Liebe Leser,
SAP hat den Deutschen Leitindex zuletzt ausgebremst! Einige Anleger waren über die neusten Ergebnisse sowie einige Vorhaben von SAP offensichtlich enttäuscht. Entsprechend reagiert die Aktie mit leichten Abschlägen. Allerdings müssen wir zwingend die Hintergründe verstehen, um eine fundamentierte Investmententscheidung zu treffen.
Insgesamt hat der Konzern solide Quartalszahlen abgeliefert. Doch sind durch die Schwächen weiterhin einige Anleger und Analysten etwas skeptisch. Was müssen Sie also hier beachten? Alle Hintergründe zur SAP-Aktie lesen Sie in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Zahlen im Schnelldurchlauf!
Die SAP SE hat zuletzt neue Quartalszahlen mit dem Markt geteilt. Hier wurde unterm Strich ein Gewinn je Aktie in Höhe von 1,75 Euro generiert, nachdem ein Jahr zuvor 1,17 Euro in den Büchern gestanden hatte.
Im abgelaufenen Quartal wurden dazu 6,67 Milliarden Euro umgesetzt, im Corona-Jahr waren es noch 6,74 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 1,11 Prozent. Der Analystenkonsens hatte mit einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1,21 Euro sowie einem Umsatz von 6,69 Milliarden Euro gerechnet.
Der Stand der Dinge!
Das Geschäft mit der Software zur Nutzung über die Cloud zog erneut kräftig an, erklärte Vorstandschef Klein am Mittwoch. Dazu hätten die Umsätze der „herkömmlichen“ Lizenzen weniger stark abgenommen als erwartet. Dennoch reagiert der Aktienmarkt enttäuscht auf die nur leicht hochgeschraubten Ziele. Einige Börsianer monierten, dass die Verbesserung zu gering sei und verweisen auf den Konkurrenten Oracle. Dieser habe demnach bessere Wachstumsraten im zukunftsträchtigen Cloud-Geschäft.
Allerdings deutet der starke Auftragsbestand bei S4 Hana, dem Kernprodukt des Unternehmens, auf einen intakten Übergang zum Cloud-Geschäft hin. Die SAP-Aktie stieg vorbörslich um rund 2 Prozent an, verlor allerdings im weiteren Verlauf 2,49 Prozent auf 118,46 Euro.
Wie geht es weiter?
Blicken wir kurz auf die vergangenen 6 Monate zurück. Man muss schon sagen, dass die SAP-Aktie einen ordentlichen „Run“ hingelegt hat. So notierte der SAP-Kurs Anfang Juli bei 125 Euro.
Allerdings stehen jetzt weitere Investitionen in die Technik und Produkte an, weswegen die Ergebnisprognosen nur leicht angehoben wurden. Gleichermaßen drücken diese auf die von vielen Anlegern hochgelobte operative Marge.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll in diesem Jahr um bis zu 4 Prozent abnehmen. Im besten Fall dürfte dieses stagnieren. Bei dem gesamten Produktumsatz ist nun ein Wachstum von 2 bis 3 Prozent angepeilt.
Die Schwachstelle des Konzerns
Ist derzeit der Spezialist für Reisekostenabwicklungen Concur. Nach wie vor leidet dieser unter den Reise-Restriktionen. Auch das Management rechnet weiterhin mit keiner vollständigen Erholung im laufenden Jahr. Dies könnte sich jedoch als Problem herausstellen, da das Geschäft unter normalen Umständen 8-10 Prozent der Gesamterlöse ausgemacht.
Goldman hebt Kursziel an!
Im Anschluss an das veröffentlichte Zahlenwerk hat die Investmentbank Goldman Sachs eine neue Einschätzung publiziert. Hier wurde das Kursziel von 141 auf 145 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen.
Experte Mohammed Moawalla schrieb in seiner Studie, dass das am Markt bemängelte Cloud Wachstum nichts an seiner positiven Einstellung ändere. Demnach handle es sich eher um eine Pause, anstatt einer strukturellen Wende, weswegen im 2. Halbjahr mit einem beschleunigten Anstieg der Cloud-Umsätze zu rechnen sei.
Das Kursziel der SAP-Aktie!
Zum aktuellen Zeitpunkt wird die SAP-Aktie von 31 Analysten gedeckt. Dabei sind 21 laufende „Buy“-Einschätzungen sowie 7 „Hold“-Empfehlungen am Markt platziert. Dementsprechend haben die führenden Analysehäuser derzeit 3 „Sell“-Ratings veröffentlicht. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 132,44 Euro pro Aktie.
Fazit des Tages!
Der Umstieg mit Fokus auf das Cloud-System schreitet weiter voran. Die neusten Zahlen des Konzerns deuten aktuell auf einen erfolgreichen Übergang hin zum Cloud-Geschäft. Auch die Investitionsvorhaben sowie der starke Auftragsbestand bei S4 Hana bestätigen dies. Unterm Strich stecken also einige Anleger erneut Vertrauen in die Vorhaben des Unternehmens.
Dennoch muss das Cloud-Geschäft zwingend den Wachstumstrend beschleunigen, sodass die Langfristziele erreicht werden können. Konkret müssen die Prognosen mit der Brechstange nach oben gedrückt werden. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können Anleger weiter am Ball bleiben.
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