Liebe Leser,
vielleicht haben Sie es bereits mitbekommen: Die Lang & Schwarz-Aktie ist im gestrigen Handelsverlauf um knapp 30 Prozent abgeschmiert. Zum Start in den heutigen Handelsverlauf geht die Talfahrt weiter. Zurzeit notiert die Aktie nochmals 2,8 Prozent niedriger.
Doch bevor wir uns genauer die Hintergründe anschauen, blicken wir auf die zuletzt erzielten Ergebnisse. Ebenso stand kurz vor dem heftigen Kursrutsch ein Aktiensplit im Raum, der auf der Hauptversammlung beschlossen werden sollte. Wie sollten Sie also mit der aktuellen Situation umgehen? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
Die Quartalsergebnisse können sich sehen lassen!
Der Lang & Schwarz Konzern hat vor rund einer Woche einen Einblick in die jüngsten Geschäftsergebnisse gewährt. Hieraus geht hervor, dass das Unternehmen seine Ergebnisse deutlich steigern konnte – in allen Segmenten!
So wurde ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeiten in Höhe von 15,5 Millionen Euro ausgewiesen. Ein Jahr zuvor hatte der Konzern noch 12,4 Millionen Euro erzielt. Für das erste Halbjahr ergibt sich in diesem Bereich eine Steigerung von 167 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Der Konzernüberschuss beläuft sich demnach auf 48 Millionen Euro, nach 14,4 Millionen Euro im Vorjahreshalbjahr. Dies entspricht einen Anstieg von satten 234 Prozent und ist somit ein neues Rekordhalbjahresergebnis. Auf das erste Halbjahr gesehen konnte ein Ergebnis je Aktie in Höhe von 15,27 Euro erzielt werden. Ein Jahr zuvor hatten hier noch 4,57 Euro in den Büchern gestanden.
Der ursprüngliche Plan!
Bevor wir genauer auf die Hintergründe des Kurssturzes blicken, schauen wir uns die zuletzt publizierte Meldung des Konzerns an. Denn eigentlich sollte eine Dividende von 4 Euro je Aktie ausgeschüttet werden. Als diese Meldung veröffentlicht wurde, lag der Kurs noch bei 126 Euro, weswegen sich eine Dividendenrendite von 3,17 Prozent ergeben hätte. Sollte das kommende Geschäftsjahr weiterhin gut verlaufen, so hätte der Konzern eine Dividende von 8 Euro pro Aktie vorgeschlagen. Doch dann kam der Schock für alle Aktionäre.
Lang & Schwarz im Visier der Steuerfahndung!
Die angesetzte Hauptversammlung sollte eigentlich heute stattfinden. Allerdings wurde diese verschoben. Ein neuer Termin wurde noch nicht kommuniziert. Grund dafür ist ein Zwischenbericht im Zuge einer Steuerprüfung, weswegen das eigentlich gute Ergebnis belastet werden könnte.
Hintergrund ist eine Steuerprüfung im Zusammenhang mit steuerstrafrechtlichen Ermittlungen, teilte Lang & Schwarz zuletzt mit. Dabei dreht sich alles um die Geschäftsjahre 2007 bis 2011. Es besteht der Verdacht, dass verantwortliche Personen des Konzerns sich in den Geschäftsjahren nicht gezahlte Kapitalertragsteuern sowie Solidaritätszuschläge unrechtmäßig anrechnen/erstatten lassen haben. Zum aktuellen Zeitpunkt ist die Prüfung noch in vollem Gange.
So reagiert der heutige Vorstand!
Dieser hält die Vorwürfe „im Einklang mit einer 2015 beanstandungsfrei abgeschlossenen Konzernbetriebsprüfung“ für unbegründet. Offenbar haben die Verantwortlichen in den aufgeführten Jahren dennoch etwas zu viel getrickst, weswegen Rückstellungen in Höhe von 45 Millionen Euro gebildet wurden.
Insgesamt hält der Konzern eine Ergebnisbelastung von 61 Millionen Euro für möglich. Den Betrag will Lang & Schwarz aus den laufenden Konzerngewinnen bilden. Auch habe dies eine Auswirkung auf die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2021.
Fazit des Tages!
Gerne möchte ich Ihnen ein Börsensprichwort von Warren Buffett mit auf dem Weg geben. „Sei gierig, wenn andere ängstlich sind“. Aktuell kann sich zwar niemand sicher sein, ob Anschuldigungen gerechtfertigt sind. Dennoch sollte man hier vom Schlimmsten ausgehen. So würden die Konzerngewinne von rund 1 ½ Jahren aufgefressen werden.
Allerdings sind die derzeitigen Trends weiterhin intakt. Lang & Schwarz befindet sich auf einem guten Weg die eigenen Rekorde zu übertrumpfen. Somit wurde die Position als 3. größter Wertpapierhändler in Deutschland gefestigt.
Auf der Wachstumsseite ist der Konzern weiterhin ungelöst euphorisch. Auch stand lange Zeit ein Aktiensplit im Raum, der eigentlich auf der Hauptversammlung beschlossen werden sollte. Mutige Anleger können demnach die Aktie genauer unter die Lupe nehmen.
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