Die Aktie des Tages: Allianz – ein Horrorszenario!

Liebe Leser,

für alle Allianz-Aktionäre sind plötzlich harte Zeiten angebrochen. Vor wenigen Tagen wurde die Schadenssumme, die durch das Sturmtief „Bernd“ entstanden ist, am oberen Ende der Erwartungen festgelegt. Doch wie Sie bereits oft erlebt haben, kommt eine negative Meldung selten alleine!

Denn ebenso wird aktuell ein Fall von der SEC und dem Justizministerium untersucht. Konkret wird der Allianz vorgeworfen inmitten der Corona-Krise bewusst von der kommunizierten Anlagestrategie abgewichen zu sein. Dabei haben Anleger nahezu ihr gesamtes investiertes Kapital verloren. Alle wichtigen Hintergründe zur Allianz-Aktie liefert Ihnen die heutige Ausgabe der Aktie des Tages!

Sturmtief „Bernd“ sorgt für schwere Schäden!

Wie Sie sicherlich mitbekommen haben, hat das Sturmtief Bernd für erhebliche Schäden in Deutschland gesorgt. Dabei haben einige Menschen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Nun hat die Allianz eine erste Prognose für die verursachten Schäden abgegeben.

Der Schadensvorstand sagte zum Vorfall, dass bereits mehr als 10.000 Schadensmeldungen zu beschädigten Häusern sowie rund 3.000 Fahrzeugschäden gemeldet wurden. Allerdings rechnet das Management in den kommenden Tagen mit weiteren Meldungen.

Insgesamt gehe man von 30.000 Häuser- sowie 5.000 Fahrzeugmeldungen aus. Demnach könnte sich die Summe auf über 500 Millionen Euro belaufen. Dabei handelt es sich um eine Zahlung an die Kunden ohne Rückversicherung. Der Schaden liegt am oberen Ende der Erwartungen.

Ein Horror!

Kurz vor der Veröffentlichung der nächsten Quartalszahlen warnt der Allianz CEO Bäte vor deutlich höheren Belastungen. Denn in dem milliardenschweren Streit zwischen der Allianz und US-Pensionsfonds hat sich nun neben der Börsenaufsicht SEC auch das Justizministerium eingeschaltet.

Bei dem Verfahren geht es konkret um Hedgefonds, welche die Allianz Global Investors unter dem Namen „Structured Alpha Fonds“ aufgelegt hatte. Zu Beginn der Corona-Krise hatte der Fonds massive Verluste erlitten. Im Zuge dessen wurden sogar 2 Fonds liquidiert. Der Konzern hat bekanntgegeben, dass sie vollumfänglich mit den Behörden kooperieren werden.

Wie hoch ist die Schadenssumme?

Dies lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt schwer einschätzen. Zuletzt hat der Konzern mitgeteilt, dass die möglichen Strafen teurer ausfallen könnten als gedacht. Am Sonntagabend sagte Bäte dazu, dass dies erhebliche Auswirkungen auf künftige Finanzergebnisse haben könnte.

Einem Medienbericht zufolge hätten Anleger durch den Structured Alpha Fonds rund 4 Milliarden Dollar verloren. Die Schadensersatzforderungen summieren sich mittlerweile auf fast 6 Milliarden Euro. Darunter haben mehrere große Investoren aus den USA den Konzern verklagt.

Das sind die Vorwürfe

Unter den Klägern befindet sich zum einen ein Pensionsfonds für Lehrer im Bundesstaat Arkansas (USA). Zum anderen ist der Fonds für die 70.000 Mitarbeiter des Betreibers einer New Yorker Verkehrsbetriebe (Metropolitain Transport Authority) davon betroffen. Einem Bericht des Manager Magazins zufolge werfen Sie der AllianzGI vor, bewusst von der Strategie abgewichen zu sein, die Fonds mit Optionen vor einen kurzfristigen Crash an den Finanzmärkten abzusichern. Ein Sprecher hat die Vorwürfe zunächst als „rechtlich und faktisch unzutreffend“ zurückgewiesen.

Bei den Fonds handle es sich um professionelle Anleger, die ein höheres Risiko eingegangen sein. Das Ziel des Fonds war es bis zu 10 Prozent höhere Renditen als der S&P-500-Index zu erwirtschaften. Dieser Schuss ist nach hinten losgegangen, denn laut den Klagen hätten die Anleger einen Verlust von 97 Prozent erlitten.

JPMorgan belässt Allianz auf „Overweight“!

Nach der Warnung vor den drohenden Belastungen hat die US-Bank die Einstufung auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 228 Euro belassen. Analyst Ashik Musaddi schrieb in seiner Studie, dass die Schäden bei den Structured Alpha Fonds schwer abzuschätzen sein. Den Berechnungen zufolge könnte die Solvabilitätsquote im schlimmsten Fall über 200 Prozent liegen – deutlich über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindesthöhe.

Fazit des Tages!

Wie bereits erwähnt ist es derzeit unmöglich die Höhe der Belastungen einzuschätzen. Aufgrund dessen werden derzeit keine Rückstellungen beim Konzern gebildet. Auch bleiben für Anleger einige Fragen ungeklärt, zum Beispiel, ob die Dividende ausfallen könnte.

Der mögliche Gerichtsstreit würde sich demnach allen Anschein nach über mehrere Jahre erstrecken. Bekanntlich sorgen Unsicherheiten am Markt für einige Turbulenzen, weswegen die Allianz-Aktie aktuell mit Abschlägen in Höhe von rund 8 Prozent kämpft. Charttechnisch gesehen könnten weitere Stopp-Loss-Marken durchbrochen werden, die den Kurs in Richtung 184 Euro drücken würden.

Am 06.08.21 werden dann die neuen Geschäftszahlen vorgestellt. Folgt man nun der Meinung einiger Branchenexperten, so können Anleger mit langem Atem und starken Nerven weiterhin am Ball bleiben.

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