Liebe Leserinnen und Leser,
bei L’Oréal zeichnet sich derzeit eine gefährliche Dynamik ab. Der Konzern hat heute schwache Zahlen vorgelegt und die Wachstumsdynamik lässt weiter nach. Vor allem der Markt in Nordasien, insbesondere in China, zeigt Nachfrageschwächen. Daraus resultierend gibt es nun erste Anzeichen für eine negative Trendwende bei den Analystenzielpreisen.
Die L’Oréal-Aktie zeigt sich im heutigen Handel unterdessen verlustreich. Einige Anleger reagieren auf die neuen Einblicken enttäuscht und ziehen die Reißleine: Aktuell wird ein Minus von 3 Prozent ausgewiesen. Gemeinsam werfen wir in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages einen Blick auf alle relevanten Nachrichten rund um die L’Oréal-Aktie. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich für Ihre Lesertreue!
L’Oréal enttäuscht!
Die Ergebnisse des dritten Quartals haben die Anleger enttäuscht. L’Oréal teilte mit, dass man derzeit mit einer Nachfrageschwäche in China zu kämpfen habe. Zwar ist der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 3,4 Prozent gestiegen. Der Marktkonsens war allerdings von einem Wachstum von rund 6 Prozent ausgegangen. Dementsprechend wurde der Konzern angesichts der Turbulenzen umsatzseitig in das dritte Quartal 2020 zurückgeworfen, in dem zuletzt ähnliche Wachstumsraten erzielt worden waren.
Das sind die Hintergründe!
Das Management von L’Oréal führt die Wachstumsherausforderungen vor allem auf die aktuelle konjunkturelle Ausgangslage in China zurück. Der Markt bereite derzeit vor allem auf der Nachfrageseite Schwierigkeiten, hieß es in der Mitteilung. Wichtig zu wissen: Die Region macht rund ein Viertel des kumulierten Umsatzes aus. Im dritten Quartal sanken die Erlöse um 6,5 Prozent, nach einem Minus von 2,4 Prozent im Vorquartal. Diese Dynamik muss L’Oréal nun brechen, um das Vertrauen der Anleger in den Wachstumstrend wieder zu stärken.
Analysten senken ihre Kursziele!
Offensichtlich hat L’Oréal die Erwartungen der Marktteilnehmer mit der neuen Meldung enttäuscht. Anscheinend hat sich dadurch nun auch der Investmentansatz für die L’Oréal-Aktie verschlechtert – zumindest nach Ansicht der kanadischen Bank RBC. Denn der zuständige Analyst Edwards Jones senkte sein Kursziel nach der neuen Meldung von 410 auf 390 Euro.
Die Einstufung blieb jedoch unverändert bei „Sector Perform“. Der Analyst begründet die Kurszielsenkung mit den zurückhaltenden Wachstumsschätzungen für den Kosmetikkonzern. Die gesenkten Erwartungen dürften im aktuellen Umfeld insbesondere für das Segment Hautpflegeprodukte gelten, fasst der Experte seine Einschätzung zusammen.
L’Oréal-Aktie herabgestuft!
Im Zuge der neuen Meldung hat auch die DZ Bank eine neue Einschätzung zur aktuellen Ausgangslage für die L’Oréal-Aktie abgegeben. Der Analyst Aristotelis Moutopoulos ist nun deutlich skeptischer und hat sein Rating von „Kaufen“ auf „Halten“ angepasst. Zudem wurde das Kursziel von 430 auf 380 Euro gesenkt.
L'Oreal SA Aktie Chart
Die rückläufigen Umsätze in Nordasien und vor allem in der Region China hätten die Experten zu einer Neubewertung der Aktie veranlasst. Dies habe er bereits in den vergangenen fünf Quartalen vorgenommen, schreibt der Experte in seiner Studie und verweist auf eine Senkung seiner Gewinnschätzungen für die Jahre 2024 bis 2026.
Er schließt sich an!
Eine ähnlich negative Haltung nimmt auch die Deutsche Bank Research in ihrer neuen Studie ein. Nach den neuen Umsatzzahlen von L’Oréal wurde das Rating erneut auf „Verkaufen“ belassen, das Kursziel jedoch von 350 auf 335 Euro gesenkt. Tom Sykes schrieb zur Kurszielsenkung, dass der Umsatz im Jahresvergleich deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Wie seine Kollegen führt er dies auf die Schwäche in Nordasien, insbesondere in China, zurück. Auch die Segmente im Hautpflegegeschäft würden mögliche Trends aufzeigen.
Dynamik bestätigt!
Die Dynamik bei den Zielpreisen wird auch von der Schweizer Großbank UBS bestätigt. Denn der Analyst Guillaume Delmas hat sein Kursziel ebenfalls leicht von 415 auf 409 Euro gesenkt und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. L’Oréal habe beim vergleichbaren Umsatzwachstum schwächer abgeschnitten als von ihm erwartet, hieß es in der Studie. Zudem seien die Markterwartungen verfehlt worden, so der Analyst.
Ist hier etwas im Busch?
Die Schwäche der Analystenziele spiegele ein eingetrübtes Marktumfeld wider, in dem L’Oréal vor allem unter der Nachfrageschwäche in Nordasien leide. Die positive Dynamik bei den Analystenkursen könnte sich nun umkehren. Vor genau einem Jahr sahen die Analysten laut Marketescreener noch ein durchschnittliches Kursziel von 420 Euro. Danach war eine robuste Aufwärtsdynamik zu beobachten, die bis Juli 2024 zu einem Höchststand von 450 Euro führte.
Wie bereits erwähnt, zogen einige Investoren dann jedoch die Reißleine, woraufhin sich die positive Dynamik umkehrte. Entsprechend wird aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 428 Euro ausgegeben. Angesichts der jüngsten Kurszielsenkungen dürfte sich die negative Dynamik jedoch weiter verstärken. Vor diesem Hintergrund ist zu beobachten, dass sich immer mehr Analysten mit Blick auf die Zukunft an die Seitenlinie stellen.
Das Fazit des Tages!
Betrachten wir die Kursziele der Analysten und damit auch die institutionelle Stimmung, so zeichnet sich derzeit eine negative Trendwende ab. Ob diese jedoch nachhaltig ist, wird sich erst in den kommenden Handelswochen zeigen. Fakt ist, dass das Management von L’Oréal für das Jahr 2025 optimistisch bleibt. Bis dahin, so die Erwartung des Konzerns, sollte sich auch die wirtschaftliche Ausgangslage in China verbessert haben. Sollten sich hier weitere Besserungstendenzen abzeichnen, dürfte auch L’Oréal davon profitieren. Insgesamt bleibt die Ausgangslage herausfordernd.
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