Die Aktie des Tages: Lufthansa – wenig Potenzial?

Liebe Leser,

eigentlich hatten Branchenexperten mit einer Aufholjagt bei den Fluggesellschaften gerechnet. Darauf warten Anleger in einem weiterhin schlechten Marktumfeld mit einigen Risiken jedoch vergebens. Nun hat die Lufthansa einen düsteren Ausblick für den Rest des Jahres publiziert.

Analysten rechnen hier mit deutlich höheren Verlusten in Milliardenhöhe. Um die Staatlichen Hilfen zurückzahlen zu können, muss die Lufthansa ebenso eine Kapitalerhöhung durchführen. Es passiert also einiges! Aber keine Panik, die heutige Ausgabe der Aktie des Tages liefert Ihnen alle wichtigen Hintergründe zur Lufthansa-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Analyst rechnet mit höheren Verlusten!

Heute Morgen hat Credit Suisse eine neue Analyse über den Lufthansa Konzern veröffentlicht. Dabei wurde die Einstufung auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 4,47 Euro belassen. In der Studie von Neil Glynn wurden die Schätzungen für den operativen Verlust von 2,1 auf 2,7 Milliarden Euro angehoben. Allerdings rechnet der Experte mit einem höheren Gewinn (Ebit) als zuvor angenommen. Demnach wartet Glynn nun auf die Kapitalerhöhung der Fluggesellschaft.

Impfdurchbrüche bereiten sorgen!

Ebenso hat das Bankenhaus Metzler die Einstufung der Lufthansa-Aktien von „Neutral“ auf „Sell“ herabgestuft, allerdings kein neues Kursziel kommuniziert. Dabei schrieb der Analyst Guido Hoymann in seiner Analyse, dass den Investoren die sogenannten Impfdurchbrüche Sorgen machen würden.

Als Impfdurchbruch gelten Coronainfektionen trotz vollständiger Impfung. Kurz vor der heißen Infektionssaison im Herbst und Winter, sein diese nicht gerade hilfreich für die Fluggesellschafen. Somit verzögere sich die Rückkehr zur Normalität erneut.

Düstere Zeiten voraus!

Zu Beginn der laufenden Handelswoche hat der Konzernchef Spohr erneut für Aufsehen gesorgt – allerdings im negativen Sinne. So betonte der Lufthansa CEO: „Wir bereiten uns darauf vor, dass das noch mal ein langer, kalter Winter für uns als Airline wird“. Die Aussagen haben nochmals für einige Verunsicherungen bei den Aktionären gesorgt, worunter letztendlich auch der Aktienkurs leidet. Spohr zufolge hat der Konzern die Krise also noch lange nicht überwunden.

Zwar sein die selbstgesteckten Ziele nicht in Gefahr. Dennoch sei der Ausblick deutlich pessimistischer als zuletzt, was die Öffnung der wichtigen Fernflugmärkte anbelangt. Ebenso wurde für den bedeutenden Nordamerika-Markt keine Prognose veröffentlicht.

Was sind die nächsten Schritte?

Der absolute Fokus der Airline liegt auf der Rückkehr zur Normalität, sprich, das Vorkrisenniveau erneut zu erreichen. Allerdings machen einige Länder weiterhin dicht. Zuletzt wurden Reisen in die USA im September für möglich gehalten. In das Reich der Mitte sollte man voraussichtlich wieder im 2. Quartal des kommenden Jahres problemlos reisen können.

Der Konzern ist dadurch erst wieder bei 50 Prozent des Geschäftsvolumens angekommen. Für das laufende Jahr wird nun eine Kapazitätsauslastung von rund 40 Prozent in Aussicht gestellt.

Sie trauen ihnen wenig zu!

Denn von den aktuell 22 Analysten, die die Lufthansa-Aktie zurzeit decken, sind 19 laufende „Sell“-Ratings publiziert. Darüber hinaus halten sich 3 Experten weiterhin zurück, womit die Aktie von ihnen ein „Hold“-Rating kassiert hat.

Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 8,16 Euro pro Aktie. Gemessen am gestrigen Schlusskurs ergibt sich ein Abwärtspotenzial von 3,87 Prozent. Am 03.11.21 wird uns der Konzern einen erneuten Einblick in die aktuellen Zahlen ermöglichen.

Fazit des Tages!

Lufthansa versucht im Deutschlandgeschäft von den Bahnstreiks zu profitieren, um den eigenen Umsatz erneut anzukurbeln. Allerdings dürfte dieser Einmaleffekt überschaubar sein. Insgesamt sollte das Marktumfeld weiterhin negativ belastet bleiben. Auch ist eine Kapitalerhöhung unausweichlich, um die immer teurer werdenden Staatshilfen zu stemmen.

Wann also das Vorkrisenniveau wieder erreicht werden kann, bleibt weiterhin schwer abzuschätzen. Für das laufende Jahr ist hier mit keinen größeren Sprüngen zu rechnen. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so sollten Anleger die Lufthansa-Aktie meiden.

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