Liebe Leser,
die Siemens Energy-Aktie hat in den vergangenen Handelswochen mit einigen Abschlägen gekämpft. Nachdem die 34 Euro-Marke gekackt wurde, ging es für den Kurs auf knapp 24 Euro zurück. Ein Grund dafür ist die künftige Orientierung von Siemens Energy –dazu gleich mehr.
Alles in allem ist derzeit ein wichtiger Trend erkennbar: Fossile Brennstoffe werden immer teurer. Das Geschäftsmodell des Unternehmens sollte also allen Anschein nach in den kommenden Jahren an einem lukrativen Trend orientiert sein. Nun muss Siemens Energy lediglich einen Standort für die Fertigung von Elektrolyseuren finden. Alle wichtigen Hintergründe lesen Sie in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Spaltung des Geschäfts: Der Stand der Dinge!
Die Spaltung des Geschäfts von Siemens Energy ähneln einer zweigeteilten Welt. Der aktuelle Trend entwickelt sich weiter in Richtung Wasserstoff, wo hingegen die konventionelle Kraftwerkstechnik in den vergangenen 12 Monaten deutlich geschwächelt hat.
Wie das Handelsblatt berichtet, muss der Konzern nun wichtige Entscheidungen in Bezug auf den neuen Standort treffen. Dieser soll dann zur industriellen Fertigung von Elektrolyseuren genutzt werden, womit dann der heiß begehrte Wasserstoff produziert wird.
Insidern zufolge besteht ein großes Interesse an den Standorten Görlitz, Berlin und Mülheim. Perspektivisch wird Wasserstoff den wesentlichen Baustein des Geschäfts abbilden, kommentierte Vorstand Jochen Eickholt gegenüber dem Handelsblatt.
JPMorgan mit neuer Analyse!
Zuletzt ist die Siemens Energy-Aktie in den Fokus der US-Bank JPMorgan geraten. In der neuen Analyse von Andreas Willi wurde die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 30 Euro belassen.
Demnach schrieb der Analyst in seiner Studie, dass es für den Konzern keinen einfachen und wertsteigernden Weg gebe, die Unternehmensstruktur mit der Mehrheitsbeteiligung an dem Windlagenbauer Gamesa zu lösen. Somit dürfte dies bei einem Konglomeratsabschlag bleiben.
Das sind die fundamentalen Fakten!
An den fundamentalen Daten erkennen wir auf den ersten Blick, dass der Konzern weiterhin in der Verlustzone operiert. Per Ende 2020 wurde ein operatives Ergebnis von −1,94 Milliarden Euro ausgewiesen. Auch wurde ein negatives Ergebnis nach Steuern in Höhe von 1,6 Milliarden Euro bilanziert.
Die Siemens-Energy-Aktie blickt auf eine Jahresperformance von 24 Prozent. Somit konnte der DAX nicht geschlagen werden, denn dieser erzielte im gleichen Zeitraum eine Performance von 43,1 Prozent.
Unterm Strich wurde zum Jahresende ein Ergebnis je Aktie in Höhe von −2,21 Euro ausgewiesen. Dennoch konnten 37,79 Euro pro Aktie umgesetzt werden.
Das verbirgt sich hinter dem Unternehmen
Die Siemens Energy AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern, spezialisiert auf den Energiesektor. Im Jahr 2020 wurde die Gesellschaft von der Dachgesellschaft Siemens AG als eigenständiges Unternehmen abgespalten. Blickt man auf das Kerngeschäft, so deckt dieses nahezu die gesamte Energie-Wertschöpfungskette ab.
Dabei spezialisiert sich Siemens Energy auf Lösungen zur Energieübertragung und Stromerzeugung. Die wichtigsten Produkte dabei sind vor allem Gas- und Dampfturbinen, Generatoren, Transformatoren, Kompressoren und weitere Kraftwerktechnologien. Hier werden unter anderem einige Industrieanwendungen für die Gas- und Öl-Industrie angeboten. Diese beziehen sich auf alle Energiequellen. Die Aktie ist derzeit im DAX 30 notiert.
Liegt hier das größte Potenzial?
Ebenso ist Siemens Energy im Bereich der neuen Energien tätig und hat eine moderne Wasserstofftechnologie entwickelt. Das Unternehmen ist über eine Mehrheitsbeteiligung an Siemens Gamesa Renewable Energy beteiligt. Gamesa hat sich auf Windenergietechnologien und -dienstleistungen im Bereich der erneuerbaren Energien spezialisiert und zählt hier zu den weltweiten Marktführern.
Fossile Brennstoffe sind teuer
Mittlerweile passen sich die Kostenstrukturen der erneuerbaren und fossilen Energien immer weiter an. So haben Sie im Jahr 2010 noch 0,112 Dollar je kWh für Fotovoltaikanlagen bezahlt, in den vergangenen Jahren ist der Preis jedoch um 82 Prozent gesunken, weswegen aktuell 0,068 Dollar je kWh berechnet werden. Im Vergleich werden die fossilen Energieträger, wie zum Beispiel Öl oder Braunkohle, zunehmend teurer.
Dazu kommen weitere politische Unsicherheiten, weswegen die fossilen Brennstoffe derzeit unter einem immensen Preisdruck leiden. Auch führen weitere Staaten nach Deutschland die CO2-Steuern ein, was für die bestehenden Unternehmen höhere Kosten verursacht und auch auf die Margen drückt.
Das durchschnittliche Kursziel!
Zum aktuellen Zeitpunkt wird die Aktie von 16 Analysten gedeckt. Dabei sind 15 laufende „Buy“- sowie eine „Hold“-Empfehlung am Markt platziert. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 36,48 Euro. Am 04.08.21 wird der Konzern einen erneuten Einblick in die Geschäftszahlen gewähren.
Fazit des Tages!
Die kommenden Monate werden sicherlich richtungsweisend für den Konzern. Spannend wird dabei die Entwicklung von Siemens Gamesa und des Wasserstoffgeschäfts, denn das Geschäft mit Elektrolyseuren hat nach der Meinung einiger Branchenexperten Milliardenpotenzial.
Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können Anleger die Aktie weiterhin halten. Demnach lohnt sich ebenso ein Blick über den Tellerrand – konkret auf die Siemens Gamesa-Aktie.
Durch den pessimistischeren Ausblick können Anleger, trotz des knapp 10-prozentigen Kursanstieges, den Wert mit Abschlägen erwerben. Auch sind die langfristigen Aussichten nach der Expertenmeinung weiterhin intakt.
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