Liebe Leser,
trotz einiger Rückschläge notieren die Werte der Deutsche Börse aktuell auf einem hohen Niveau. Messbar wird dies durch das sogenannte Börsenbarometer. Dabei ist das Kurs-Buchwert- und Kurs-Gewinn-Verhältnis derzeit sehr hoch.
Doch die Deutsche Bank-Aktie erhält ebenso durch steigende Anleiherenditen Rückenwind. Aktionäre blicken nun erwartungsvoll auf die am kommenden Mittwoch startende Berichtssaison der Investmentbanken. Alle wichtigen Hintergründe zur Deutschen Bank-Aktie lesen Sie in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Das wird schwer!
Nachdem wieder einiges bei der Deutschen Bank passiert ist, haben Analysten neue Einschätzungen publiziert. Zuletzt hat die Norddeutsche Landesbank die Einstufung der Deutschen Bank-Aktie auf „Halten“ mit einem Kursziel von 10,50 Euro belassen.
Vor dem Hintergrund der erhöhten regulatorischen Anforderungen werde der enorme Eigenkapitalaufbau erschwert. Dabei sei es schwierig, die auskömmlichen Eigenkapitalrenditen zu erzielen, schrieb der Analyst Michael Seufert in seiner Studie. Die niedrige Sektorenbewertung sei insgesamt auf die hohen Kosten für die Digitalisierung zurückzuführen.
Schwächere Erträge?
Die britische Investmentbank Barclays hat sich ebenso erneut mit der Deutschen Bank-Aktie beschäftigt. In der Analyse von Amit Goel wurde die Einstufung der Aktie auf „Equal Weight“ mit einem Kursziel von 12 Euro belassen.
Insgesamt geht aus der Studie hervor, dass sich das Umfeld der Bank ein Stück weit normalisiere. Dazu bleibe der Sektor weiterhin positiv gestimmt. Somit dürften Anleger bereits mit etwas schwächeren Investmentbanking-Erträgen rechnen.
Das könnte für steigende Kurse sorgen!
Bekanntlich sorgen negative Zinsen für schlechte Stimmung bei Bank-Werten. Allerdings könnte sich dies schlagartig ändern. Nun beginnt in der kommenden Woche die Berichtssaison der Wall-Street-Banken. So dürfte sich die abzeichnende Zinswende sowie der M&A-Boom für Rückenwind sorgen.
Dabei sind die Erträge im Investmentbanking eine wichtige Kennzahl. Bei der amerikanischen Konkurrenz wird erwartet, dass diese weiter zugelegt haben. Bei der Deutschen Bank hingegen rechnet Branchenexperte James von Moltke mit einem Minus von rund 10 Prozent. Wiederum andere Branchenkenner hatten allerdings mit stärkeren Verlusten gerechnet.
Einblick in die kommenden Zahlen!
Die Deutsche Bank wird allen Anschein nach in 2 Wochen die Geschäftsergebnisse zum jüngst abgelaufenen Quartal veröffentlichen. Nun haben einige Analysten Schätzungen über die Ergebnisse der Bank veröffentlicht.
Somit prognostiziert der Analysten-Konsens ein Ergebnis pro Aktie in Höhe von 0,227 Euro je Aktie, nachdem 1 Jahr zuvor noch 0,130 Euro in den Büchern gestanden hatten. Umsatzseitig werden 5,72 Milliarden Euro in Aussicht gestellt, nach den 5,94 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Auf das gesamte Jahr blickend rechnen 17 Analysten im Schnitt mit einem Gewinn pro Anteilschein in Höhe von 1,11 Euro, wobei im Vorjahr 0,07 Euro erlöst worden waren. Umsatztechnisch werden hier 24,64 Milliarden Euro prognostiziert, nachdem 1 Jahr zuvor 24 Milliarden Euro ausgewiesen wurden.
Der Analysten-Konsens unter der Lupe!
Abschließend blicken wir nun gemeinsam auf alle Einschätzungen der führenden Analysehäuser. Aktuell wird die Deutsche Bank-Aktie von 21 Analysten gedeckt. Dabei haben sich 2 Experten dazu ausgesprochen, dass Anleger die Aktie weiterhin kaufen sollten.
Darüber hinaus sind derzeit 12 „Hold“-Einschätzungen am Markt platziert. Somit gibt es 3 „Sell“-Empfehlungen der Analystenhäuser. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 11,40 Euro pro Anteilschein. Gemessen am aktuellen Kurs ergibt sich ein Aufholpotenzial von 2,24 Prozent.
Fazit des Tages!
Insgesamt sind höhere Zinsen genau der Hebel, den das Privatkundengeschäft der Bank seit einigen Jahren benötigt. Sollten also die Zinsen um 1 Prozent steigen, so würde die Deutsche Bank im ersten Jahr 800 Millionen Euro Nettozinseinkommen einfahren. Im 2. Jahr wären es dann bereits 1,4 Milliarden Euro.
Dazu erhält die Deutsche Bank-Aktie derzeit Rückenwind von steigenden Anleiherenditen. Demnach trauen einige Analysten der Deutschen Bank eine höhere Ertragskraft zu. Wenn also die Zinsen wieder steigen sollten, könnte eine kurzfristige Rallye eingeleitet werden. Folgt man also der Meinung einiger Analysten, so können Anleger die Aktie weiter halten.
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