Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktien der deutschen Rüstungskonzerne, von Hensoldt über Rheinmetall bis Renk, sind schon längere Zeit im Aufwind, seit dem Überfall von Putins Truppen auf die Ukraine im Februar 2022 um genau zu sein. Die Papiere von Deutz hingegen profitieren erst seit Jahresbeginn so richtig von der veränderten Weltenlage. Ende vergangenen Jahrs befanden sie sich bei einem Kurs von weniger als 4 Euro sogar deutlich unter den Höchstständen aus dem Sommer 2024. Und klar, Deutz wurde in erster Linie als Motorenhersteller im Zivilbereich wahrgenommen, erst in letzter Zeit hat sich das geändert, wenngleich sie am Donnerstagvormittag auf hohem Niveau etwas abgibt.
Deutz erschließt sich verstärkt den Rüstungssektor
Dabei gab es schon lange Zeit Hinweise darauf, dass Deutz auch im Rüstungssektor eine größere Rolle spielen könnte. Das Unternehmen mit Sitz in Köln hatte Mitte des vorigen Jahres bereits entsprechende Kooperationen bekanntgegeben. Deutz habe bislang auf kleinerer Basis Motoren für militärische Anwendungen geliefert, „allerdings wurde der Markt nicht systematisch erschlossen und bearbeitet“, verriet Konzernchef Sebastian Schulte Anfang Juli 2024 dem Handelsblatt. Das sollte sich ändern.
Die neue strategische Ausrichtung von Deutz sehe vor, mittelfristig Motoren für radbetriebene Panzer, Truppentransporter und Versorgungsfahrzeuge zu liefern, hieß es damals.
- Die Deutz-Aktie stieg in der Folge jedoch nur kurz von rund 5 auf etwas über 6 Euro, nur um bis Weihnachten auf 3,94 Euro zurückzugfallen
- Seitdem allerdings hat sich die Deutz-Aktie im Wert beinahe verdoppelt – innerhalb eines Vierteljahres
Defence für Deutz „ein sehr wichtiger Markt“
Denn CEO Schulte bekräftige vor Wochenfirst im Rahmen des Quartals- und Jahresberichts seine Absichten aus dem vorigen Jahr: „Für uns ist Defence ein sehr wichtiger und interessanter Markt mit großem Wachstumspotenzial“, sagte er laut WirtschaftsWoche. Man habe „eine lange Liste an Geschäftsmöglichkeiten in verschiedenen Staaten erstellt und die Vertriebsaktivitäten verstärkt“. Deutz liefert demnach bereits jetzt den Motor für einen polnischen Truppentransporter sowie Hilfsmotoren für Kampfpanzer.
Kurz darauf meldete sich Hauck Aufhäuser Investment Banking zu Deutz – und hob das Kursziel für die Aktie von 7,30 auf 11 Euro deutlich an. Der Quartalsbericht des Motorenherstellers habe Verbesserungen der Auftragssituation gezeigt, schrieb Analyst Jorge Gonzalez Sadornil laut finanzen.net in seiner Nachbetrachtung. Angesichts möglicher Investitionen in Infrastruktur und des Wiederaufbaus der Ukraine erscheine „die Bewertung noch immer günstig“.
Analysten hoben ihre Kursziele an
In der Tat lag der Auftragseingang mit 1,83 Milliarden Euro im Jahr 2024 um 4,4 Prozent über dem Vorjahreswert, „was vor allem auf die erfolgreiche Portfolioentwicklung zurückzuführen ist“, wie Deutz mitteilte. Im Jahr 2024 übernahm der Konzern den US-Generatorenhersteller Blue Star Power Systems und sicherte sich darüber hinaus das Off-Highway-Geschäft von Rolls-Royce Power Systems für bestimmte Daimler-Truck-Motoren. Zusätzlich wirkte sich der bereits im Frühjahr vollzogene Verkauf der defizitären Tochter Torqeedo deutlich positiv auf die Finanzkennzahlen aus, wie es in der Mitteilung heißt.
- Zudem habe Deutz mit der Umsetzung eines Effizienzprogramms begonnen.
- Dies alles hat offenbar auch das Analysehaus Warburg Research überzeugt
Deutz AG Aktie Chart
Die DZ Bank ist bei Deutz vorsichtiger
Analyst Stefan Augustin hob das Kursziel für Deutz am Dienstag deutlich von 7,60 auf sogar 11,80 Euro an, die Einstufung blieb folglich auf „Buy“. Die Jahreszahlen des Motorenbauers hätten „die Konsensschätzungen übertroffen“, ließ er wissen. Etwas zurückhaltender hingegen zeigte sich die DZ Bank: Sie hatte den fairen Wert für Deutz nach den Jahreszahlen zwar ebenfalls angehoben, aber lediglich von 5,80 auf 7,80 Euro. Allzu weit entfernt ist die Aktie von diesem Ziel nicht mehr. Aktuell notiert sie drei Prozent im Minus bei rund 7,30 Euro.
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