Liebe Leserinnen und Leser,
der kommende Dienstag droht für deutsche Sparer und Steuerzahler zu einem der finstersten Tage der jüngeren Wirtschaftsgeschichte unserer Republik zu werden. An dieser Stelle möchte ich nicht in die demokratietheoretischen und parteipolitischen Abgründe blicken, die sich hier auftun. Vielmehr geht es um eine nüchterne Einordnung der fiskalischen und ökonomischen Konsequenzen dessen, was der alte und bereits abgewählte Bundestag wohl beschließen wird: Die deutsche Staatsverschuldung soll durch eine Grundgesetzänderung und diverse haushaltstechnische Manöver um nahezu eine Billion Euro anwachsen.
Die Implikationen sind gravierend: Während Deutschland bislang mit einer Staatsverschuldung von etwa 62% im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt zu den finanzpolitischen Musterschülern der Eurozone zählte, wird dieser Wert bei entsprechender Kreditaufnahme auf annähernd 80% ansteigen. Damit verabschieden wir uns aus dem immer kleiner werdenden Kreis solider Haushälter und gesellen uns zu den notorischen Schuldenmachern – in zweifelhaft „guter“ Gesellschaft von Frankreich (110%), Italien (135%) und dem Eurozonendurchschnitt von 87%.
Die politische Beschwichtigung, dies geschehe für den „guten Zweck“ der Investition in Wachstum und Verteidigung, hält einer kritischen Prüfung kaum stand. Bei genauerer Betrachtung entpuppt sich vieles als reine Konsumausgaben – das Vermögen gegenwärtiger und künftiger Generationen wird schlichtweg aufgezehrt.
Was bedeutet dies konkret für Sie als Anleger und Steuerzahler? Selbst wenn einige der geplanten Ausgaben, insbesondere im Rahmen des Infrastrukturpakets, durchaus ihre Berechtigung haben mögen, existieren zahlreiche Kostenfaktoren, die unweigerlich zu einer Verschlechterung der deutschen Bonität führen werden. Bereits jetzt sind die Renditen deutscher Staatsanleihen merklich gestiegen – mit der Konsequenz höherer Zinslasten nicht nur für den Staat, sondern auch für Sie als privater oder gewerblicher Kreditnehmer.
Es ist daher höchste Zeit, das Thema Vermögensschutz an die Spitze Ihrer persönlichen Prioritätenliste zu setzen. Wie in früheren Ausgaben dieses Newsletters dargelegt, existieren glücklicherweise noch vielfältige Möglichkeiten, zumindest die schlimmsten Auswirkungen der neuen Schuldenpolitik zu mildern oder ihnen zu entgehen. An vorderster Stelle steht dabei nach wie vor Gold.
Gold erreicht historischen Meilenstein
Die aktuelle Entwicklung am Goldmarkt ist nichts weniger als historisch: Erstmals in der Geschichte hat der Goldpreis die psychologisch bedeutsame Marke von 3.000 Dollar pro Unze überschritten. Am vergangenen Freitag kletterte die Notierung kurzzeitig auf 3.004,94 Dollar, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Dieser Durchbruch unterstreicht eindrucksvoll die jahrhundertealte Rolle des Edelmetalls als Wertaufbewahrungsmittel in turbulenten Zeiten und als Gradmesser der Verunsicherung an den Märkten.
Die Preisentwicklung von Gold im letzten Vierteljahrhundert ist bemerkenswert: Eine Verzehnfachung übertrifft selbst die Performance des S&P 500, des Leitindex für US-Aktien, der sich im gleichen Zeitraum „lediglich“ vervierfacht hat. Besonders beeindruckend ist, dass diese Rallye trotz traditioneller Gegenwinde wie höherer Zinsen und eines starken US-Dollars stattfindet – Faktoren, die normalerweise den Goldpreis belasten, da das Edelmetall keine Zinsen abwirft und in Dollar gehandelt wird.
Die treibenden Kräfte hinter der Goldrallye
Mehrere Faktoren haben diese außergewöhnliche Rallye befeuert. An erster Stelle stehen die massiven Käufe durch Zentralbanken. Seit der russischen Invasion in der Ukraine 2022 haben sich die Goldkäufe der Zentralbanken auf über 1.000 Tonnen pro Jahr verdoppelt. Vor allem Polen, Indien und die Türkei führten im vergangenen Jahr die Liste der größten Käufer an. Dies reflektiert ein wachsendes Misstrauen gegenüber dem US-Dollar als dominierender Reservewährung, nachdem russische Dollaranlagen im Ausland nach der Ukraine-Invasion eingefroren wurden – ein Weckruf für viele Notenbanken weltweit.
Hinzu kommen die geopolitischen Spannungen als weiterer wichtiger Treiber. Die aggressive und unberechenbare Handelspolitik der Trump-Administration hat sich als wichtigster Einflussfaktor für Gold im Jahr 2025 erwiesen. Die Einführung von Zöllen gegenüber Verbündeten wie Kanada, Mexiko und der Europäischen Union sowie verschärfte Zölle auf chinesische Waren, Stahl und Aluminium haben zu erheblichen Marktunsicherheiten geführt. Hinzu kommen kontroverse Pläne bezüglich Grönland, des Panamakanals und des Gazastreifens sowie die Infragestellung amerikanischer Sicherheitsgarantien für Europa.
Die wirtschaftliche Fragilität spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Die anhaltend hohe Inflation weltweit hat Golds Attraktivität als Wertaufbewahrungsmittel gesteigert. Insbesondere in China, wo Sorgen über die wirtschaftliche Entwicklung zunehmen, haben Anleger verstärkt auf Gold gesetzt, während der Yuan gegenüber dem Dollar an Wert verlor.
Nicht zu unterschätzen ist auch der psychologische FOMO-Effekt („Fear of Missing Out“). Philip Newman, Gründer der Beratungsfirma Metals Focus, erklärt: „Viele Anleger haben den Durchbruch durch die Marken von 2.400, 2.500 und 2.600 Dollar verpasst. Wir sagten immer wieder: ‚Das wird nicht anhalten, es wird eine Korrektur geben und dann eine Konsolidierung.‘ Nichts dergleichen geschah. Ich glaube, die Anleger wollten die 3.000-Dollar-Marke nicht verpassen.“
Goldpreis mit weiterem Potenzial?
Trotz der beeindruckenden Rallye ist Gold noch immer weit von seinem inflationsbereinigten Allzeithoch entfernt, das 1980 erreicht wurde und heute etwa 3.800 Dollar pro Unze entsprechen würde. Damals waren es eine Kombination aus schwachem Wirtschaftswachstum, galoppierender Inflation und zunehmenden geopolitischen Spannungen, die die Preise in die Höhe trieben. Einige Analysten sehen ähnliche Kräfte am Werk, die Gold weiter in unerforschtes Territorium treiben könnten.
Die Bank of America prognostizierte bereits im Februar, dass Gold durchaus die 3.500-Dollar-Marke erreichen könnte, wenn die Investmentnachfrage um 10 % steigen würde – „das ist viel, aber nicht unmöglich“, so die Analysten.
Für Sie als Anleger bedeutet dies, dass Gold weiterhin eine zentrale Komponente in einer diversifizierten Vermögensschutzstrategie darstellen sollte. Angesichts der zunehmenden Staatsverschuldung in Deutschland und der damit verbundenen potenziellen Währungsentwertung bietet Gold einen bewährten Schutz vor Inflation und finanzieller Repression.
Massive Goldflüsse in die USA
Bemerkenswert ist auch, dass in Erwartung der Trump-Zölle massive Goldmengen in die USA geflossen sind: Mehr als 23 Millionen Unzen Gold im Wert von etwa 70 Milliarden Dollar wurden seit dem Wahltag in die Verwahrungsstellen der New Yorker Comex-Terminbörse transportiert. Dieser Zufluss war so gewaltig, dass er dazu beitrug, das US-Handelsdefizit im Januar auf ein Rekordniveau zu treiben.
Gold als bewährter Vermögensschutz
In einer Zeit, in der die deutsche Staatsverschuldung drastisch zunimmt, geopolitische Spannungen eskalieren und die Inflation hartnäckig bleibt, erweist sich Gold einmal mehr als verlässlicher Hafen. Gold ist ein Vermögenswert, der unter den verschiedensten makroökonomischen Verwerfungen seinen Wert bewahren kann. Über Jahrhunderte hinweg hat Gold – trotz der Volatilität – stets zur Mitte zurückgefunden und seine Kaufkraft bewahrt, während es gleichzeitig eine erhebliche Liquidität bietet.
Angesichts der aktuellen globalen und nationalen Entwicklungen erscheint eine strategische Allokation in physisches Gold sowie in goldgedeckte Wertpapiere und Minenaktien für jeden verantwortungsbewussten Anleger unverzichtbar. Die historische Entwicklung zeigt: In Zeiten fiskalischer Verantwortungslosigkeit und geopolitischer Unsicherheit bleibt Gold ein bewährtes Instrument des Vermögensschutzes.
Newmont Mining-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Newmont Mining-Analyse vom 29. März liefert die Antwort:
Die neusten Newmont Mining-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Newmont Mining-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 29. März erfahren Sie was jetzt zu tun ist.