Liebe Leser,
der Chemiekonzern BASF hat im jüngst abgelaufenen Quartal von den steigenden Preisen profitiert und somit den Gewinn verzehnfacht! Durch den positiven Trend wird nun ein Gewinn von mindestens 7 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die BASF-Aktie reagiert allerdings zunächst mit leichten Abschlägen von rund 1 Prozent. Mit den positiven Ergebnissen hatten offenbar einige Anleger bereits gerechnet.
BASF konnte unterm Strich von dem deutlich höheren Preisniveau in nahezu allen Segmenten zulegen. Zu Recht stellen Sie sich nun die Frage: Was sind die nächsten Schritte? Mit dieser Frage beschäftigen wir uns in der heutigen Ausgabe der Aktie des Tages!
Alles beim Alten?
Die endgültigen Zahlen des Konzerns wurden nun präsentiert. Zum Start in den heutigen Handelstag hat nun die US-Bank JPMorgan eine neue Analyse veröffentlicht und das Rating auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 72 Euro belassen.
Der Analyst Chetan Udeshi schrieb in seiner ersten Reaktion, dass der Konzern wie erwartet starke Gewinnkennziffern im Geschäft mit chemischen Rohstoffen präsentiert hat. Unterm Strich habe es jedoch kaum zusätzliche Informationen gegeben, die die Anlagestory grundlegend ändern könnte. Daher bleibe der Experte bei seinen Annahmen.
Auch das Analysehaus Goldman Sachs hat soeben die Einschätzung bei „Neutral“ mit einem Kursziel von 79 Euro belassen. Die Analystin Georgina Iwamoto führt dafür die gleichen Gründe auf. Für das 3. Quartal sehe sie ähnlich starke Trends.
Das kann sich sehen lassen!
Nachdem die erste Hälfte des laufenden Handelsjahres etwas verschlafen gestartet ist, nimmt der Konzern nun Fahrt auf. Das Management hat nun mitgeteilt, dass der Betriebsgewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) im 2. Quartal bei knapp 2,3 Milliarden Euro lag. Bereinigt sollen demnach noch 1,65 Milliarden Euro für den Konzern übrigbleiben.
Im Quartal zuvor standen noch knapp 226 Millionen Euro in den Büchern. Aus der Unternehmensmitteilung geht ebenfalls einher, dass der Konzern in allen Segmenten besser abgeschnitten hat, verglichen mit den Vorjahresergebnissen. Allerdings sei der Haupttreiber der soliden Ergebnisse das Upstream-Geschäft mit Basischemikalien gewesen.
Somit stieg auch der Umsatz im abgelaufenen Quartal um 7,1 Milliarden Euro auf 19,8 Milliarden Euro an. Dabei ist die Sparte „Chemicals“ hervorzuheben, deren Erlöse um 91 Prozent zulegten.
Wie geht es weiter?
Bereits bei den vorläufigen Halbjahreszahlen hat BASF den Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Somit geht das Management weiterhin von einem Umsatz im Jahr 2021 zwischen 74 und 77 Milliarden Euro aus.
Dabei soll der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen zwischen 7 und 7,5 Milliarden Euro liegen. Die angehobene Prognose wurde nun erneut bestätigt. Auch wurde nun bekanntgegeben, dass man in der 2. Jahreshälfte mit keinen weiteren wirtschaftlichen coronabedingten Einschränkungen rechnet.
Dazu steht aktuell der Verkauf der Beteiligung am Spezialchemiehersteller Soleins im Raum. Nach eigenen Aussagen könnte dies einen Mittelzufluss von über einer Milliarde Euro ausmachen. Auch wurde der Börsengang des Öl- und Gasproduzenten Wintershall Dea auf einen späteren Zeitpunkt in Jahr 2021 verschoben.
Perspektivisch will der Konzern ebenso klimafreundlicher produzieren. So hat BASF eine 49,5 Prozent Beteiligung am geplanten Windpark Hollandse Kust Zuid gekauft. Außerdem wird BASF mit dem Energiekonzern RWE einen der größten Windparks der Welt errichten.
Alle Analysten-Einschätzungen auf einem Blick!
Die BASF-Aktie wird derzeit von 23 Analysten gedeckt. Davon sind 14 „Buy“-Empfehlungen am Markt platziert. 8 weitere Analysten sind der Meinung, dass Anleger die Aktie halten sollten. Dementsprechend existiert derzeit 1 „Sell“-Rating. Das durchschnittliche Kursziel beläuft sich auf 79 Euro.
Fazit des Tages!
Das heutige Fazit des Tages fällt positiv aus. Die aktuellen Trends von BASF sind weiterhin intakt. Wichtig ist dabei, dass die selbst hochgefahrenen Ansprüche und Prognosen bestätigt werden konnten. Auch der Wechsel hin zur Klimaneutralität wurde zuletzt von einigen Händlern als positiv kommentiert. Demnach stellt sich hier die Frage, wie lange der Konzern letztendlich für einen messbaren Wechsel braucht.
Zwar hat man nun eine Einigung bei der umstrittenen finanziellen Beteiligung an der Gas-Pipeline Nord Stream 2 getroffen. Allerdings sollten Anleger abwarten, ob ein Börsengang von Wintershall Dea in diesem Jahr noch möglich ist. Folgt man nun der Meinung einiger Analysten, so können Anleger die Aktie weiterhin kaufen.
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