hat thyssenkrupp bekannt gegeben, dass das Geschäft mit Wasserstoff-Elektrolyseuren an die Börse gebracht werden soll. Hierbei werde für Uhde Chlorine Engineers ein Börsengang als Vorzugslösung geplant. Dabei will thyssenkrupp weiterhin die Mehrheit an dem Joint Venture mit der italienischen Industrie De Nora halten. Der Konzern will dadurch von der erwartet starken Nachfrage nach grünem Wasserstoff profitieren. Wie Bloomberg berichtet, wird der Wert des Unternehmens auf 5 Milliarden Euro geschätzt.
Alle Analysten unter der Lupe!
Derzeit wird die thyssenkrupp-Aktie von 12 Analysten gedeckt. Hier haben 10 Experten ein laufendes „Buy“-Rating am Markt platziert. Darüber hinaus ist aktuell 1 „Hold“- sowie 1 „Sell“-Einschätzung publiziert. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 13,59 Euro pro Anteilschein. Gemessen am gestrigen Schlusskurs ergibt sich somit ein Aufwärtspotenzial von 33,3 Prozent.
Fazit des Tages!
Wie der Essener Konzern ebenso mitteilte, soll für das abgelaufene Geschäftsjahr keine Dividende ausgeschüttet werden. Zuletzt wurde eine Dividende für das Geschäftsjahr 17/18 in Höhe von 0,15 Euro pro Aktie überschrieben.
Perspektivisch plant die Vorstandschefin Martina Merz, dass die Stahlsparte aus eigener Kraft wieder wettbewerbsfähig aufgestellt werden soll. Allerdings führe dies zu einigen wirtschaftlichen und regulatorischen Unsicherheiten.
Sollte das Elektrolyse-Geschäft tatsächlich erfolgreich abgespalten werden, so könnte dies ein wichtiger Treiber sein. Anleger mit einem langen Anlagehorizont können aktuell von den günstigen Kursen profitieren. Allerdings ist ein Investment derzeit eine Spekulation darauf, dass das Stahlgeschäft erfolgreich abgespalten wird.
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