Die Aktie des Chipentwicklers Dialog Semiconductor gehört zu den volatilsten Titeln am deutschen Aktienmarkt überhaupt. Kein Wunder, denn einerseits verfügt die Gesellschaft über eine beeindruckende Geschäftsbeziehung zum Weltkonzern Apple. Andererseits gab es jedoch immer wieder Gerüchte um diese Geschäftsbeziehung, konkret dass sie von Apple beendet werden könnte. Insofern könnte die Volatilität nun abnehmen, denn endlich hat das Management die Geschäftsbeziehung mit Apple geordnet.
Apple verabschiedet sich mit einem goldenen Handschlag
So verkündete Dialog Semiconductor vor wenigen Wochen eine entsprechende Einigung mit Apple. Im Zuge dieser Einigung hat Apple der Gesellschaft noch einmal Aufträge im Volumen von 300 Mio. US-Dollar für die Entwicklung und Lieferung sogenannter Power-Management-Chips erteilt. Zugleich soll dies aber auch der letzte solche Großauftrag sein, so dass das Management bis spätestens 2020 ein neues Geschäftsmodell für die Gesellschaft entwickeln muss.
Allerdings setzt Apple ganz grundsätzlich durchaus weiterhin auf die Expertise aus dem Hause Dialog Semiconductor. Denn zugleich sieht die Einigung vor, dass Apple den entsprechenden Geschäftsbereich inklusive der Mitarbeiter und Standorte übernimmt und dafür weitere 300 Mio. US-Dollar auf den Tisch legt. Anleger und Analysten bejubelten diesen Deal, was man kurzfristig durchaus nachvollziehen kann. Aber mittel- bis langfristig?
Kurzfristig positiv, mittel- bis langfristig fragwürdig!
Lassen Sie es mich so formulieren: Dialog Semiconductor hätte Apple als Großkunden verloren, da Apple seine Power-Management-Chips zukünftig selbst entwickeln und produzieren (lassen) wollte. Insofern ist die nun gefundene Lösung mit Apple aus Sicht von Dialog Semiconductor in der Tat eine sehr gute, wenn nicht sogar ideale Lösung. Denn so erhält man wenigstens noch einmal eine Menge Geld. Geld, das man gut gebrauchen kann, da man sich mittel- bis langfristig quasi komplett neu aufstellen, ja quasi neu erfinden muss. Und da sind wir auch beim Problem. Denn durch den Deal mit Apple verliert Dialog Semiconductor viele hochqualifizierte Mitarbeiter, man könnte von einem regelrechten Brain Drain sprechen.
Darüber hinaus ist eine komplette Neuausrichtung der Gesellschaft eine Mammutaufgabe und kann auch schiefgehen. Umso verwunderlicher finde ich daher, dass das Management das Geld von Apple zu einem großen Teil zum Rückkauf eigener Aktien einsetzen möchte. Klappt die Neuausrichtung nämlich nicht, könnte sich dies durchaus noch als pure Geldvernichtung erweisen. Es riecht daher danach, dass das Management den Aktienkurs – vielleicht auch wegen möglicher Bonuszahlungen – kurzfristig stützen möchte, was es aus meiner Sicht unglaubwürdig erscheinen lässt. Ich würde die Aktie zu Kursen um oder über 25,00 Euro verkaufen oder sogar shorten!
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