Liebe Leser,
im abgelaufenen Handelsjahr gab es bei der HeidelbergCement-Aktie einige Turbulenzen. Nachdem die 80 Euro-Marke erreicht werden konnte, nahmen einige Anleger ihr Geld vom Tisch. Somit korrigierte die Aktie bis auf 56,66 Euro. Was könnten also die Gründe für den Abwärtstrend sein?
Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages. Demnach blicken wir gemeinsam auf die neusten fundamentalen Einschätzungen der Analysten. Ebenso nehmen wir wichtige charttechnische Faktoren der HeidelbergCement-Aktie unter die Lupe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
HeidelbergCement-Aktie: Bedenken!
Im Zuge des jüngsten Baustoff-Jahresausblicks hat die Investmentbank Jefferies die Einstufung der HeidelbergCement-Aktie auf „Hold“ mit einem Kursziel von 65,30 Euro belassen. Die Analystin Glynis Johnson schrieb in Ihrer Studie, dass schwierige Vergleichszahlen im ersten Halbjahr die Erwartungen für 2024 allen Anschein nach nicht stützen werden. Diese Bedenken bremste die HeidelbergCement-Aktie zuletzt, sodass das Anlegervertrauen nach der Expertenmeinung geschädigt wurde.
Prognosen für 2024/25 gekürzt!
Die zuletzt publizierte Analystenschätzung im vergangenen Jahr stammt aus dem Hause UBS. Dabei wurde das Kursziel der HeidelbergCement-Aktie von 88 auf 87 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf „Buy“ belassen. Mit Blick auf die Nachhaltigkeitskriterien würden die Aktien der europäischen Baustoffkonzerne derzeit mit einem Abschlag gehandelt, schrieb der Analyst Gregor Kuglitsch in seiner Branchenstudie.
In den kommenden Jahren sollten es insbesondere die Hersteller in Europa schwer haben, denn der hohe CO2-Ausstoß sollte zu einem echten Kostenfaktor werden, ergänzt der Analyst. Daher wurde die Schätzung überarbeitet und die Prognose für 2024/25 gekürzt.
Diese Marken gilt es zu beachten!
Nachdem der Konzern in den vergangenen Wochen wenige neue News mit dem Markt teilte, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Chartsituation. Denn zuletzt hat sich ein Widerstandsbereich bei 62,60 Euro gebildet. Dieser Bereich wurde bereits gestern mehrfach getestet, konnte allerdings nicht durchbrochen werden. Sollte diese Marke nachhaltig im 4 Stunden Chart durchbrochen werden, so würde ein neues Verkaufssignal entstehen.
Unterstützung erhält die HeidelbergCement-Aktie bei 59,20 Euro. Nachdem die Marke am 20.12.21 nach unten gerissen wurde, konnte sie am 23.12.21 wieder nachhaltig überwunden werden. Weitere Verkaufssignale wurden also kurzfristig abgewendet.
Weiterhin in Death Cross-Formation!
Gemeinsam haben wir in den vergangenen Ausgaben bereits mehrfach auf gewisse Chartformationen geblickt. Dabei gibt es ein charttechnisches Signal, dass mit einer soliden Wahrscheinlichkeit einen Aufwärts- oder Abwärtstrend anzeigen kann.
Die Rede ist hier von einer Golden- beziehungsweise Death Cross-Formation. Dabei nehmen wir uns die gleitenden Durchschnitte EMA 50 und EMA 200 zur Hand. Die Zahl hinter dem Indikator zeigt dabei den Betrachtungszeitraum in Tagen. Kreuzt also der kurzfristige Durchschnitt über den langfristigen, so entsteht eine Golden Cross-Formation (bullisches Signal).
Fällt die kurzfristige Linie hingegen unter den langfristigen Schnitt, so wird ein Verkaufssignal ausgelöst, auch Death Cross genannt. Blicken wir nun auf den Chart der HeidelbergCement-Aktie: Zuletzt wurde im 4 Stunden-Chart am 02.09.21 eine Death Cross-Formation erzielt. Bis heute hat sich die Aktie um 15,48 Prozent verschlechtert.
Was sagt der Analystenschnitt?
Abschließend blicken wir auf den Konsens der Analystenschätzungen. Zum aktuellen Zeitpunkt wird die HeidelbergCement-Aktie von 23 Analysten gedeckt. Dabei haben 13 Experten ein laufendes „Buy“-Rating am Markt platziert sowie 7 „Hold“-Einschätzungen. Dementsprechend gibt es derzeit 3 „Sell“-Ratings. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beläuft sich dabei auf 78,56 Euro pro Anteilschein. Gemessen am gestrigen Schlusskurs ergibt sich ein weiteres Potenzial von 26,1 Prozent.
Fazit des Tages!
Derzeit haben die beiden gleitenden Durchschnitte einen Abstand von 4,20 Prozent zueinander. Demnach ist kurzfristig mit keiner Änderung zu einer Golden Cross Formation zu rechnen. Die Bullen müssten dazu den leichten Widerstand bei 62,60 Euro nach oben durchbrechen, damit weitere Kaufsignale generiert werden können.
Fundamental betrachtet werden die kommenden Halbjahreszahlen wegweisend für ein erfolgreiches Börsenjahr sein. Dabei bleibt abzuwarten, ob HeidelbergCement den hohen Anforderungen der Analysten und Anleger gerecht werden kann. Achten Sie dazu auf das Branchenumfeld, denn dieses könnte ebenso die Richtung anzeigen. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können bereits investierte Anleger die Aktie weiterhin halten. Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont können einen günstigen Einstieg für ein Investment nutzen.
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