Die Aktie des Tages: Rolls Royce – Achterbahnfahrt!

Rolls Royce: Beflügelt – oder nicht?

Liebe Leser,

das britische Unternehmen befindet sich aktuell auf einer Achterbahnfahrt. Kürzlich hat Airbus zwar der gesamten Branche auftrieb verliehen, jedoch nicht nachhaltig. Denn in der Luftfahrt-Branche heißt der aktuelle Kurstreiber lediglich „Hoffnung“. Anschließend ging es für Rolls Royce von 2,59 Euro runter auf 81 Cent pro Aktie. Doch dies hat einen anderen Grund. Erfahren Sie alles Weitere in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!

5,5 Milliarden Euro Kapitalerhöhung?

Der Triebwerkbauer gab bereits Anfang des Monats bekannt, dass sie frisches Kapital benötigen. Im Zuge des radikalen Stellenabbaus – hier sollen insgesamt knapp 9.000 Stellen wegfallen – muss sich das Unternehmen nun Geld besorgen. Deswegen plant Rolls Royce die Ausgabe von neuen Aktien und Anleihen. Mit der Emission der neuen Anteile, will das britische Unternehmen dann 2 Milliarden Euro erlösen. Dazu sollen weitere Kredite in Milliardenhöhe folgen. Medienberichten zufolge, hatte das Unternehmen auch mit großen staatlichen Fonds über einen möglichen Einstieg verhandelt – allerdings vergebens.

Aktien der Branche beflügelt?

Airbus hat der Branche kürzlich neuen Auftrieb verliehen. Denn das Unternehmen hat ihre Zulieferer gebeten, sich auf eine höhere Produktion der A320-Serie einzustellen. Bereits Mitte des kommenden Jahres könnten also deutlich mehr Flieger produziert werden. In Zahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass die monatliche Produktionsrate der Flugzeuge von 40 auf 47 hochgeschraubt werden soll.

Damit soll eine reibungslose Lieferkette sichergestellt werden. Jedoch ist die mögliche Erholung der Branche noch nicht in Stein gemeißelt, denn für eine solche Beurteilung könnte es noch deutlich zu früh sein. Einige Analysten haben sich hierzu ausgesprochen und eine Prognose abgegeben: Demnach soll der Luftverkehr erst zwischen 2024 und 2025 das Vorkrisenniveau erreichen.

Kurseinbruch!

Nachdem die positiven Nachrichten aus der Luftfahrbranche den Kurs extrem befeuert hatten, musste Rolls Royce einen satten Kurseinbruch wegstecken. Am 27.10 war ein Anteilsschein noch zeitweise 2,59 Euro wert.  Einen Tag später waren dann die Aktien des Konzerns nur noch 0,81 Euro wert. Der Triebwerkhersteller bereinigt nun durch Kapitalerhöhung und Ausgabe neuer Aktien seine Bilanz.

Neue Kursziele festgelegt – „Buy“ oder „Sell“?

Credit Suisse hat nun das Kursziel der Aktien von 151 auf 59 Pence abgestuft. Die Einschätzung wurde dabei auf „Underperform“ belassen. Olivier Brochet verwies in seiner Studie auf die Gewinnverwässerung durch Ausgabe neuer Aktien mit Bezugsrechten. Diese werden ab sofort an der Börse gehandelt.

Ebenso hat die Investmentbank Goldman Sachs eine neue Analyse veröffentlicht. Hier wurde allerdings die Einstufung auf „Buy“ belassen und das Kursziel auf 125 Pence festgelegt. Der Analyst Chris Hallam habe seine Schätzungen an den Beginn des Bezugsrechtshandels angepasst. Ohne diese Einbindung würde sein Kursziel bei 449 Pence liegen.

Im laufenden Handelsmonat wurden bereits 8 neue Einschätzungen über den Rolls Royce Konzern veröffentlicht. Hier gingen die Meinungen der führenden Analysehäuser weit auseinander. Dabei wurden 4 „Buy“ Einschätzungen veröffentlicht sowie einmal die Empfehlung „Halten“. Die übrigen 3 Analysen haben dazu geraten, die Aktie zu verkaufen.

Rolls Royce unter der Lupe!

Mit Blick auf das Jahr 2021 wird eine schnelle Erholung der Luftfahrbranche immer unwahrscheinlicher. Die aktuelle Lage bietet kaum Spielraum für die Marktteilnehmer. Letztendlich wird es nach der Meinung einiger Experten 2-4 Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden könnte. Aktuell ist der einzige Kurstreiber die Hoffnung auf eine schnelle Erholung.

Jedoch bedarf es für eine nachhaltige Verbesserung etwas mehr als nur Hoffnung. Sollte Rolls Royce wieder ordentliche Zahlen abliefern, so könnte dies ein Indikator sein. Folgt man den Einschätzungen der Analysten, so ist Ihr Geld in dieser Zeit an einer anderen Stelle besser aufgehoben. Aktuell gelten die Anteilsscheine Zockerpapiere.

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